ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Sicbente Grdnuitg. Zwciflugler. K erf e. 123 der langen, schmalen Gestalt der Flfigel mag die Fahig- keit ruhigen Schwebens in der Luft, z. B. fiber Blu- men, ihren Grund haben. Uebrigens konnen diese Fliegen mit reisienber Schnelle bahinschiehen und Wer- den daher nicht leicht gefangen. Man sieht fte im Fruh- jahre uber bluhenden Pflanzen und erkennt sie ohne Muhe an ihrer besonderen Bewegung, Behaarung und busteren Farbe der Flugel. Jhre Enttoickelungsge- schichte bedars noch der Aufklarung. Der grofie Wollschweber (B. major) Fig. 3293. ist braunlich behaart, unten fast weihhaarig und hat am Vorder- rande der Flugel eine braune, ausgebuchtete, breite Einfassung. Funste Familie. Raubfliegen Fuhler am Grunde genahert, vorgestreckt, auftoartS gerichtet, dreigliederig. Stirn eingedrucki; Augen vor- stehend. Untergesicht mit Knebelbart. Russel toage- recht vorstehenb. Flugel parallel austiegend. Raubfliegen erinnern durch Bau und Ansehen an Schlupftvespen ; gleich diesen fuhren sie ein Ranberleben und fangen selbst starte fliegende Kerfe, z.B. Bienen, durch- bohren fie mit den Borsten des Ruffels und saugen fie aus. Sie fliegen unter lautem Gesumme am Tage und bilden viele Gattungen. Ilnter diesen erkennt man die eigentlichen Raubfliegen (Asilus) an der Endborste des letzten FfihlergliebeS (Fig. 3294.), den dornigen Schien- beinen und den Ballen des letzten ZehengliedeS (Fig. 3295.). Die hornissenartige Raubfliege (A. crabroniformis) Fig. 3296. Hat vorn schwarzen, hinten gelben Hinterleib, braunliche Beine und Ruckenschild und kommt, wie andere Verwandte, von einer unter der Erbe lebenden Larve. Sechste Fainilie. Empiden. Fuhler am Grunde genahert, vorgestreckt, dreiglie- derig, mit kegelformigem, in eine Borste oder Griffel aus- laufenden Endgliebe. Untergesicht bartlos. Russel vorstehend, fast senkrecht, mit aufgerichteten Tastern. Zu dieser der vorigen noch sehr vertvandten Familie, deren Glieder meistenS auch vom Raube leben, gehoren unter andern die auf den Gewassern Herumfliegenden oder uber ihnen schwebenden Tanzfliegen (Hilara), die Schnepfenfliegen (Empis), die vorzuglich uber Blumen schweben, und die Schnabelfliegen (Rhamphomyia), die besonders Baume besuchen, und unter welchen eine (R. spinipes) toahrenb des Herbstes in grosien Mengen uber Kiengebuschen schwarmt. Siebente Familie. Tachydromiden. Fuhler am Grunde genahert, vorgestreckt, zweiglie- derig, mit Endborste. Ruffel kurz, senkrecht, auf ihm austiegend die dicken, kurzen Taster. Tachydromiden find von sehr geringer Grbsie, viele fogar ausnehmend klein. Durch Schnellfusiigkeit uber- treffen sie alle andere Zweiflugler. Man kennt be- reits sehr viele, in verschiedensten Oertlichkeiten fich auf- Haltende Arten. Achte Familie. Stratiomyden. Fuhler am Grunde gensihert, vorgestreckt, dreiglie- derig, mit geringeltem Endgliede. Ruffel zuruckgezo- gen. Hinterleib funfringelig, gewohnlich etwas platt. Man verdankt der Forschung und der Geduld Stoant- merdamm's ebenso wichtige als anziehende Aufklarungen fiber die Entwickelungsgeschichte der gemeinen Waf- fenfliege (Stratiomyia chamaeleon) Fig. 3297., der gelblichgrau behaarten, auf dem Hinterleibe mit unter- brochenen gelben Binden gezeichneten Art einer Gattung, toelche einen ziemlich fleischigen Russel (Fig. 3298. von unten gesehen, a Unterkiefer, b