ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 318 Forrige Næste
122 K e rs e. Siebente Vrdnung. Zweistugler. und Bruststuck tiner stechenden Mucke in vtrschievenen Zeitraumett bargestellt), lassen fie ein Atom heftig rei- zenden Giftes in die Wunde gelangen und vermehren hierdurch den Zufluh des BluteS. Wenn nun auch al- lein die Weibchen (Fig. 3275. a) und niemals die an ih- ren Fuhlern kenutlichen Mannchen (b) stechen, so barf doch die Qual, welche Mucken fiber den Menschen ver- hangen, als die schlimmste aller angesehen werden, die uberhaupt von Kerfen ausgehen finnen. Wer irgend mit Schilderungen tropischer Lander vertraut ist, weih auch, bah kein Reisender anderS als mit lauter Klage der allen Lebensgenutz verbitternden sogenannten Mos- kiten gedachte, die eben nichtS Anderes find als wahre, von den enropfiischen anherlich toenig unterschiedene Stechmficken. ES giebt Lander aus beiden Halbkugeln, die selbst den Eingeborenen unbewohnbar gemacht wer- den durch jene nnersattlichen, uberall mit Beharrlichkeit eindringenden Zweistugler, toelche sogar die Affen und andere dunnhautige Sangethiere periobisch vertreiben. Hohe Temperatur und viele Feuchtigkeit erscheinen nicht als die allein begunstigenden Ursachen, benn in Lapplanb unb selbst aus ben nie vbllig aufthauenben Tunbras, ben moostgen Gestaben beS nsrblichen Sibiriens, erreicht bie Muckenqual eine solche Hohe, bap bie nomadischen Be- wohner Wahrend anberthalber Monate aus Hoheren Hfi- geln ihren Sitz ausschlagen mussen. Die Begattung ber in Deutschlanb vorkommenben Arten geschieht bes Abenbs. Das Weibchen setzt fich, um bie Eier zu le- gen, an bas Wasser nieber, streckt ben Hinterleib gerabe aus, fagt bie austretenben Eier mit ben HinterfuHen unb stellt fie senkrecht unb wohlgeorbnet neben einanber (Fig. 3277. a b). Wegen ihres UeberzilgeS von klebrigem Schleime fugen fich biese fest an einanber unb bilben enb- lich eine ovale, in ber Mitte vertiefte, gewissermaaHen kahnfhrmige Scheibe (Fig. 3276.), toelche frei Herum- schtoimmt (Fig. 3277. c in naturlicher Grohe) unb auS einigen Hunbert Eiern besteht. Diese tourben ohne solche Vorficht als einzelne untersinken unb nie zur Enttoickelung kommen. Nach toenigen Tagen schlupst bie Larve (Fig. 3278. c. in naturlicher Grshe) auS bem unteren, mit einent Deckel geschlossenen Enbe beS Eies aus unb beginnt sogleich an ber Oberstache bes Was- sers rfistig herumzuschtoimmen, inbeffen in verkehrter Stellung, ben Schtoanz nach oben, weil an bemselben bie zur Athmung bienenbe Rohre (b) befinblich ist. Bei starkerer Vergrbherung bemerkt man an einer solchen Larve (aa) einen beutlichen, runben Kops, ber mit einer Art von Fuhlern unb getoissen, zur Herbeiziehung ber NahrungSmittel bienenben, getoimperten Werkzeugen versehen ist, bichte Haarbuschel an ben Seiten bes Brust- stfickes unb beS aus zehn Ringen gebilbeten HinterleibeS, enblich bie AthmungSrohre unb ben borstigen Schwanz. Zu manchen Zeiten finben fich Millionen bieser schtvar- zen, lebhaften unb geschickt tauchenben unb schwimmen- ben Larven in ben stehenben Gewaffern. Sie werben nach mehreren Hautungen zu Nymphen (Fig. 3279. b), bie aus bem Rucken ztoei Athmungsrbhren tragen, unb beren trockene, leichte Haut ben sicheren Kahn bilbet, wenn bie vollkommen fertige Mucke enblich auszukrie- chen beginnt (Fig. 3280.). Da ber beschriebene Her- gang uberhaupt nur brei bis vier Wochen toegnimmt, so konnen in einent Sommer recht gut vier unb selbst ffinf Generationen fich folgen. Zweite Familie. Tipuliden. Ruffel Hautig, meist zuruckgezogen, kurzer als bie Fuhler, bisweilen stechenb, gemeinlich ohne Spur von Seitenborsten. Taster Hangenb ober eingekrummt. Fuh- ler faben- ober borstenformig, felten buschig, viel- glieberig. Jm Ganzen stehen bie Tipuliben ben eigentlichen Mucken