ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
126 Kerfe. Siebente Vtdnung. Zweiflugler. (gig. 3309. b start vergrohert, c einzelneS Stiick) er- Hielt, die sich tvie ein Fernrohr verlangert und am auher- sten Ende funf, daS Einbohren vermittelnde Znhne trågt. Dem gemeinen Glauben nach soll diese ties in die Haut eineS SaugethiereS dringen tonnen; gute Beobachter be- Haupten indeffen, dah ste felten dazu gebraucht tverde und zur Vetletzung der festen Haut eines Pferdes keines- wegs Hinreichende Starte besitze, sondern nur daS An- kleben der Eier an das Haar (Fig. 3310. b) vermittele. ES wurde sonach der auSgekrochenen Larve uberlassen bleiben, sich einen Weg durch die Oberhaut zu bahnen. Fur diese Annahme sprichi allerdingS das Verfahren fol- cher Stenten, beren Larven im Sinteren deS fremden Thieres auSgebrutet tverben, unb bie ihre Eier naturlich nicht borthin, sonbern anTheile legen muffen, wie Nase, Lippen, Vorberbeine, wo fie burch Ablecken in bas Jn- nere gelangen, ober von wo aus bie kleine Larve ihren Weg schnell unb gerab zu finben vermag. Aus letztere Art bringt jedensnlls bie Schaafbreme (Oe. ovis) Fig. 3311. in ben Naseneanal bes SchaafeS, wo sie ost in Menge gefunben wirb. Die Pserbebreme (Gastrus equi) Fig. 3310. a Hingegen tommt ini Ei burch Ablecken in ben Magen beS PserbeS, bessen VerbauungS- kraft fie als Larve, gleich anberen Parasiten, Wider- stanb leistet. Sie Hangt bort mittels eineS bie Munb- vffnung umgebenben Hakenkranzes fest unb bringt mit biesem so tief ein, bah fie immer eine kleine Narbe (Fig. 3310. c) ztirucklaht. Wie fie bei bent Mangel atmo- spharischer Luft, Hochstens von nicht athembarenGasen uutgeben, bort leben fonne, ist nicht erklarbar; fie nahrt sich von bem Schleime unb anberen Flussigkeiten, welche bie Magenwnnde bereiten, unb geht enblich, nach Errei- chung volliger Reife, mit ben Ercrementen ab, um an ber Erbe sich in eine tonnenformige Puppe zu verwan- beln. Anbere in anberen Saugethieren wohnenbe Arten beschranken sich allein anf ben Zwolffingerbarm, ben Mastbarm ober uberhaupt anf begranzte Theile beS Darmcanals. Die Ochsenbreme ober Rinbvieh- bremse (Oeslrus bovis), eine schwarze, vorn rothgelb, Hinten schwarz behaarte Fliege, lebt als Larve in Beulen (Fig. 3314.) ber Haut, in beren immer etwas nas- senber Oeffnung (Fig. 3313. d start vergrohert) man bas Schwanzenbe ber Larve (c) bemerkt, mag schon in ber Jugenb (a von oben, b von nitten gesehen) viele Unbeguemlichkeit verursachen, niiht etwa nach einem Monate gegen K Zoll, ist nach zwei Monaten (gegen Enbe Mai's) uber 1 Zoll lang unb anf ben Leibesringen mit jenen ruckwarts gebogenen, schwarzen Hatchen nicht versehen, welche ber Larve ber Hirfchbrente (Oe. vervi Fig. 3312. a b, Puppe c) das Festhaltett innerhalb des Hautsackes moglich machen. Alle Saugethiere scheinen die Stenten zu kennen und sehr zu furchten, benn das Summen einiger Weniger tanii eine ganze Heerde unruhig machen und endlich in wilde Flucht treiben. In mehreren Gegenden Sud- amerita's ist selbst der Mensch vor ihnen nicht ficher, was schon zu LinneS Zeiten dunkel vermuthet, in unse, ren Zeiten aber mit Gewihheit bekannt ward. Sechszehnte Familie. Museiden. Fuhler niederliegend oder gesenkt, dreigliederig; drit- teS Glied stumps mit Ruckenborste. Russel eingezogen, an der Wurzel geknickl. Ruckenschild mit einer Quer- nath. Hinierleib vier- bis sechSringelig, biSweilen borstig. Von dem stauneitswerthen Umfange dieser Familie wird man am Ersten dann einen Segriff erhalten, Wettn man hort, dah sie in eittent Hauptwetke sider die euro- psiischen Zweisisigler in einhundett und futtfzig Gat- tungen zersfilli toerben muhte. Da aber sehr viele von diesen im allgemeinen Aeuheren und in der Lebensweise sich ahneln, so muh es genugen, einige det