Taster, c Unterlippe) und drei Nebenaugen, aber keine Ballen am letzten Ze- hengliede befitzt. Die gegen anderthalb Zoll lange, vorn verdickte Larve (Fig. 3299.) tragt am Hinteren Ende ei- nen Kranz von etwa dreihig gewimperten Haaren, die, vollig ausgebreitet, den Korper in verkehrter Lage schwimmend erhalten. Neben dem After liegen zwei Luftlocher, und ntun andere finden fich jederseitS ent- lang des Leibes. Um unterzutauchen, faltet die Larve den strahlenformigen Schwanzanhang zusammen, nimmt aber zwischen seinen Theilen eine Luftblase mit in die Tiefe hinab, die nach und nach von den hinteren Ath- mungslochern verbraucht wird. Sobald sie fich verpup- pen will, kriecht fle auf das Land oder nur auf das Blatt einer Wasserpflanze nnd verliert die Beweglichkeit. Bald trocknet die Haut ein und wird zu einem kegelformigen, geringelten Gehaus (Fig. 3300. A), deffen inneren Raum die bald darauf gebildete Puppe nicht vollkommen auS- fullt (B Gehaus kunstlich geoffnet). An dieser erkennt man leicht alle kunstige Glieder der Fliege (Fig. 3301. a Ffihler, b Augen, c Russel, d ersteS, e zweites Fusi- paar, f bie noch gefalteten Flugel, g hi Leibesringe, k AthmungSlscher). Vermnthlich bient der leere Raum deS Gehauses als Luftmagazin, welches um so besser ausreichen mag, als die Fliege schon nach elf Tagen auSschlupft. Neuilte Familie. Syrrphiden. Fuhler dreigliederig, daS dritte Glied zusammenge- druckt, nicht geringelt, rundlich mit einem Endgriffel oder Ruckenborste (Fig. 3302). Ruffel zurfickgezogen, mit deutlichen Borsten. (Fig. 3303.) Drei Nebenaugen. Die Gattung Schwebflicge (Syrrphus), im engeren Sinne genommen, begreift eine sehr grohe Menge theil- weis bunter Arten, die mit der gemeinen Stubenfliege einige Aehnlichkeit zeigen, fich den ganzen Sommer Hin- durch und bis zum Spatherbst auf Blumen, in Gebfi- schen und Hecken finden und die Fahigkeit int Hochsten Grade befitzen, auf einem Punkte, scheinbar ohne alle Flugelbewegung, schwebend fich zuerhalten. Jhre Lar- ven haben in der Nahe der Mundvffnung ein dreispitzi- geS Organ (Fig. 3304. c), durch welches fie Blattlause, (a) ihre einzige Nahrung, tobten. Sie kommen immer in der Nahe dieser kleinen Thiere aus, indem die Fliege selbst nut dorthin ihre Eier legt. Gute Beobachter ver- fichern, dasi von den zahlreichen Feinden teiner unter den Blattlsiusen so gewaltige Verheerungen anrichte alS jene Fliegenlarve. Man kennt viele Arten dieser Gat- tung. Die schwarzblaue Schwebsliege (S. pyrastri) Fig. 3304. b Hat auf dem glanzend schwarzblauen Hin- terleibe sederseits drei weisie, bogenformige Flecken; die Johannisbeere il-Schwebflicge (S. ribesii) gig. 3305. ist auf dem Ruckenschilde grfinlich, auf dem schwar- zen Hinterleibe mit vier gelben Binden gezeichnet, an den Beinen rothgelb; die geschmuckte Schwebsliege (8. I'estivus) Fig. 3306. ist schwarz und trågt auf dem Ruckenschilde gelbe seitliche Streifen und auf dem Hin- terleibe vier gelbe, unterbrochene O-uerbinden. — Die Bogenfliege (Chrysotoxum), von welchen eine in Deutsch- land gcwhhnliche Art (Ch. fasciolatum) unter Fig.3307. abgebildct ist, befitzen die sonderbare Eigenschaft, auch dann noch ein summendes Gerausch hervorbringen zu konnen, wenn man ihre Flfigel festhsilt, ein Beweis, dasi daffelbe auch von anderen Theilen, vermnthlich von den Luftlochern auSgehen konne. — Ueber die Lebens- geschichte