ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
158 Weichthicre. Writte Vrbnnng. Rauchfiiher. scheint diese Gattung mit einer der vorhergehenben zu- sammenzufallen. Sie roarb auf cine ini Weingeist be- wahrte und abgeblichene Schnecke (Fig. 3474.) deS bri- tischen Museums, deren Vaterland sogar unbekannt ist, begrundet und gehort zu den noch zweifelhaften. IV. Daginulus. (Vaginulus.) G attungScharakter: Korper sehr verlangert. Ruckenschilb die ganze Oberseite deckend , nach vorn eine Kappe bildend, nitter welche der Kops zuruckgezogen werden kann. Weder Kalkkorner noch Ansånge einer Schale unter dem Mantel. AthmungSloch weit hinten. Sonder-Rang, ein um die Kenntnih niederer Thiere sehr verdienter, vielgereister franzåstscher Naturforscher, bemerkt, bah diese von ihm auf Bourbon und Marti- nique angetroffenen Nacktschnecken hinsichtlich der LebenS- weise nicht von denjenigen unseres Welttheiles abweichen, und bah sie unter alten, umgefallenen Stemmen in Wal- dern und ®årten leben. Zu ihnen gehåri die unter Fig. 3475. a im zusammengezogenen Zustande von unten, b ausgestreckt und kriechend dargestellte Art (V. Tauna« isii). Andere im Meere lebende Arten hat man in der Gattung Onchidium untergebracht. V. Testacella. (Testacella.) Gattungscharakter: Korper verlangert. Kein Ruckenschild. Dunne Kalkschale auf dem Hinterende des Korpers. Athmungsoffnung gegen daS Hinterende. Durch die Lage der Schale (Fig. 3476. 3477. a von oben, b von innen) ist diese Gattung hinreichend von anderen derselben Familie unterschieden, obgleich das allgemeine Ansehen demjenigen einer jungen Weg- schnecke sehr entspricht. Die drei bis jetzt bekannten Ar- ten bewohnen Europa, jedoch ist eine von ihnen, Mau- g e'sTesta c el la (T. Mangel) gig. 3477., aus Teneriffa um 1740 zufallig nach Dieppe und spater nach England gebracht tvorden, roo sie zumal um Bristol in den Gar- ten vielen Schaden anrichtet. Eine andere ebenfalls in England Heimische Art (T. scutulum Fig. 3476.) scheint nicht fremden Ursprunges zu sein, ist gelblich, an den Seiten roeihgestreift, mit fast knorpelig Hartem Mantel umgeben, ledt nach Art unserer Waldschnecken und er- weist stch sehr gefrahig. Sie verfolgt Regenrourmer unter dem Boden, bewaltigt und fript selbst die gråhe- ren in kurzer Zeit und verschroindet spat im Oktober. Die dritte nicht abgebildete Art kommt vor in Sud- frankreich. VI. Parmacella. (Parmacella.) Gattungscharakter: Korper verlangert, mit schroanzfårmigem, zusammengedruckten Hintertheile; auf seiner Mitte ein grohes , an den R^ndern freieS , Hinten eine flach spiral geroundene Schale tragendeS Schild. AthmungSoffnuiig unter dem rechten Borderrande deS Schildes. Parmacellen find Landschnecken, haben viele Aehn- lichkeit mit den Waldschnecken, unterscheiden fich aber durch den vorderen nicht angeroachsenen Mantelrand und durch die Schale, deren Spiralroindungen ziemlich beut- lich Hervortreten. Jhre Athmungshohle liegt nicht vorn, sondern gegen die Mitte deS Korpers. Olivier's Parmacella (P. Olivieri) Fig. 3478. rnihi 2 Zoll, Ward von Olivier auS Mesopotamien gebracht und von Cuvier anatomiri. Rang sand andere Arten in Mada- gaScar und Bourbon aufschattigen Uferfelsen von Walb- stromen. Die Gattung roird ubrigenS auch in Brastlien und Indien angetrofsen. Zweite Familie. Gehaus - Lungcnschnecken. Hinterer, sacksormiger, die Eingetveide einschliehen- der, spiral geroundener Leibestheil stets in einer Schale verborgen. Lungenhohle vorn; Athemloch vorn rechts oder links am Rande deS MantelS. Gehaus ohne be- stsindigen Deckel. VII. Gartenschnecke. (Helix.) Gattungscharakter: GehauS kreisformig, ge- roolbt oder stumpfkegelformig, bisroeilen fast fugelig ; Geroind roenig vortretend; Mundung mehr breit als hoch, schief; Mundsaum uber dem letzten Umgange