ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Drille Vrbnung. Kauchsuher. WcichtHiere. 155 ein Ausschnitt, bestimmt fur die Athemrohre deS Thie- res, welcheS, ohne sein Hans verlassen zu muffen, Was- ser ausnehmen und somit athmen kann. Einen Canal schreibt man jenen Conchylien zu, deren Athmungsrohre in einer mehr oder minder geschlossenen Rohre liegt, die alS Verlangerung des Mundsaumes erscheint und nach unten mehr oder minder rorragt, bei Spindelschnecken (Fusus) und einer Gruppe der Stachelschnecken, z. B. dem sogenannten Spinnenkopfe (Murex tenuispina) und bei Schnabelschnecken ( Rostellaria ) einem Stiele gleicht. Autzer den soweit angefuhrten, nur die Gruud- begriffe angehenden Kunstausdrucken giebt es noch eine grohe Menge auf die Gestalt der einzelnen Schaleutheile bezugliche, welche man durch steihigeS Untersuchen und Vergleichen kennen lernt, die aber zum grohen Theil fich ohne urnstandlichere Erklarung rerstehen lassen. Obgleich man den Gasteropoden einen Kops zu- schreibt, so darf dieser AuSdruck doch nicht zu streug ge- nommen werden, denn deullich abgesetzt ist sener Theil nur bei wenigen Gattungen. Er verflieht gemeinlich mil dem ubrigen Korper, tragt aber immer die Fuhler, Augen und den Mund. Der letztere hat mindestens zwei verschiedene Formen; bei den Landschnecken u. a. bestcht er in einem Spalte, der mittels eineS ringformigen Mus- kels die mannichfachsten Gestalten annehmen kann, ubri- gens mit wulstigen Lippen umgeben ist, bei viclen Kamm- kiemern u. a. tritt an seine Stelle der Nuffel (Fig. 3469. c und 3470. d), der nach auhen vorzustulpende dunnhåntige Theil des Schlundes. Zwischen diesen zwei Hauptformen liegen zahlreiche Uebergånge, Welchen man mit Unrecht den Rang eigenthumlicher Bildungen eingeråumi hat, deren Untersuchung aber zur Erkennt- nih Hochster, mit verhalinihmåhig geringem Aufwande von Mitteln erreichter Zweckmahigkeit fuhrt. Jm Jn- neren der Mundhohle oder deS Russels (ausgeschnitten dargestellt bei Fig. 3470.) liegt die Zunge, auf welcher fast immer symmetrisch geordnete Zahne, Platten und ahnliche zum Festhalten eines BiffeuS oder einer Beute dienende Hervorragungen sich erheben. Knorpelige oder Hornige, bisweilen mit scharfen und Harten Zahnen bewehrte Kiefern (z. B. bei gemeinen Schnecken Fig. 3468. e) dienen zur Zerkleinerung der Nahrung. Ein Zwerchsell theilt die Leibeshohle in zwei Sacke; in dem vorderen liegt die Speiserohre (Fig. 3470. f), die in ei- nen Kropf und weiterhin in einen immer etwas Hauti- gen Magen (g) ubergeht. An diesen schlieht fich ver Darm (h) an, deffen Aftermundung (i) ebenso wie der Ausgang der Geschlechtswerkzeuge in der Regel auf der rechten Seite des Korpers liegt. Die Leber, meist ein sehr umsangreiches Gebild, bleibt feltener vom Darme ungetrennt. Gewohnlich erfullt fie den Hinteren ge- wundenen Theil der Leibeshohle. DaS weihliche, fel- tener lcbhaft gesårbte Blut lauft theils in einem ge- schlossenen Gefahsysteme um, theils findet es zeitweilige Aufnahme in einem grohen, wandungslosen Raume der Bauchhohle. Niemals ist mehr als ein einzigeS, zweikammerigeS Herz (o) vorhanden, welches der Ath- mungshhhle moglichst nahe liegt. Das AthmungSor- gan ist entweder lungenforrnig, wie bei den Landschnecken und einigen Wasserschnecken, oder kiemenfbrmig, wie bei allen anderen Ordnungen. Lnr ersteren Falle besteht es aus einer durch ein Loch (Fig. 3468. e) zugånglichen, mit einer sehr gefahreichen Haut ausgekleideten Haut, im zweiten auS verastelten oder dlattfbrmigen Kiemen. Die Lage der letzteren ånbert se nach den Familien und gewahrt ein wichtigeS Unterscheidungsmittel derselben; fie find z. B. bei den Ruckenkientern in einer besonderen, durch eine Mantelfalte gebildeten Hohle eingeschloffen, bei den