der Federfliegen (Voluccella) fthlen vollstan- dige Nachrichtcn. Nur von den Larven einer Art weisi man, dasi fie in den Bauen der Hummeln vorkomme und dort die Brut fresse. Die gelbbraune Feder- fliege (V. plumata) Fig. 3308. ist braunlichgelb be- haart und hat braun eingefahte Queradern der Flfigel. Sie kommt in unseren Waldern, indeffen nicht sehr Haufig, vor. Zehnte Familie. Platypeziden. Fuhler vorgestreckt, drei- feltener zweigliederig, mit nackter Endborste. Russel verborgen. Ruckenschild ohne Quernath. Hinterleib sechSringelig. Flugel austiegend. Platypeziden find kleine, wenige Linien messende, mehrentheils sehr schnell laufende Fliegen, die in Wsil- dern und auf Gebfischen leben und nur fur den Syste- matiker Interesse darbicten. Elfte Fainilie. Dolichopiden. Ffihler vorgestreckt, dreigliederig, das drille Glied stach, mit Rucken oder Seitenborste. Untergestcht schmal, gleichbreit. Ruffel bisweilen vorstehend mit flachen, anstiegenden Tastern. Ruckenschild ohne Quernath. Hinterleib schlank, sechSringelig; After des MannchenS eingekrunimt, mit verschiedenen Aiisatzen, Faden oder Kappen. Flugel austiegend. Von dieser und den folgenden drei Familien gilt daS von der vorhergehenden Gesagte, dasi sie nur als Ab^n- derungen von Formen zur Untersuchung reizen konnen. llebrigenS zerfallt die elfte Familie in mehrere Gatlun- gen, deren meisten Arten metallisch glanzen, grfin oder blau, bisweilen auch schwarz sind und auf Wicsen und in Bfischen leben. Zwolfte Familie. Seenopiniden. Ffihler niedergedruckt, dreigliederig, mit verlanger- tem, walzenformigen, borstenlosen Endgliede. Russel verborgen. Hinterleib achtringelig, stach. Flugel ei- ner fiber den anderen ganz austiegend. Dreizehnte Familie. Conopiden. Ffihler an der Wurzel winkelig abstehend, dreiglie- derig. Russel vorgestreckt, meist knieformig geknickt. Hinterleib ffinf- oder sechsringelig. Flfigel austiegend. Vierzehnte Familie. Stomoxyden. Ffihler niedergedruckt oder hangend, dreigliederig, mit stumpfem, in eine Ruckenborste auslaufenden End- gliede. Russel vorgestreckt, eingeknickt. Hinterleib vierringelig. Schwingkolbchen von einer Doppelschuppe bedeckt. Flfigel abstehend. An heisien, aber mit Regen drohenden Tagen dringt die sogenannte Herbstfliege (Stomoxys calcitrans), welche der gemeinen Stubenfliege sehr sihnelt, sogar in dieZim- mer und sticht Menschen ziemlich empfindlich, indeffen meist nur in die Ffisie und Waden. DaS weidende Vieh plagt fie im hohen Grade. Verwechselung mit der Stu- benfliege wird fibrigenS, bei genauerer Betrachtung, die geradausgehende Richtung deS steifen und bunnen Rus- selS nicht zulaffen. Funfzehnte Familie. Oestriden. Ffihler klein, dreigliederig, mit nackter Endborste. Mund geschlossen oder ausnehmend klein, ohne sichtba- ren Ruffel. Hinterleib vier- oder funfringelig, Haarig. BremSfliegen, Bremen oder Oestriden gleichen eini- germaahen kleinen Hummeln durch Gestalt, niehr noch durch Behaarung und Vertheilung der Farben, toerben felten in vollkommenem Zustanbe gefunben, um fo Haufi- ger aber als parafitifche Larven, bie enttoeber unter ber Haut, ober in ber Nafe unb ben Stirnhohlen, enblich fogar im Darmcanale ber Saugethiere leben. Sie kLn- nen borthin nur alS Eier gefangen, zu beren Unterbrin- guitg bie mittels fcharfer Krallen (Fig. 3309. a) fich an- klammernbe weibliche Fliege eine Hornige Legershre 16*