ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
166 Weichthiere. Drille Ortnung. Danchfnher. 3eit, dah eine grohe Zahl solcher Schnecken in Paris wieder auflebie, welche Cairtaud im Nil gesammelt Hatte und die, in Kleie funf Monate verpackl geblieben, mit vielen todten und in anherste Faulnitz ubergegangenen Jndividuen ihrer Art umgeben gewesen waren. Nebri- genS nahren sich diese grohen Schnecken wohl nur von Pstanzen. — Die zweifelhafte Kugelschnecke (A. dubia) Fig. 3551. 3552. verdankt ihren Namen ihrer Aehnlichkeit mit mehreren anderen ebenfalls in Sudame- rika wohnenden Arten. Das mit grunlicher Oberhaut bedeckte olivenfarbene Gehaus hat dunkel purpurrothe, breite Langsbinden, kurze, rothliche Spitze, schmutzig dunkelgelben Schlund, Hochgelbe Mundung, obenher graubraunen, inwendig kastanienbraunen Deckel. — Die weitmundige Kugelschnecke (A. globosa) Fig. 3553. fort die Flusse Indiens bewohnen. DaS sehr ku- gelige, gelblichgrunc Gehaus zeigt undeutliche, branne LangSstreisen und hat eine sehr weite Mundung mit ge- surchtem Rande. XLVI. Widderhornschnecke. (Ceratodes.) GattungScharakter: Gehaus scheibenformig ; Mundsaum unterbrochen. Thier wie bei den Kugel- schnecken. Im Aeuheren hat die gewohnliche Widder- hornschnecke (C. fasciatus) Fig. 3551. soviel Aehnlich- keit mit einer Terterschnecke (Fig. 3505.), dah die alteren Conchhliologen Entschuldigung verdienen, wenn fie beide Gattungen sur identisch hielten. Sie Wuhlen nicht, dah die Widderhornschnecken cineti Deckel haben, der bei keinem achten Planorbis gefunden wird, und kannten das Thier nichr. DieseS (von unten dargestertt Fig. 3555. B.) Hat denselben grohen, vorn abgestntzten, hinten mit einem Deckel versehenen Fuh (b) wie dieKu- gelschnecken, ganz gleichgebildete Fuhler und kurzgestielte Augen an der Wurzel derselben (Fig. 3555. A Kops von oben gesehen), Athemossnung (c) und Geschlechtsossnung (d) an denselben Orten und lebt ebenfarts nur in Flus- sen , namentlich Sudamerika's, nicht im MeereJndienS, wie man ehedem glaubte. Das ziemlich starke und seste scheibenformige Gehaus zeigt drehrunde, glatte Umgånge, deren letzter und grohter aus weihlichem Grunde mit funf kastanienbraunen Streifen geziert ist. Der Mund- saum erscheint unterbrochen. Sowohl aus dem Fest- lande als den Jnseln des tropischen Amerika komnit diest Schnecke weit verbreitet vor und macht daher auch viele Spielarten, aus welche die Sammler der Vorzeit mehr Gewicht legten als die der Gegenwart. Sechste Unterordnung. Kammkiemer. Athmung nur durch kanmiforniige, in einer Hohle deS Nackens liegende Kiemen; Kiemenblallchen derWan- dung dieser Hdhle angewachsen. Zwei Fuhler. Au- gen am Grunde, in der Mitte oder an der Spitze den Fuhlern angewachsen. Schnautze entweder nur vorra- gend oder auch zum wirklichen, zuruckziehbaren Russel umgestaltet. Slinge verschieven, meist mit Zahnen be- setzt oder an ihrer Stelle Reihen von langen Zahnen. Geschlecht getrennt; GeschlechtS- und Afterofsnung rechts. Gehaus mannichfaltig, indessen innerhalb der- selben Familie meist nach einem bestimmten Verhalt- niffe gebildet, an der Mundung mil oder ohne Canal, je nachdem eine Athemrohre vorhanden ist oder nicht. Von arten Unterordnungen der grohen Abtheilung der Bauchfuher uuifaht diese nicht artein die grohte Zahl der Schnecken im weiteren Sinne, sondern auch die durch Grohe und Schonheit des GehLuses vor arten anderen ausgezeichneten Gattungen. Ganz oberflachlich betrach- tet haben die Kammkiemer manche Aehnlichkeit mit einer an8 der Schaale Hervorgezogenen Gartenschnecke. Zwi- schen dem Kopse und Runipse mangelt die eigentliche Granzlinie; der letztere birgt den grdhten Theil des Darmcanals und ist nie mit ebenso derber Haut