Kreiskiemern umgeben fie kranzartig den Man- tel und die Bauchscheibe, bei den Nacktkiemern liegen fie unbedeckt auf der auheren Korperfliche, bei Kammkie- nicrn finden fie ihren Platz (Fig. 3470. a) in einer vben- auf liegenden Mantelfalte, zu welcher das Masser, auch ohne vollkommene Hervorstreckung des Korpers, durch eine långere oder kurzere Athmungsrdhre (I) gelangt. Viele Gasteropoden sind getrennten GeschlechteS, andere vereinigen auf demselben Korper beide Geschlcchter. Alle legen ziemlich zahlreiche Eier, welche in manchen Gat- tungen mittels eineS klebrigen SchleimeS wie Strånge oder Streifen zufammenhangen, bisweilen auch mit einer Harteren, kalkreichen Schale uberzogen sind. Das in feiner Anordnung ben grohien Abwechfelungen unter- worfene Nervensyftenr besteht im Wesentlichen aus ei- nem Schlunbringe (Fig. 3470. e), hinter welchem o ft zwei lange Speichelbrusen liegen. Von ihm gehen nach vorn bie Sinnesnerven, nach Hinten bie auf Ernahrung, Fortpsianzung unb Bewegung fich beziehenben Nerven- zweige ab. Von ben Sinnesorganen treten auherlich nur bie beS Sehens unb Tastens beutlich Hervor. Mit sehr wenigen AuSnahmen befitzen alle Gasteropoben zwei am Kopfe gelegene Augen, bie fast immer als zwei bun- kel gefarbte Punkte ber Spitze, Mitte ober Basis ber auheren Fuhler (Fig. 3471. c) erscheinen unb, wo bie Fuhler verwachsen sinb, sich auf ober an bent auheren Aste berfelben (Fig. 3470. b) anfugen. Mo biese in ihrem Baue keineSweges unvollkommenen Augen an ber Spitze ber Fuhler stehen, ksnnen sie mit biesen burch Untstulpung nach innen unb in Sicherheit gebracht Wer- ben. Nicht in allen familien sinb sie gestielt, biswei- len von ben allgemeinen Bebeckungen uberzogen. Auher ben eigentlich sogenannten Fuhlern bienen auch allerlei gåben ber Lippenranber ober wohl auch bie Vorsprunge bes MantelranbeS alS Merkzeuge willkuhrlichen Tastens. Ueber ben Sitz ber Geruchswerkzeuge giebt es nur Ver- muthungen, bie Hororgane sinb Hingegen in neuesten Zeiten nicht allein aufgefunben, sonbern auch genau ana- tornirt worben; sie liegen in ber weichen Kdrperntasse versenkt unb zwar an Orten, bie der in solchen Unter- suchungen Ungeubte schwer auffindet. Unter den Meichthieren ziehen die Gasteropoden vor allen anderen die Sammler an durch die Mannichfaltigkeit unb Schonheit ihrer Schalen. Auch haben fie immer bie Anatomen vorzugsweis beschaftigt, sei es, weil sie eine grohere Mannichfaltigkeit beS inneren Banes gewahren lassen, als bie Hinsichtlich ihrer Bekleibung eben auch an- ziehenben Muschelthiere, ober weil viele von ihnen leicht zu erlangen sinb. Unter ihnen befinben sich manche ber fur gewohnliche Zwecke nutzlichen Meichthiere, bie frei- lich iin Ganzen bent Menschen ziemlich fern liegen. Die in unserer Uebersicht befolgte systematische Anorb- nung weicht von ber burch Cuvier ausgestellten nicht wesentlich ab. Anbere, unter welchen eine ber neuesten beutschem ForschungSgeiste ihren Ursprung bankt, Haben bei allem Verbienst, vollkommeneS Burgerrecht noch nicht erlangt. ✓ Erste Unterordnung. Lungcnschncckcn. AlS hauptsåchliches Kennzeichen ber ersten Unter- orbnung ber Bauchfuher muh ein an ber Ruckenseite, vorn, feltener Hinten gelegener Sack gelten, ber, mit einer sehr gefåhreichen Haut ausgekleibet, einer Lunge gleichbebeutenb ist unb burch eine rechtsgelegene, witt- kuhrlich verschliehbare Oeffnung Luft aufnimrnt. Die Familien begrunben sich auf bie Grohe unb Gestalt beS fleichigen Ruckenschilbes , auf Mangel ober Vorhanben- sein einer Schale, auf ober unter bentselben, unb auf bie Form beS KorperS. Alle hierher gehorenbe Thiere sinb Zwitter, leben auf betn Lanbe, bisweilen im Suh- Wasser, felten im Meere. Erste Familie. Nackt-Lmigenschnecken. Rucken mit einem langeren ober kurzeren