nicht fern. Jhre getoohnlich rothen Larven leben meist int Wasser unb ahneln ben Muckenlarven, zeigen zum Theil Spuren von Afterffihen unb Haben am Hinterenbe befonberS gestaltete Anhange. Auch bie Nymphen tovhnen int Wasser, athmen burch ztoei am Vorberenbe bes LeibeS angebrachte Rohren unb vermo- gen bisweilen zu schtoimmen. Es giebt eine grohe Zahl von Gattungen, unter toelchen nur einige hervorgeho- ben toerben tonnen. Die Buschelmuckeit (Corethra) haben vierzehnglieberige, biS an baS Enbe tvirtelformig beharrte Fuhler, aufliegenbe Flugel mit bunnbehaarten Abern unb gefranstem Hinterranbe. 3m Fruhjahre umschwarmt unsere Gewaffer in Menge bie aschgraue Buschelmucke (C. plumicornis Fig. 3281. g Weib- chen, h Mfinnchen), bie man an ben toeitzen Seitenstreifen bes Bruststucks erkennt. Jhre Larve (f in naturlicher Grshe, a stark vergrohert) ist krhstallinisch burchsichtig, baher int Wasser nicht leicht aufzufinben unb tragt am Hinterenbe einen vermuthlich bie Athmung vermitteln- ben Haarbuschel (c) unb ztoei Hornige Oberkiefer (b), bie fich zu einem bvhrenben Schnabel verbinben konnen. Bei anfangenber Berwanblung enttoickeln fich auf bem ersten unb bem vierten Leibesringe ein paar nierenfor- mige, braune Korper, beren vvrbere ein paar svnberbare, an ber Nymphe (e in naturlicher Grohe, d stark ver- grogert unb Fig. 3279. a) Hervortretenbe Horner ver- birgt, bie int Schtoimmen ben Wasserspiegel uberragen. — Zuckmucken ( Chironomus) haben Fuhler mit ver- bicktem Grunbgliebe, bie bei bem Mannchen aus brei- zehn, bei bem Weibchen aus fieben Gliebern beftehen, bei jenein buschig behaart finb, bei biesem ein faben- fbrmiges Enbglieb haben. Die Febermficke (Ch. plumosus) ntigt gegen 6 Linien, hat graugrunli- cheS Ruckenschilb mit graubraunen Striemen, gran unb braun geringelten Hinterleib unb einen schwarzen Punkt auf ben weihlichen Flugeln. Sie kvmmt bistoeilen schvn ini ersten Fruhjahre zum Vvrfcheine unb entsteht aus einer Larve, beren Bau schvn oben (S. 62. Sp. 2. Fig. 2880.) besprochen toarb. — Manche Tipuliben versenken ihre Eier in bie Erbe mittels eineS Legesta- chels; ihre Larven zerstbren GraStourzeln unb Haben bistoeilen ganze Felber von Waizensaat vernichtet. Die Gallenschnaken (Cecidomyia) legen ihre Eier in bie nvch unenttoickelte Bluthe beS Getraides unb leimen bie Staubfaben fo an einanber, bas fie nicht elastifch Her- vortreten konnen, sonbern ihren Staub ben fehr kleinen Larven, bie in ohngefahr acht bis zehn Tagen auSkrie- chen, zur Nahrung Hergeben muffen. Durch Unterbre- chung beS gewohnIichen Befruchtungsproeeffes wirb Verkummerung bes jungen Saamens Herbeigefuhrt. Auf biese Weise kfinnte bie europaische Waizen- schnake (C. tritici Fig. 3282. a Weibchen, b Larven innerhalb einer Bluthe, c Larve vergrohert) sehr grohe Vertoustungen anrichten, Ware fie bei unS so haufig toie jenseits beS MeereS bie sogenannte Hesfifche Fliege ober bie amerikanische Waizenschnake (Ch. destrue- tor) Fig. 3277. unb ohne einige unermnbliche Feinbe aus ber Familie ber Raupentobter. Die letztgenannte verberbliche Schnake toirb mit Recht in ben Vereinigten Staaten sehr gefurchtet, inbem sie alljahrlich, toenngleich strichtoeis, ben Lanbmann Heimsucht. Eine sehr ver- breitete, aber burchaus irrige lleberlieferung lagt sie im Jahre 1776 zuerft auf Long-JSlanb bei Neuyork erfchei- nen unb von ben bort gelanbeten Heffischen Truppen einschleppen. Getoifse Halbgallen, bie an ben Spitzen ber Weihbornztoeige aus verkummerten, zufammenge- wunbenen, obenher sogar stacheligen Blattern fich bil- ben unb im Jnnern fehr Heine Larven enthalten (Fig. 3284.), follen ebenfalls burch Ceeibomhien entstehen, bie allerbingS bie Triebe ber Weiben unb Fichten alS Brfite- orte benutzen. — Bei ben Kamm-Mficken (Ctenophora) finb bie auS breizehn, fehr ungleichen Gliebern