uberzo- gen, wie der Vordertheil. Ost schmucken lebhafte Far- ben den aus dem Gehaus Hervortretenden Korper; bei einigen (z. B. Tritonschnecken) macht fich besondere Grertheit deS Colorits bemerklich. Der Mantel erwei- tert stch Hanfig zu stitlichen Lappen, welchen dann Her- vorragungen des GehauseS entsprechen, wie bei den Flu- gelschnecken, oder er besttzt einen so dehnbaren Rand, dah er sich, wahrend das Thier kriecht, weit uber daS Ge- haus hinuberschlagt. Im Nacken bildet er eine tiest Furche, die Kiemenhohle, die entweder nach auhen durch eine Querfalte mundet, oder auch durch Ausdehnung ihrer Rander zu einer Athemrohre oder Sipho wird, ei- nem halbgeschlossenen, sehr beweglichen, biSweilen sehr langen und weit vorstreckbaren Canale. Durch diesen zieht das Thier daS nothige Wasser in feine Kiemen- hohle, ohne mit dem Korper aus dem GehauS Hervor- zutreten. Fast immer verrath stch daS Vorhandenstin einer solchen Rohre durch Ausbuchtung, tieferen Ein- schnitt oder rinnenformige Verlangerung des unteren MundungSrandes. Die letztere kann gerad oder gebo- gen sein und bisweilen das eigentliche Gehaus an L5nge viel ubertressen. Die Kiemen dilden eine federformige Pyramide, die aus kammartig gerichteten, ungleich gro- Hen, in eine bis drei Reihen vereinigten Blattchen be- steht und der Decke oder dem Grunde der Kiemenhohle angewachsen ist. Aus eine Hhhere EntwickelungSstust deutet die Geschlossenheit der Organe des Kreislaufes; weite, das Venenblut anfnehmende Hohlen, welche ei- gentliche Adern vertreten muffen, scheinen bei den Kanim- kiemern zu den Seltenheiten zu gehoren. In einem der neueren Systeme der Weichthiere wird die Feststertung der Unterordnungen der Kammkiemer, wohl mit Recht, von der Bildung der Zunge abhangig gemacht, einem Werkzenge, welcheS in Gestalt und Bewaffnung manche Verschiedenheit gewahren laht, bei der Pagodenschnecke (Trochus pagodus) fiebenmal langer ist alS der Korper und deshalb, in der Ruhe spiralsormig gewunden, in einer besonderen Hohle liegt. Wo diest Zunge mit scharfen, meist symmetrisch gestertten Zahnreihen bewehrt ist, vermag sie bohrend in andere, ost sehr Harte Korper einzudringen. Kammkiemer zerstoren ost Seethiere, die mit ebenso fester Schaale bedeckt sind als sie selbst, in- deni sie diest zerlochern und die weichen Theile des Be- wohners mittels jener Zunge in kleinen Biffen Hervor- Holen. Ueberhaupt erscheinen die Kammkiemer als ge- frahige Raubthiere und geben sich alS solche schon durch den Bau ihrer VerdauungSwerkzeuge zu erkennen. Sie find stets getrennten Geschlechts; ihre Eier werden durch gemeinschastliche Eierhnrten umschlossen, die ost eine recht zierliche und symmetrische Form haben und ehedem fur besondere Organismen, namentlich fur Pflanzen- thiere angesthen werden. Arte Kammkiemer leben i ni Wasser, die meisten im Meere. Ehbar mogen viele sein, indessen genieht man in Europa nur sehr wenige. Erste Familie. FluH - Kiemenschnecken. Zwei Fuhler, an deren Grunde auhen die zwei Au- gen. Mund am Ende einer russelformigen Schnauze, mit stitlichen Kieferrudimenten und bandformiger Zunge. Gehaus kreifelformig, thurinformig oder fast scheiben- sormig; Mundfauni vortstandig ohne Canal noch Aus- schnitt. Deckel vorhanden. XLVII. Federfchueckc. (Valvata.) GattungScharakter: Gehaus kreisel- oder schei- benshrmig, weit genabelt; Mundung rund, weit, ganz. Fuh vorn zweilappig. Augen an der Wurzel der dor- stenformigen Fuhler nach hinten. Federschnecken find bis jetzt nur in Europa und Nord- amerika gefunden worden, bilden eine artenarme Gat- tung, zeichnen sich weder durch Grohe noch Farbung auS und leben in Flussen, Graben und Teichen. Sie schwini- men nicht, sondern kriechen nur, vermogen sich lebhaft zu