ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Erste Ordnung. Kopstuher. WeichtHiere. 147 Verbreitung, theils fogar beS VorherrschenS uber an= bere gleichzeitige Thierformen liefert. Die sehr bekannte Schale (Fig. 3411.) Hat ansgetoachsen ziemlichen Um- fang, in einer Ebene aufgerollte, sich an einander le- gende Windungen, von welchen die letzte als die grotte alle ubrigen vmfaht und eine Weite, offene Kammer bar- stellt, in welcher das Thier sitzt; weiter nach innen sol- gen regelmahige, am Rande nicht hin- und Hergebogene Ouerwande, die in der etwas vertieften Mitte einer fort- laufenden dunnen Rohre (dem sogenannten Sipho) den Durchgang gestalten. Das ganze GehåuS besteht auS einer inneren Harten Perlmutterschichtund einer anheren, durch S^ure loSlichen Kalkschicht und ward nach Ent- sernung der letztereren von jeher gern als Zierde aufge- stellt oder wohl auch zum Trinkgefah benutzt. DaS erste Eremplar deS ThiereS, welches nach Europa wohl- erhalten gelangte, fing Bennett am 24. Aug. 1829 bel der zum Archipel der neuen Hebriden gehorenden Jnsel Erromanga; er ubergab es spater an Owen, der eS ge- nau anatomirte. Spater gelangte ein zweites ebenfalls in Weingeist erhaltenes Eremplar an ValencienneS in Paris. Dah man trotz der Alenge der an dle Kusten gcworfencn leeren Schalen so uberaus felten einen le- benden Nautilus erlangt hat, erfldrt sich aus den von Bennett gemachten eigenen Erfahrungen und den von ihm zusammengestellten Aussagen anderer Seefahrer. Nur bei ganz ruhigem Weiter kommt der Nautilus an die Oberflache, folglich zu einer Zeit, mo Schiffe still liegen und ihm kaum begegnen lonnen, ausierdem aber ist er so wachsam und so scharsfichtig oder seinhbrend, bah ihm ein Herbeiruderndes Boot nicht entgeht und er sich in die Tiefe versenkt, ehe ihn ein Harpun oder ahnli- ches Wertzeug tressen kann. Ohne unS bei der sehr unvollkommenen, gleichwohl aber gute Andeutungen bie- tenden Abbildung Rumph's (Fig. 3406.) oder dem ganz abgeschmackten Phantasiespiele Montfort's (Fig. 3407.) aufzuhalten, theilen wir daS Wichtigere der Beschreibung Owen's mit. Die Gestalt deS ThiereS und seine Lage in dem (durchsagt dargestellten) Gehaus geht deutlich Her- vor aus Fig. 3403., wo z die bewohnte vorderste Kam- mer, ii den mit einer Hautigen Rohre ausgesullten Ca- nal oder Sipho, xx die Querwande deS Gehauses an- deuten. Die Hautsarbe ist, nach Bennett, dunkelroth mit weitzen Flecken. Ein Mantel von gleicher Beschas- fenheit mie bei anderen Mollvsken umgiebt den Korper; er wird theils am Borderrande durch eine knorpelige Leiste, theils an zwei symmerrischen Stellen besestigt, die man gegen daS Hinterende der Wohnungskammer als unebene Flecke des GehauseS oder sogenannte Muskel- eindrucke leicht erkennt. Nach oben schlagt sich einLap- pen des Mantels uber die convere Seite der vorletzten GehLuswindung und bildet nach vorn eine Art von Kappe, die aber ndthigenfalls nach innen gezogen wer- den kann. Der Kops bildet den groheren Theil deS KbrperS und ist ganz umgeben mit einer Menge von Hautlappen, auf welchen, statt der langen Arme, eine grohe Zahl kurzer, drehrunder, zugespitzter, vollig zu- ruckziehbarer, fleischiger, geringelter Faden steht. Um den Mund stehen lippenartige HautsortsAtze und blatte- rige, mit vielen Nerven versehene Lappen. Sehr starke Kiesern (Fig. 3408.) vermogen jedeS mahig grohe See- thier zu zersteischen, welche die ermahnten zahlreichen Faden ergreifen, deren kleine Hervorragungen sast ben- selben Dienst wie SaugnSpse leisten. Grohe, aus ei- nem dicken Stiele stehende, vorragende Augen lassen scharses Geficht und Weiten Gestchtskreis vermuthen. Jndem der Nautilus in einem GehhuS besestigt ist und seine Eingeweide nicht in einen muskelreichen, dicken Sack eingeschlossen find, mie bei anderen Kopssuhern, vermag er auch nicht das zur Alhmung nothige Wasser durch fråftige Ausdehnung jener Hulle einzupumpen; er nimnit es aufdurch einen mit sehr muskelreichen