toichtigeren, eben nur alS Seispiele, hetvorzuheben. Wir beginnen utit dett Fleischfliegen oder Geschmeihfliegen, welche zwei Gattungen (Sarcophaga, Musca) angehoten, die man im gemeinen Leben, wo sogar Arten mit einandet vet- toechselt toerden, natsitlich nicht als verschiedene betrach- tet. Zu den Sareophagen gehort die grauweihe schil- letnde gemeine Fleischfliege (S. carnaria) Fig. 3315., welche aus dem Rsicken beutlich gestriemt, aus bem Hinterleibe schwarz gewsirfelt ist. Ihre Zudting- lichkeit unb Sitte, aus jebent bem Thierreiche entnomme- nen NahrungSmittel ihre Eier anzubringen, bebsitfen nicht ber Schilberung, fie gleicht inbessen biese Unan- nehmlichkeiten baburch vollkommen aus, bah sie ihrer Srut auch solche faule Korper zur Wohnung unb Nnh- ruitg anweist, welche, unzerstort bleibenb, gat balb manchen Nachtheil hervorbringen mufiten. Die Ei- genschaft gtoher Fruchtbarkeit theilt sie mit sehr vielen anberen MuSciben; sie warb bereits oben (S. 67. Sp. 1 Fig. 2908.) erwahnt. Nicht immer schlieht ber Leib bes Weibchens Eier ein, benn genteinlich sinv bie Larven auSgektochen (Fig. 3316.) unb nehnten einen so gtohen Raunt weg, bah man kaunt begreift, tvie bie anberen Le- benSthatigkeiten im msitterlichen Korper ungestbrt blei- ben konnett. Fast im Augenblicke, wo sie aus einen geniehbaten Gegenstanb ausgeleert toorben, fangen bie Larven an zu ftessen unb tvachsen so schnell, bah fie schon nach acht Tagen sich vetpuppen tonnen. Als wellbe- kanni barswohl bie gemeine blaue Geschmeihfliege (Musca vomitoria Fig. 3318. stark vergrohert, a nach bem Auskriechen, b int gereiftcn Zustanbe) angesehett werbett, inbent fie sich nicht allein in ganz Europa, son- betn auch in einem Theile AsiettS unb Asrika'S finbet. Die Larve lebt in faulent Fleische, besitzt eine ziemlich kunstliche Munbeinrichtung unb tragt aus bem Hinteren LeibeSenbe (Fig. 3319.) zwei btautte Flecken mit sechs Luftlochern unb einen strahlenformig getheilten Rattb. Sittnen acht Tagen hat fie, ohne burch Hautung gestort worben zu sein, ihre volle Gtohe erlangt unb wirb burch blohe Verbickung ber Haut zur tonnenfotmigen Puppe (Fig. 3317. a in natsirlicher Gtohe, b stark vet- grLhert), beten votberes Enbe bie in wenigen Tagen entwickelte Fliege mit bem Kopfe zersprengt. Jtt ber leeren Hulle bletben nur bie Hakenformigen Kiefetn ber Larve zursick (c), welche bie Fliege nicht bebars. — Die fast nur aus Ercrementen sitzenben, von solchett leden- ben unb in ihnen auSgedrsiteten Dungfliegen (8cato- phaga) mag man allerbings fur ekelhafte Geschopfe Hal- len, boch bars ihre Nsitzlichkeit nicht verkaunt werben. Aus Menschenkoth finbel sich in Menge eine Art (8. stercoraria) Fig. 3320. a von rostgeld feibenglanzen- ber Farbung, mit schwarzen Fsihlern unb schwarzem Flsigelpunkte. Ihre sonberdar gestalteten, gleichsam zweigehornten Eier (c) versenkt fie mit bent unteren Enbe in jenen Stoff. Herausgezogen vertrocknen sie. Die Larven zerstoren in kutzer Zeit ihre Geburtsstatte unb verpuppen sich unter ber Erbe. Die sogenannte Kasemabe, bie Larve einer glanzenb schwarzen, glatten Fliege (Piophila casei Fig. 3321. I g in naturlicher Gtohe, e stark vergrohert), tst mit einer pergamentar- tig festen Haut dekleibet, mit starken Oderkiefern attS- gersistet unb fahig, Sprsinge auszufsihren, inbent sie mit ben Kiefetn bas Schwanzenbe faht, sich ringfotmig zu- sammenrollt (d) unb plotzlich wieber gerab auSstreckt. Um sich zu vetpuppen, verlaht fie ben Kafe, bleidt jeboch in ber Nahe liegen, nachbem sie alle Seweglichkeit ver- loren, unb wirb, innerhalb ber verharteten, verksirzten unb mennigrothen Haut, zur Puppe, in welchet man anstatt eigentlicher Otgane Anfangs nichts alS einen milchigen Sast finbet. In etwa zehn Tagen ist bie Vetwand- lung vollenbet, unb bie kaurn 