ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Drille Ordnung. Kauchfiiher. WeichtHiere. 183 ten Umgange nahestehenden AuSschnitte, nach unten in cinen langen, geraben Canal enbenb. Deckel Hornig. Wenn man ben Bau ber Thiere fur bie systematische Anorbnung ber beschaalten Kopfmollnsken als allein maahgebenb betrachtet, so barf biefe Gatlung, ungeachtet bes ganz entsprechenben Baues beS Gehåuses, nicht in ber gegenwårtigen Familie, sonbern nur in ber Nåhe ber Kegelschnecken ihren Platz finben. Es fehlt ihr nåmlich eine wahre Zunge, beren Stelle burch zwei Reihen lan- ger, Hohler, einzeln beweglicher Zåhne vertreten wirb. In anberen Beziehungen gleicht fie nieist ben Spinbel- schnecken, hat einen eirunben, kurzen, an ben Rånbern bunnen Fnh, ebenen,nicht spiral gewunbenen, nach Hin- ten schars zugespitzten Deckel, platten Kops, zwei kegel- fårmige, answenbig gegen ben Grunb bie Augen tra- genbe Fuhlen. Die Gehåuse ber sehr zahlreichen Arten wirb man mit senen ber Stachelschnecken, zu welchen sie Linns stellte, schon barum nicht verwechseln konnen, weil fle nie bie uber bie Umgange gneruber gehenben Wulste zeigen, bie, wie oben erwahnt, aus bem stehen- gebliebenen ånheren Lippenranbe entsprangen. — Die schwarzgegurtelteThurmschnecke (P. babylo- nia) Fig. 3673. lebt im inbischen Ocean unb in bem stillen Meere; bas Gehåus wirb gegen 3 Zoll lang, ist Weitz, mit erhabenen, schwarzgefleckten Gurteln umgeben, zu- gespitzt unb guer gekielt ; bie Umgange stub conver, ber Canal erreicht bebeutenbe Långe. LXXXVII. Birnschnecke, (Pyrula.) Gattungscharakter: GehauS bauchig, birn- formig, selten freifelf6rmig ; Gewinb niebergebruckt, sehr kurz; Munbung eirunb, ziemlich weit, in einen långeren ober kurzeren gekrummten Canal ausgezogen; Auhenlippe schars, nicht auSgeschnitten; Spinbelseite glatt, faltenlos. Deckel Hornig. Diese Gattung von ben verwanbten zu unterscheiben, Hålt nicht schwer; immer wirb bas sehr niebergebruckle Gewinb unb bie weite Munbung ber Gehåuse ihre Erkennung erleichtern. Man hat von jeher, unb nicht mit Unrecht, in ben Umrissen ber letzteren einige Aehn- lichkeit mit ber Gestalt ber Feigen ober Birnen gefnn- ben. Alle hierhergehorenben, ziemlich zahlreichen Arten bewohnen bie tropischen, sehr wenige bie Meere ber ge- måhigten Zonen. — Diegeflugelte Birnschnecke (P. carnaria) Fig. 3675. gehort zu ben burch sehr bi- ckes unb schwereS GehåuS ausgezeichneten Arten; baS Gewinb ragt nach oben kegelformig vor, bie Umgange toerben burch einfache Nathe getrennt, ber letzte trågt obenauf eine einfache Reihe zusammengebruckter Hocker, ber kurze Canal ist genabelt unb gesurcht, bie Fårbung råthlich gelb. Hingegen Hat bie im inbischen Ocean le- denbe fc igenfårmige Birnschnecke (P. ficus) Fig. 3676. ein nach oben sehr verbreitertes, fein kreuz- weiS gestreisteS, auf gelblichem Grunde mit braunro- then ober violetten Flecken gezeichneteS GehåuS, mit kurzem, eonveren Geminbe, sehr weiter, intoenbig veil- chenblauer Munbung unb kurzem, sehr toeiten Canale. Die Långe betragt gegen 4 Zoll. Zwolfte Familie. Stachelschnecken. GehåuS mit faltigen ober zackigen, auZ bem stehen- gebliebenen wulstigen Lippenranbe entstanbenen LångS- binben umgeben; Munbung runblich, in einen kurzen ober auch sehr langen Canal auSlausenb; Munbsaum vollstånbig, linke Lippe glatt ober gefaltet. Zn bieser Familie erhålt nach neueren Anstchten eine grohe Zahl von Seeschnecken, bie man ehebem nicht ne- den einanber stellte, ben angemessensten Platz. Wvllte man nur bas Aeuhere beruckfichtigen, so burste ben Stachelschnecken leicht bie Hochste Stelle unter allen mit Gehåusen versehenen Kopfweichthieren einzuråumen sein, benn an Schonheit unb Reichthum åuperer Ber- zierungen unb an Reinheit unb Pracht ber Farben