Wan- den versehenen Trichter. Die vier Kiemen, die Ver- dauungSwerkzeuge und die Organe der Fortpslanzung verhalten sich iin Allgemeinen wie bei anderen Kopf- suhern. AuS dem abgerundeten Hinterende des Nau- tilus geht eine bunne, etwas sehnige Rbhre ab, die in ih rer ganzen Lange von dem kalkigen Rohre deS Sipho eingeschlossen ist. Den letzteren Umstand ubersah Buck- land, als er die Bedeutung der leeren Kammern des Ge- hauses zu erklaren unternahm. Ihm zufolge sollten diese mit atmoSpharischer Luft, vielleicht auch mit einem GaS erfullt sein, welcheS alS eingefchlosseneS nothwen- dig stark zvsammengedruckt merden und das specifische Gewicht deS Nautilus verandern niuhte, sobald die Hdu- tige Rohre, mit Wasser vollgepumpt, innerhalb jeder Kammer ansehnlich anschwoll. Da Letzteres nicht mog- lich, so bleibt vor der Hand sowohl die Schnelligkeit, mit welcher der NautiluS taucht, als seine Fahigkeit, auf dem Wasser Herumzutreiben, unerklårt und die Bestim- mung jener Rohre zu deuten. — Auf den aus Owen's Werke uber den Nautilus sehr verkleinert copirten Ab- bildungen erscheinen folgende Theile: Fig. 3404. a a der Mantel, b Hinterer Lappen deffelben, c vorderer freier Rand, d Mundung der AthmungSrohre, e Erhohung, durch den Eierstock Hervorgebracht, ff Horniger, zur Befestigung des MantelS bestimmter Rand, g linker Befestigungsmnskel, h Theil der dem letzteren anhan- genden Schale, i Hautige Rbhre des Sipho, k Ath- mungStrichter, 1 linker Seitentheil und m unterstutzende Muskeln desselben, n Kappe des KopfeS, o p Hautlap- pen und Fuhler um den Mund, r r Augengruben, s Auge, t sein Stiel, u v Augenlid, w Pupille, xxx Querwande des Gehauses, yyy der kalkige Sipho, z vordere bewohnte Kammer des Gehauses. — Fig. 3405. stellt den aus seiner Schale Herausgenommenen und geoffneten Nautilus dar; aa Kappe, der Lange nach gespalten, b Hintere Lappen desselben, c die von ihm gebildete Hohlung und dd Hervorragende Kante, ee Schnitiflachen dieser Theile, ff innere Flache der Kappe, g g auhere Lippenfortsatze, hh auhere Lippen- faben, ii k k innere Lippenfortsatze und Filden, 1 Ge- ruchSorgan, m kreisrunde, gefranste innerste Lippe, in der Lhnge gespalten, n Oberkiefer, o Unterkiefer, p Muskelring zur Befestigung der Kiesern, q oberes Kiefermuskelnpaar, r Muskel zur Hervorschiebung der Kiesern, s Speisershre, t Krops, u enge zum Magen v fuhrende Rohre, w Darm, x Aster, y Banchspeichel- druse, z Leber. — Ueber die LebenSart des Nautilus fehlt es naturlich an allen Nachrichten, aus dem Baue laht sich indeffen schliehen, dah fie von jener anderer Kopssuher toenig abtoeichen konne. Den Gehausen nach, die man aus den sudafiatischen Meeren erhalt, giebt es ztoei Arten, den bisher besprochenen getoohnlichen Nautilus (N. pompilius), mit grohem, ungenabelten, milchweihen, mit rothbraunen Binden gezeichneten Ge- hause (Fig. 3411.), und den genabelten NautiluS (N. umbilicatus) Fig. 3410., an dessen genabeltem Ge- Hause die letzte Windung die fruheren nicht verbirgt. Der letztere gehort zu den geschatzten Seltenheiten der Sammlungen. — Was man gemeinlich Rhhncholi- then nennt und ehedem fur fossile BogelschuLbel er- klhrte, besteht in mehr oder minder gut erhaltenen Kie- fern mehrcrer vorweltlichen Nautilus oder, toie Buck- land toill, auch einiger Ammoniten. Sie finden sich im LiaS, im Muschelkalke und Oolith. (Fig. 3409. Nautiluskiefern a von der Seite, b und c von oben ge- sehen, d kalkige Spitze eines Unterkiefers.) Xl. Ammonit. (Ammonites.) GattungScharakter: Thier unbekannt. Schale fossil, scheibenformig ; Unigdnge minder zahlreich, spi- ra l getounden, sich beruhrend, alle deutlich; Scheide- toande quergestellt, auf und abgebogen, toellenformig, am Rande flacheingeschnitten oder lappig. Sipho am Rande und an dem Rucken der Umgange genhhert. Wenn uber daS fast unverhhltnihmahige Vorherr- schen der Weichthiere in getoissen fruheren Schopfungs- perioden ein Ztoeifel stattfinden konnte, so