un- terbrochen; Spindelrand mit der Are einen stumpfen bis rechten Winkel bildend. Die Thiere dieser unendlich artenreichen Gattung Ha- ben Aehnlichkeit mit den Wegschnecken, besttzen vier Fuhler, deren vordereS Paar sehr kurz ist, das Hintere die Augen tragt, und haben an der rechten Seite, an der Stelle, roo wahrend des Kriechens daS Gehaus auf- liegt, drei Oefsnungen, von roelchen bie gråhere zu Luft- aufnahme dient, die beiden anderen den After und die Geschlechtsoffnung barstellen. Der geroundene Einge- weidesack und der vordere, untenher mit langer und brei- ter Sohle versehene Korpertheil sind scharf geschieden. Auf ihrer runzeligen Haut bemerkt man felten lebhafte Farbung, die Gehause sind Hingegen oft um so bunier, zumal bei den Arten roarmerer Lander. Wegen dieseS Farbenschmuckes bei nicht erheblicher Abroechselung der Form und roegen der unubersehlichen Artenmenge und daher entspringenden Schroierigkeit shstematischer An- ordnung und Erkennung hat man die Schnecken, ziem- lich tressend, den Schmetterlingen verglichen. Die Ge- Hause haben fast immer dunne und zerbrechliche, oft fo- gar durchfcheinende Wandungen und enibehren, unge- achlet des inneren Glanzes, dennoch eine eigentliche Perlmutterschicht. Manche Systematiker verfuchten sie in paffende Ordnung zu bringen, aber bei allem Fleihe folcher Arbeiten fehlt noch immer genugende Låsung der fchroierigen Attfgabe, toeil die Formen der Gehause, auf die man fich allein beziehen komite, zu viele Ueber- gange darbieten. Alle roahre Arten dieser geroaltigen, uber alle Welttheile verbreiteten Gattung leben aus dem Lande, lieben zroar Kt'thle und Feuchtigkeit, kånnen aber dennoch anhaltende Durre uberleben, indeni fie durch auSgesonderten und schnell verhårtenben Schleim die Schalenmundung schliehen, hierdurch die Verbun- stung aufheben unv nach geroonnener Sicherheit in eine Art von Schlaf verfallen. Mitten in den gluhendsten Wusten Afrika's fand man achte Helices, die allerdings roohl nur eine kurze Zeit im Jahre des unbehinderteit Lebensgenuffes stch erfreuen mågen. In milderen Welt- gegenden, roie im nordlichen Europa, ziehen die Schne- cken erst bei Eintritt kuhlerer Witterung stch zuruck un- ter Moos und Baumlaub und beginnen eine der Gråhe ihrer Schale entsprechende Håhle durch Umdrehung auf der Bauchscheibe zu bilden. Sobald fie genugende Tiefe erreicht, nehmen sie eine måglichst groheMenge atmospha- rischer Lust auf, schliehen mit verhårtendem Schleim die GehåuSntunbung, ziehen den Fuh noch weiter nach innen und bilden einen zweiten Deckel. Sie fahren in folcher Weise fort biS zur Bildnng deS funften und fechsten SchalenfchlusseS und gelangen endlich, durch immer ver- mehrte Zufammenziehung, bis in ben vorletzten Untgang bet Schale. Sobalb vollige Sicherung erlangt, ber Korper in ben engsten Rantn zufammengezogen ist, tritt ber Winterfchlaf ein, ber bis April bauert. Diefer Hier nur in feiner Allgemeinheit bargestellte Hergang foll stch nach anberen Beobachtungen etroas anbers verhal- ten. Es foll nicht ber Druck bes Fuhes nnb bie Utn- brehung beS GehånfeS bie fchutzenbe Grube nnb bie Decke erzengen, fonbern beibe daburch entstehen, bah ber Fuh ber Schnecke eine Menge von klebrigem Schleim abfon- bert, an roelchen sich Erbe, Baumblåtter u. f. ro. anhåit- gen. Auf biefe abgestohene Schicht foll eine zroeite fok- gen nnb hierburch, in Berbinbung mit gelegentlicher Umbrehung ber Schnecke, bie Håhlenartige Umhnllnng entstehen. Wie fest auch bie Deckel ber Schale roåh- renb ber Ueberrointerung erfcheinen mågen, fo burfen sie bod) nie mit ben kalfigen, an bem Fuhe bestftigten Dek- keln anberer Weichthiere verroechfelt roerben. Uebri- gens verntågen nicht alle ber bei uns Heimifchen Arten folche Schleintgebilbe Hervorzubringen. Die eigentlich fogenannten Schnecken