uber- tressen fie ohne Zweifel bie Kegelschnecken, bie Cypråen unb åhnliche beliebte Formen. Sie leben alle im Meere, meistenS unter ben tropischen Breiten, scheinen lieber aus Klippen unb in geringer Tiest als am Grunbe fich auszuhalten unb verhalten stch als Raubthiere , welchen bie Beschrånkung anberer Weichthiere, besonbers aber ber zweischaaligen, uberwiesen ist. Selbst starke Gehåuse leisten ihnen keinen Wiberstand; ste bohren in fie runb- liche Locher, vielleicht nachbem fle chemisch eintoirkenb bie Flåche erweicht hatten, versenken burch bie Oessnung ben Russel in bas Jnnere ihreS Opsers unb zehren es vollkommen aus. Die tobten, fast an jebem Stranbe Herumliegenben unb angebohrten Gehåuse unb Schalen liefern mehrentheilS Bemeist von ber in ben Tiefen sich bergenben Thåtigkeit ber Stachelschnecken. Dafi in lange verwichenen Zeitaltern ganz Gleiches stattgefunben, be- weisen bie in ben tertiåren, nicht aber in ålteren Schich- ten håuflgen angebohrten Gehåuse. In ålteren Perio- ben leisteten bie mit Schaalen versehenen Kopffuher ben spåter ben Slachelschnecken uberwiesenen Dienst; ihre Reste kommen vorzugsweise in ben jenem Zeitraume an- gehårenben Erbschichten vor, unb toerben feltener unb feltener, bis enblich bie fleischfressenben Schnecken auf- treten unb enblich sie ganz verbrången. LXXXVIII. Stachelschnecke. (Murex.) Gattungscharakter: GehåuS eisormig , mit brei bis zur Spitze verlaufenben Wulsten besetzt; Ge- toinb bem letzten Umgange an Långe gleichenb, mittel- måfiig, stumpf kegelformig; letzter Unigang bauchig; Munbung eifårmig; Munbsaum regelmåhig; linke Lippe plattenformig, ausgebuchtet, nach unten in einen kurzen ober langen, geschlossenen Canal auslaufenb; rechte Lippe knotig. Bon bieser sehr schonen Gattung kennt man bereitS eine erstaunliche Menge von Arten, bie theils ber Be- guemlichkeit toegen, theils toeil sie wirkliche Verschieben- Heiten getoahren lassen, in mehrere Gattungen getrennt toorben sinb. Die eigentlichen Stachelschnecken mag man leicht an ben faltigen Långstoulsten erkennen, bie, min- bestens in breifacher Zahl vorhanben, nicht ganz gerab, sonbern etwas schief emporsteigen, auf bem Wirbel meist nur als Anbeutungen erscheinen unb, je nach ber Art, als einfache Falte ober als eingeschnittener, toeit vorra- genber Ranb, bisweilen fogar als åstigeS, blåtteriges Gebilb austreten. Zwischen ihnen liegen bisweilen an- bere niehr niebrige Falten, Knoten unb Hervorragungen. Die Fårbung ber Auhenseite bes Gehåuses ist schon, aber meist mehr zart als lebhaft ober grell, Hingegen fchmuckt ost ein tieferes Colorit bie Munbung unb ben Schlunb. Viele bieser Schaalen erreichen eine bebeutenbe Gråhe. Das Thier (Fig.3677.) Hat einen kurzen, vorn ausgeranbeten Fuh, breiten Kopf, zwei lange, genåherte, kegelsormige Fuhler, auf beren Autzenfeite bie Augen stehen, einen aus ber Munbspalte Hervorschiebbaren Ruffel, ber eine fchmale, mit mehreren Plattenreihen be- setzte Zunge einfchlieht, enblich zwei Kiemen von gleicher Grohe. Man kann minbestens zwei Abtheilun- gen bieser Gattung annehmen; zu ber an bem kurzen Canal kenntlichen gehårt bie kånigliche Stachel- schnecke (M. regius) Fig. 3678. von ben Kusten Pe- ru'S; ihr geldlich toeiheS, nach unten rothes GehåuS ist eiformig kugelig, guergefurcht, mit stchs Doppelwulsten geschmuckt, bie auS hohlen, breieckigen, spitzigen Lappen bestehen, auf ben Nåthen pechfchwarz gestreift; bie un- ten rofenrothe Lippe trågt nach oben fchwarze Punkte, ber Canal krummt sich etwas nach oben unb Hinten. — Zu ben mit sehr langem Canale versehenen gehort bie sogenannte Spinnenkopfschn ecke (M. trib'ulus) Fig. 3679. mit nach vorn bauchigem, Horngrauen Ge- håuse, welches brei in lange Dornen aufgeloste Wulste trågt, auherbem noch