tourde schon das Borkommen der Ammoniten den bestcn Gegenbe- toeiS liefern. Diese oft zierlichen und in der Form fe- sten Gesteins nicht felten sehr toohl erhaltenen Schalen bilden in manchen Gebirgsarten ansehnliche Schichten; mit ihnen ist ztoischen Aurerre und Avalon in Bur- gund der Bergtoeg gleichsam gepflastert; im Muschel- kalke ThuringenS finden sich Stellen, too sie alle andere Bersteinerungen fast verdrangen, und Reisende erzfihlen von ahnlichen Anhaufungen , die fie in Asien und Ame- rika entdeckien. Wie auherordentlich weit die Verbrei- tung gereicht haben muffe, ergiebt sich auch aus ihrem Vorkommen auf den Hochsten Gebirgen. Gerard fand in Menge ztoei Ammoniten (A. Walcottii und A. com- munis) in dem Himalaia auf 16,000 Fufi hohen Berg- jochen; beide gehoren zu den gewohnlichsten Arten deS LiaskalkeS in England. Andere mit den in Europa ge- toohnlichen ganz ubereinstimmende Arten find in den Cordilleras Sudamerika'S entdeckt toorden. Bereits sind weit uber dreihundert toohlunterschiedene SpeeieS be- schrieben. Buckland behauptet, dah in allen Versteine- rungen enthaltendcn Schichten, von dem altesten Ueber- gangsgebirge bis mit Einschluh der Kreide, Ammoniten vorkommen; auf groheren Ebenen toerben sie ubrigenS feltener gefunden alS auf Bergen, niemalS in den jung- sten aufgefchtoemmten Schichten. In der noch lebenden Thiertoelt eristirt nicht ein Verireter diefer einst so ar- tenreichen Gruppe. Man hat ehedem gemeint, dah toohl in den Tiefen des MeereS, die getoohnlichen Forschun- gen unzuganglich sind, Ammoniten noch jetzt leben konnten, indeffen grundet sich solche VorauSsetzung anf eine durchaus irrige Anschauung jener toirklich erlo- schenen grohen Thiergruppe. Ammoniten finden sich allerdings in den attesten und untersten Schichten der Erdrinde, allein dieMehrzahl liegt eingebettet in Schich- ten, die eine Unzahl von Muscheln und Conchylien enthalten, toelche offenbar in der Nahe des Strandes allein lebten. Wahrscheinlich betoohnten viele Ammo- niten die felsigen Untiefen vortoeltlicher Meere oder kamen bisweilen sogar an den Strand, toie OetopuS noch gegentoartig pstegen. Ueber den Bau ihres Kor- pers urtheilt man freilich nur aufAnalogie sich stutzend, doch muffen sie den Cephalopoden der jetzigen Scho- psting sehr ahnlich gemesen sein. Von allen toeichen Theilen Hat nur, und ztoar in sehr seltenen Fallen, der Jnhalt des Tintensackes in den versteinerten Ammo- niten sich erhalten. Buckland lieh die Abbildung meh- rerer Arten mit der vorweltlichen Sepia coloriren, die er aus den aufgesprengten Petrefaeten derselben Arten entnommen hatte. Lange Zeit ist hin und Her gestritten worden, ob die Schale eine innere oder dupere gewesen, fich verhalten Habe toie bei den sogenannten Posthvrn- chen (Spirula), einer den Nautiliten verwandten, noch lebenben Form von kleinen Cephalopoben bes subafiati- schen Oceans, beren Mantel bie toenigen unb entfernt stehenben Umgange ber Schale einschlieht, ober toie bei bem eigentlichen Nautilus, ber nur in ber vorberen Kammer seiner Schale toohnt. Wenn man ber letzteren Anficht nicht beipstichten unb also bie Schale alS auhere nicht anerkennen toollte, so stutzte man sich auf bie ge- ringe Weite ber vorberen Kammern sonst groher Ammo- nitenschalen, ubersah aber, bah unter Hunberten von biesen oft nicht eine vollstanbig erhalten ist. Die vor- bere Kammer, ber eigentliche Wohnplatz beS ThiereS, war so bnnntoanbig, bah sie bem Drucke nicht wiber- stanb unb in Bruchstucken fich abloste, toahrenb bie Hinteren mit Nieberschlagen uberbeckt tourben. Aus ben Abbilbungen verschiebener Arten mit ganz erhaltener vorberen Kammer (Fig. 3415 — 3423.), unter toelchen eine (Fig. 3417.) bie vorbere Anficht beS Munbsaumes (a) barbietet, ergiebt fich bie Verschiebenheit verstum- melter Eremplare (Fig. 3412. 3413.) unb bie Moglich- keit falscher Deutung bes ganzen Banes ber Schale. Bis auf bie Are kunstlich abgeschliffene Eremplare er- 19*