nåhren sich Hauptfachlich von faftigen Pflanzen, bisroeilen auch von faulent Fleifch nnb fcheinen Kafe nicht zn verfchmahen. Dah sie man- chen Gewåchfen ben Borztig geben nnb biefe unter an- beren herauSzufinben roissen, zeugt fur ben Besttz schsir- strer Sinne. Sie verntågen ubrigenS nicht burch baS Geflcht Gegenstånbe auf einige Entfernung zu unter- fcheiben, benn sie ziehen bie Augen tragenben Fuhler nur nach nnmittelbarer Beruhrung zuruck. Jhre Fort- pstanzung finbet bei unS gegen Enbe beS FruhjahreS statt; bie rnnblichen, ziemlich gropen, roeihlichen Eier Hangen bisroeilen miltels eines klebrigen SchleinteS fchnnren- ober reihenroeis zufamnten ober bilben kleine Haufchen in absichtlich auSgegrabenen Erblåchern ober in Spalten von Bauntrinben, alten Manern unb Felfen. Sie fcheinen felten in gropen Zahlen gelegt zu roerben. Die Jungen schlupfen auS, bekleibet mit einent ausneh- tttenb bunnen, aber erkennbaren Gehåuse, zeigen gegen Sonnenstrahlen unb auStrocknenbe Luft sehr viele Etn- pfinblichkeit, roachstn anfanglich fchneller als spaterhin, roas auS ben breiteren Ansatzringen ber Schale fich be- roeistn laht, unb beburfen uberhaupt ntehrerer Jahre, um zur normalen Gråhe zn gelangen. Junge unb alte Gehause berselben Art unterscheibet man ohne grohe Muhe. Je jungeren Jnbivibuen fie angehåren, um so bunner finb sie, um so roeniger roulstig tritt bie åuhere Lippe ber Munbung hervor, unt so roeiter ist biese ge- åffnet, unt so nnbebeckter erscheint ber Nabel, titti so roe- niger erhebt fich bas Geroinb zuttt Kegel. Unregel- måhigkeiten kånnen, roenn auch felten, vorkommen, rechts gerounbene Gehåufe bisroeilen links gerounben sein, bie Umgange von einanber entfernt stehen unb AehnlicheS. Schnecken zeichnen fich aus burch Lebenszåhigkeit unb bas Vermågen, verlorengegangene Theile roieber zu er- setzen, unb finb baher zu Phyfiologischen Bersuchen viel- sach benutzt roorben. AlS Speise finben fie nur in man- chen Gegenben Beisall, obgleich fie bei attgettiessener Be- reitung roohlschmeckenb sein sollen. Schon vie Råttter pflegten fie in besonberen Vorrichitingen zn erziehen unb zu masten unb fcheinen burch folche Cultur besonbere, sehr grohe Raffen Hervorgebracht zu Habett. Auch in Subbeutschlanb roarb biese Zucht in nicht lange vergan- genen Zeiten im Grohen betrieben. Gegenstanb bersel- ben roar eigentlich nur bie grohe Weinbergschnecke (H. pomatia), bie gråhte ber einheintischen unb kenntlich an ber kugeligen, rothbraunen, mehr ober ntinber gebån- berten Schale. — Die Zerfållung bieser grohen Gat- tung beruht auf ber Gestalt beS Gehanses, ber Lippe unb Spinbel soroie ber Weite bes Nabels. Der Cha- rakter ber Arten besteht grohentheilS in ber Farbung. Es rourbe untnåglich sein, auch nur bie Natiten ber in Deutschlanb heimischen aufznzahlen. Die alS Muster- bilb ber Gattung unter Fig. 3479. abgebilbete subliche Weinbergschnecke (H. adspersa) giebt an Gråhe ber gemeinen Weinbergschnecke roenig nach, hat eine kugelige, bunne, rauhe, graugelbe ober gelbe Schale mit brau- nen, fein gesteckten Binben unb entbehrt einen burch- bohrien Nabel. Sie kommt in ganz Subeuropa, aber auch in Asten unb Afrika, in Quito, Guyana unb Bra- stliett vor, sonach in einent fast beispiellos grohen Ver- breitungsbezirke. — Zu ben von ben åchten Schnecken abgetrennten Gattungen gehårt auch Streptaris, roovon bie unter Fig. 3480. beispielSroeis abgebilbete Art (S. contusa) in Brastlien entbeckt roarb. VIII. Lampenschneckc. (Carocola.) Gattungscharakter: Gehaus runb. Geroinb gewålbt. Letzter Untgang fchiefkantig, gekielt. Mnn- bung mehr breit alS lang; Munbsaum eckig, zuroeilen vollstånbig. Zoologen, roelche nur auf anatomische ober sonst be- beutenbe Verschiebenheiten Gattungen begrunbet sehen roollen, verweigern ber gegenroartigen baS Recht beS Be-