bie S ch hp ferschnecke (M. hau- stellum) Fig. 3680., bie, gleich ber vorhergehenben, in bem inbischen unb chinesischen Meere lebt, bauchiges, aber unbewehrtes Gehåus unb zwischen ben knotigen Wulsten brei bis vier Reihen kleiner Korner Hat. Ihre Gestalt ist nicht unpassenb verglichen toorben mit ber eines Schopfloffels. LXXXIX. Ranella. (Ranella.) Gattungscharakter: Gehåus bid, eisårmig, niebergebruckt, mit zwei enigegengesetzien, von ber Spitze Herablaustuben Långstoulsten; Munbung runblich ober eiformig; Munbsaum breit, nach unten in einen kurzen Canal vorgezogen, quergesaltet; Spinbel mit ober ohne Nabel. An ben Ranellen zeigt stch eine besonbere Schaalen- bilbung, uber beren Enistehungsart einst wiberspre- chenbe Anstchten Herrschten. Anstatt mehrerer paralleler Långswulste finben sich nur zmei einanber gegenuber stehenbe. Der sie trennenbe Ztoischenraum kommi folg- lich bem halben Umkreise bes Gehåuses gleich. Jnbem man ehebem von ber Anflcht anSging, bah ein solcher Wulst immer bie stehengebliebene Lippe bezeichne unb biese uberhaupt in keiner Periobe ber Schaatenvergrohe- rung anbers als mit wutstigem unb aufgetriebenem Ranbe erscheinen konne, blieb nur ubrig, anzunehmen, bah ber zwischen ben zwei Wulsten liegenbe ebene Theil eineS jeben UmgangeS bas Erzeugnih einer einzigen WachSthumsperiobe sei. Eine so unverhåltnihmåhige Vergroherung toåre aber beispielloS getoesen unb muhte in ungetoohnlich toeit entlegenen Zeitråumen stattgefun- ben haben, toeil sonst baS ganze Gehåus in kurzester Zeit vollenbet toorben toåre. Der Hergang ber Bilbung verhålt sich inbessen ganz anberS. Wie uberhaupt ben bie Schaalen absonbernben Theilen beS Mantels eine periobisch toechselnbe Thåtigkeit beiwohnt, bie toieberum mit ber periobisch verånberten Gestalt bes MantelS in Verbinbung steht, so auch bei ben Ranellen, too ber Lippenranb långere Zeit eben unb gerab forttoåchst unb bie Thåtigkeit in ber Kalk absonbernben Haut erst bann toieber fich steigert unb vielleicht in ber Richtung ånbert, toenn bie Bilbung bes letzten Umganges bis zu ber Stelle fvrtgeschritten ist, too auf bem vorhergehenben Umgange ber Långstoulst Herablåuft. Das Thier ber Ranellen hat mit jenem ber Stachelschnecken anheror- bentlich viel Aehnlichkeit, auch sinb bie Gehåuse, abge- sehen von ber geringen Zahl ber Wulste, ziemlich bie- selben. Es giebt ziemlich viele Arten, von welchen ei- nige in ben europåischen Meeren leben. Von ben fossi- len ber Tertiårschichten eristiren einige auch in ber ge- genwårtigen Schhpfung. Die blåtterige Ranella (H. foliata) Fig. 3681. wirb um bie Jnsel Mauritius gefunben; fie Hat ein eikegelsormigeS, bauchiges, nicht zusammengebruckteS, fleischfarbenes Gehåus; in ben Zwischenråumen ber zwei scharfknotigen .Långswulste stehen Querfurchen unb zwischen biesen zahlreiche, feine, senkrechte Striche. Der Ranb ber Auhenlippe ist bunn unb ausgebreitet, bie Jnnenlippe blåtterig, bie Munbung stark gefaltet unb bunkel orangengelb. XC. Tritoilschilecke. (Tritonium.) Gattungscharakter: Gehåus eifårnug, mit ab- wechselnben unterbrochenen Långstoulsten; Gewinb ziemlich Hoch, knotig; Munbung eirunb, långlich, nach unten in ben kurzen Canal ubergehenb; Auhenlippe ver- bickt; Spinbelranb mit einer Scheibe bebeckt; Decket ei- runb, Hornig. Der wesenttiche Unterschieb zwischen ben Gehåusen bieser unb ber vorhergehenben Gattungen besteht barin, bah bie Långswulste niemals eine fvrtlaufenbe Linie bitben, sonbern unterbrochen, alfo auf ben Unigången abwechselnb stehen; ba oft nur ein einziger auf einent Umgange vorhanben ist, fo toirb bas bei ben Ra- nellen Gefagte uber bie in weiten Zeitråumen Hervor- tretenbe grohere Thåtigkeit beS Mantets auch Hier An- Wenbung finben. Das Thier ber Tritonen (Fig. 3682.)