2 Linien lange Fliege schlsipft au8. — Zu berselben Gattung rechnete man ehebembie sogenannten Minitfliegen (Tephritis), beten Larven in reifen Frsichten ober int Zellgewebe ber Pflanzenblatter Gange auSstefsen unb sich bort ober auch in ber Erbe vetpuppen. Eine eigentlich nur auf baS Scharten- kraut unb bie Gansebistel (Sonchus oleraceus) ange- wiesene (T. serratulae) Fig. 3322. a degnsigt sich nicht allein mit ben Slattern bieser auf unseten Wiesen ge- nteinen Pflanzen (b Slatt von Sonchus), sonbern greift auch erotische Gewachse an, z. S. daS rothbluhende amerikanische Kreuzkraut, (c Slatt von Senecio ele- gans) unb bie rothe Aschenpflanze (d Cineraria cru- enta). — Durch sehr taschen Flug zeichnen sich die Ta- chinen (Tachina) aus, kleine Fliegen, beten Munb ntit einer Art von Knebeldart umgeden, ber eirunbe, viet- glieberige Hinterleib mit Sorsten besetzt ist. Als Lar- ven leben sie in ben Raupen von Schmetterlingen, bie ste spater verlaffen, tint sich auherhalb zu vetpuppen; alS Fliegen weilen sie auf Slunten unb in Gebuschen. Die larvenibbiende Tachina (T. larvarum) Fig. 3323. legt nicht felten ihre Eier zu jenen ber MauetweS- pen. — Unrichtig warb einst bie Roggen-Halm- fliege (Chlorops pumilionis) Fig. 3324. fut ibentifch erklart mit ber oden erwahnten fogenannten Heffen- fliege. Sie gehort nicht nut zu einer ganz anberen Familie, sonbern es greift auch ihre gelbe Larve nichtso- wohl bie Saanten bes Getraibes, als bie Halnte an, beten Mark sie kutz obethalb ber Wurzel auSsriht unb zum Verwelken bringt. — Schliehlich verbient ttoch bie nur in Afrika, aus ben ostafrikanischen Jnseln, unb in Sub- inbien Heimische Gattung Diopsis eine kutze Ettvah- nung, tvegen ber nuf langen Stielen stehenben Augen, lieder bie LebenSart ber nicht zahlteicheit Arten fehlt eS an Nachrichten. SykeS' Diopsis (D. Sykesii) Fig. 3325. erhielt ben Nattten ihres EntbeckerS, ledt in Jnbien unb miht gegen 5 Linien. Siebzehnte Familie. Hippobosciden, oder Lausfliegen. Srust lebetartig. Fuhler klein, vor ben Augen in einer Grube eingesetzt, borstig. Rufsel votgesttecki, gerab. Seine bick, mit verlangertem Klauengliebe unb gezahnten Krallen. Puppen gebårenb, nie Eier legenb. Alle bieser letzten Familie angehorenbe Arten leden parasitisch nuf Saugethieren unb Vogeln, fliegen schlecht unb ungern, kehren, wenit verscheucht, wo moglich fo- gleich nus ihren gewohnten Ort zuttick, enidehren zum Theil sognt bie Fltigel unb stub von wiberlichem Anse- hen, theils sognt Spinnen nicht unfihnlich. Sie ktie- chen wie Lause nuf ben Thieten Hetunt unb fnugen iht Slut mittels eines RusselS, ber in feinent Snue von bentjenigen nnbetet Zweiflugler nbweicht. Die bei uns einheimischen pflanzen sich int Herbste fort; alle machen eine merkwurbige AuSnahnte baburch, bah bie Larven innerhalb beS Mutterkorpers auskriechen, sich ebenba verpuppen, unb bnh biePuppen mehret Arten in geteif- tem Zustanbe geboten tverben unb bas nuSgebilbete Jnsect kutze Zeit nach feiiier Gedurt an baS Licht tritt. Sei anberen liegt bie Puppe einige Wochen lang ruhig ba, ober sie uberrointerr. Aus Pferben unb Rinbern lebt bie Pserbe-Lausfliege (Hippobosca equina) Fig. 3326. a, nuf vielen Vbgeln bie gemeine Vogel- LauSfliege (Ornithomyia avicularia) Fig. 3326. b, bie sich nlS Gnitungen burch Snu ber Fuhler unb bie Sefchnsfenheit ber Fuhglieber unb Krallen von einnnber untetfcheiben. Ein fehr bekanniet Parasit, bie Schnnf- laus (Melophagus oviniis), gehort ebenfalls in biese Fa- milie, nlS beten unvollkommensteS Glieb man bie ganz ungeflugelten Nheteribien (Nycteribia) ansehen bnrf, bie nicht nuf ben Fuhen, fonbern nuf bem Sauche lnngfam kriechen unb sich dabei mit den angehnkten Fuhgliedern weiter ziehen. Die unter Fig. 3327. abgebildete Art (N. Hermanni) lebt auf Fledermnufen.