bewegen, sahren aber bei der geringsten Gefahr in daS Gehaus zuruck und liegen dann stundenlang ohne arte Lebenszeichen. Wahrend des KriechenS lassen sie die Kiemen wie einen kleinen Federbusch aus der Kiemen- hohle Heraushangen. Die stumpfe Federschnecke (V. obtusa Fig. 3553. a in nat. Gr., b vergr.) Hat rund- licheS, stumps kreiselformigeS, gelblicheS oder grunlicheS Gehaus (Fig. 3557. a in nat. Gr., b c vergr.) mit spi- ralem Deckel (d) und vier Unigangen und ist gentein in unferen Bachen und Flussen. Ihre Eierhauschen (k vergr.) Hangt sie an Blatter von Wasserpflanzen (e). XLVIII. Siunpffchuecke. (Paludina.) GattungScharakter: GehauS kreifelformig oder konisch-eiformig; Gewind von fast gleicher Lange mit dem letzten llmgange; Mundung rundlich. Fuh eirund; Augen auhen am Grunde der zwei Fuhler. Die gerneine Sunipfschnecke (P.vivipara) Fig. 3558. gehort zu den genieinsten der deutschen Wasser- schnecken. Jhr Gehaus (a)ist zortlang, braunlich, mit drei dunkleren Querbtnden gezeichnet und durch einen, eoneentrisch geschichteten Hornigen Deckel (b) geschlossen. DaS Thier ist dunkel stahlblau, gelbgefleckt und brutet ini eigenen Leibe die Eier so vortkonimen aus, dah die Jungen in dunne Gehause eingehullt (c) geboren wer- den (a). Bereits kennt man eine ziemliche Zahl von Arten dieser Gattung; unter den auslandischen giebt es einige mit fast kegelformigem GehauS wie die spitze Sumpfschnecke (P. pusilla) Fig. 3559., die in den brakischen Sumpfen der Gironde lebt und nur 2 —3 Mirtim. lang wird. XLIX. Kronenfchnecke. (Melania.) Gattungscharakter: Gehaus langlich oder ver- långert eiformig. Gewind fpitzig, meist langer als der letzte Umgang; Mundung eirund, am Auhenrande fcharf. Deckel verlangert, fchnial, Hornig. Mantel gefranst; Fuh kurz; Kopf kegelformig; Schnauze zum abge- stutzten Russel verlangert, mit enger, fenkrechter Mund- fpalte; zwei dunne, lange Fuhler. Augen an der Auhenstite der Fuhler an der Wurzel oder hoher oben auf kurzen Stielen stehend. Die Kronenschnecken leben gleich den zwei vorherge- Henden Gattungen in Flussen, befonders solchen der war- nieren Lander, vor arten Afiens. Eine geringe Zahl von Arten ist in Afrika und Sudamerika und in den sud- lichsten Provinzen der Vereinigten Staaten entdeckt wor- den. Ihre mehr thurni- als kegelformigen Gehause theilen mit vielen anderen ahnlich gestalteten die Eigen- schaft, dah bei vorschreitendem Alter die ålteflen Um- gange fich mit Kalk erfurten, vom Thiere verlassen wer- den und als abgestorbene dann leicht verloren gehen. In der Zusammensttzung der Gehause wiegen thierische Theile so uber, dah fie mehr Hornig als kalkig erscheinen. Au- hen bekleidet fie eine schwarzliche Oberhaut; lebhafte Far- ben zeigen sie felten. Die in den Flussen Afrika's le- dende geohrte Kronenfchnecke (M. aurita) Fig. 3560. mag ihren Namen dem kleinen Deckel (a) danken, der wie ein Ohr auf dem Rucken des kriechenden ThiereS hervorsteht. Das thurmformige Gehaus hat niehren- theils einen angefressenen Wirbel, ist rothbraun, mit dunklerer, ost doppelt weiheingefahten Binde, an der Mundung weih. Die Nath arter llmgange tragt stumpfe, abstehende Hocker. — Die bittere Melania (M. amarula) Fig. 3561. bewohnt die Suhwasser von In- dien; fie ist kenntlich an dem eikegelfomiigen, stark langs- gerippten, gestreiflen, fchwarzbraunen Gehause, den in gerade Spitzen ausgehenden Rippen, dem hervorstehen- den Gewinde und der blaulichen Mundung. — Die fpitzige Melania (M. subulata) Fig. 3562. stamnit wahrscheinlich auch aus Indien, fie hat ein verlangert thurmformigeS, glattes, sehr fein langSgestreifteS, gegen die Spitze kastanienbraunes, gegen die Basts rothliches, mit weihen Binden gezeichneteS, fast 2Zort langes Gehaus.