beste- Henben Fuhler kammformig, bie auSgefpreizten Flugel stets fehr glanzenb, bie Schienbeine gefpornt. Die ziemlich grohen Arten, von toelchen ein Beifpiel Fig. 3285. a bie gelbgeringelte (Cl. flaveolala) unb d bie gefchmuckte Kamm-Mucke (Ct. ornata) bar- stellt, leben gern in ettoas feuchten Gebufchen. — Auch bie Bach- ober Pferbemficken (Tipula) haben ungleich geglieberte Fuhler, jeboch abstehenbe Flugel. Unter ihnen finben fich bie langbeinigsten aller Zweistugler. Ungeachtet ihres sehr bebrohlichen AnfehenS befitzen fie nicht einnial baS Vermogen zu stechen. Jhre mit Horn- artigem Kopfe verfehenen Larven leben in ber Erbe ober im Mulm fauler Baume, toohin bie Weibchen mittels eines Legestachels (Fig. 3286.) bie Eier bringen. Die Nymphen streifen bie ganze Haut ab unb erlangen eine lange Gestalt unb stachelige Beveckungen. Von ben fehr vielen Arten kennt man bie Gefchichte nicht ganz gennu; einige schaben im Larvenzustanbe burch Benagen ber Wurzeln ben Wiefengrafern unb selbst bem Getraibe. Die Wiesenschnake (T. oleracea) Fig. 3287. Hat graueS mit braunen Striemen gezeichneteS Ruckenschilb, rothbraunen Hinterleib, braunliche Flugel mit ziegelro- them Vorberranbe, miht fast 1 Zoll unb finbet fich sehr haufig auf Wiefen. — Von ben ubrigen Schnaken wei- chen bie Haarmucken (Bibio) ab burch fliegenartiges An- sehen. Sie haben vorgestreckte, walzenfbrmige, bis- weilen gegen bie Spitze verbickte, burchblfitterte Fuhler, brei gleichgrohe Punktaugen unb einen langen Dorn an ber Spitze ber Dorberfchienbeine. Die Garten-Haar- mucke (B. hortulanus) Fig. 3288. ist schwarz, toeih be- haart, (bas Weibchen auf bem Hinterleibe gelbroth) erscheint zeitig im Fruhjahre unb fliegt mit Herabhfin- genben Hinterbeinen unb schwerfallig umher auf Bau- men unb Bufchen, um ben Honig ber eben geoffneten Bluthen aufzufaugen. Jhre fast prismatischen mit er- staunlich Harter Schaale bekleibeten Eier (stark vergrohert bargestellt unter Fig. 3289. a unb b in verschiebenen EntwickelungSzustanben) legt sie in bie schmuzigsten Graben unb Gossen. Die ovale, platte, mit Haarbfi- scheln an ben Seiten eingefahte Larve (c e in naturli- cher Grohe uno viel vergrohert) unterfcheibet sich toenig von ber Nymphe (d f). Dritte Familie. Tabaniden. Fuhler am Grunbe genahert, vorgestreckl, breigliebe- rig, mit vier- bis achtmal geringellem Enbgliebe ober auch nur fechsglieberig. Ruffel unb Taster vorstehenb, stark. Flugel abstehenb ober bachformig. Keine Gattung ber blutfaugenben Zweistugler befitzt so furchtbare Stechwerkzeuge als bie Bremsen (Tabanus). Die Weibchen vermogen bie starke Oberhaut groher Hausthiere zu burchbohren, mittels ihrer begenklingen- fdrmigen Oberkiefer (Fig. 3290. b) unb Unterfiefer (c), welche zwifchen ber zu einem Ruffel sich vereinigenben Oberlippe (a), Kiefertastern (d) unb Unterlippe (e) sich bewegen. Die grohte ber beutfchen, bie RinbS- bremse (T. bovinus) Fig. 3291., ist fchtoarzbraun, auf bem Hinterleibe mit breiten Querbinben unb auf bem Rucken mit einer Reihe von weihen Flecken gezeichnet, anbert aber in ber Farbung ab. Jm Sommer plagt fie bas weibenbe Vieh bergestalt, vah es kanut zu freffen vermag unb enblich blutbebeckt baron zu rennen sucht. Die Larven leben unter ber Erbe, befonberS auf Wiefen, unb werben im Juni zu zweigehvrnten, hinten fechs- spitzigen Nymphen. Vterte Familie. Trauerfliegen. Fuhler am Grunde eng zusammenstehend, vorge- streckt, dreigliederig mit verlangertem Endgliede (Fig. 3292. a). Ruffel eingezogen oder vorgestreckt. Flu- gel auSgefpreizt, meist duster gezeichnet. Korper Haarig. Fuhe (b) fehr lang. Bei den alS Repræsentanten der Familie angenom- menen Wollschwebern (Bombylius) ist daS letzte Ffihler- glieb walzenformig, baS vorletzte fehr kurz, ber Leib mit langem, jeboch leicht abgehenben Haar bedeckt. In