fleischigen Schilbe bebeckt, unter welchent Kalkkårner ober auch ber Anfang einer bunnen Schale liegt; Sohle ber gan- zen Lange nach mit bem Kårper verwachsen. Athemloch rechts am Ranbe bes Schilbes. Vier Fuhler, an der Spitze der langeren die Augen. I. Waldschticcke. (Arion.) Gattungscharakter: Korper lang gestreckt; Ruckenschild nur Kalkkoruer enthaltend, kurz, den Vordertheil des RuckenS und die Lungenhohle allein deckend. Athmenloch rechts, vor der Mitte des Schildes. Abgesehen vom Mangel einer Conchylie und der nicht gewundenen Korpergestalt, gleichen diese Thiere den gemeinen Schnecken. Die Furchen ihrer vielgerunzelten Haut sind mit einem zahen, aber Haufigen Schleinte er- fullt, der die Vertrocknung verhutet, andererseits auch wahrend des sprichwortlich langfanten KriechenS zur Be- festigung dient und als schillernder, anderen Gegen- stanben anklebenber Streif die genommene Bahn be- zeichnet. Nacktschnecken auhern viele Gefråhigkeit, grei- fen Pflanzen, besonders jungere, Fruchte, faules Holz, Pilze, aber auch thierische Stoffe an, zumal nachdem diese in Faulnih ubergegangen. NahrungSntangel kbn- nen sie dennoch, obgleich nicht so lange Zeit wie ge- nteine Gartenschnecken, ertragen. Ihren Aufenthalt neh- men sie unter abgefallenem Laube, unter Steinen und Bauntrinden und in FelSspalten, uberhaupt an feuchten Orten und verlassen diese, weil ihre nackte Haut gegen Vertrocknung empfindlich ist, nur fruh und Abends und bei feuchtem Metter. Dennoch vertragen sie Herbst- licheKålte beffer als die Gehausschnecken und verschwin- den auch spater alS diese in den zur Ueberwinterung passenden Schlupfwinkeln. Zeitig im Fruhjahre er- scheinen sie wieder, paaren sich und legen zahlreiche, kugelrunde, se nach der Art grohere oder kleinere Eier håuschenweis unter Steine oder doch an schattige Orte. Ihre Jungen kriechen davon, sobald sie aus dem Ei ge- treten. Die Gattung ist verbreitet uber ganz Europa, zumal die etwaS norblicheren Lånder dieseS MelttheileS, sindet fich auch in Nordamerika und auf einigen Orten der sublichen Halbkugel. Die gemeine oder Mald- Nacktschnecke (A. empiricorum) Fig. 3472., ein bei uns in allen feuchten Malbern Heimisches Thier, wirb biS 5 Zoll lang, ånbert in der Farbung, kommt braun, schwarz, einfarbig und gestreift vor und ward einst, zur Bruhe gekocht, als Mittel gegen Auszehrung sehr empfohlen. II. Wcgschnecke. (Limax.) GattungScharakter: Korper lang ; Ruckenschild wie bei den Nacktschnecken, jedoch eine bunne Schale deckend. Athmenloch rechts, Hinter der Mitte des Schil- deS. Die einheintischen Arten dieser Gattung richten fast Nitte grohe Verheerungen an zarteren Pflanzen an und finden fich in manchen Jahren in kaum glaublicher Menge auf Feldern und in Gårten. In der Lebens- weise gleichen sie den Maldschnecken, verbergen fich am Tage in Erblochern und kommen nur des Nachts Hervor, um ihrent Futter nachzugehen. Unter den vielen zu ihrer Beschrankung vorgeschlagenen Mitteln erweist nur eines fich als zuverlåsstg; eS besteht in Hinstreuen von Sand, Sågespåhnen oder Asche, welche dem Thiere ankleben und daher vetmieden werden. Leider låht diese Vorkeh- rung sich nur im Einzelnen tressen. Unter den einhei- mischen Arten erreicht die lange Megschnecke (Li- max antiquorum Fig. 3473. und a Schale in nat. Gr., b dieselbe von oben und c von unten vergr.) die bedeu- tende Grohe von 5 Zoll. Sie andert zwar ebenfalls in der Farbung ab, doch bietet sie mehrentheils nur den Mechsel dar zwischen Schwarz und Gelblichweih, sei eS in Streifen oder Flecken. III. Limacella. (Limacella.) Gattungscharakter der vorhergehenden Gat- tungen, jedoch: Bauchscheibe vom Mantel nur durch eine schmale, rings umlaufende Furche getrennt. Abgesehen von der angegebenen Eigenthumlichkeit, 20 *