ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
186 Weichthiere. fritte Ordnong. Dauchfufier. kriecht auf einem kurzen, ovalen, dicken Fuhe, an defsen Hinterem Ende der einer Muschel ihnliche, sehr kleine Deckel (a) festsitzt. Der dicke und breite Kopf tritt weit Hervor; an dem Grunde der Fuhler nach auhen stehen auf einer rundlichen Auftreibung die grohen Augen. Der lange Russel kann in den Karper anderer Weich- thiere versenkt werden und macht dem Thiere es mbglich, auf die ihnt vorzuglich zustehende riuberische Art sich zu nahren. Die Gattung begreift viele, theilweiS durch Grohe auSgezeichnete Species. Die bunte Tritoit- fchnecke (T. variegatum) Fig. 3683. Hat ein Weihes, braunroth geschecktes, bis fuhlanges Gehius,mit ebenen, abgerundeten Wulsten, krauS gerandeten Nithen, rother Mundung, weiher, runzelicher Spindel, fchwarz gefleck- tem Lippenrande und kurzem, aufsteigenden Canale. Dreizehnte Familie. Helmschnecken. Gehius aufgetrieben, glatt oder mit wenigen unter- brochenen, stumpfknotigen Wulsten; Gewind kurz; Mundung schmal; Mundsaum nach oben vollstinbig; Lippen breit, zurfickgeschlagen ; Spindel meift faltig; Canal kurz, aufwarts gcbogen. XCI. Sturmhaubeuschnecke. (Cassis.) Gattuugscharakter: Gehius bauchig, eiformig ; Gewind kurz; Mundung schmal; Auhenlippe umgeschla- gen, meist innen gezihnt; Spindelttppe breit untge- schlagen. Die Helmschnecken gehoren zu den im gemeinen Le- ben bekanntesten Schnecken des MecreS, benn die Ge- Hiuse von einigen Arten werden ebenso Hiufig wie die der Porcellanschnecken zu uns gebracht und alS ge- wohnliche Zierden der Zimmer verwendet. Der Fuh des Thieres (Fig. 3684.) ist vorn abgestutzt, so groh oder groher als die Mundung des GehauseS, der Man- tel in eine ansehnliche Athemrshre berlångert, am Grunde der dicken, kurzen, zugespitzten Fuhler stehen die Augen. Der Hornige, Halbeirunde Deckel ist zweimal breiter als lang, strahlenfsrmig gestreift, am Rande ge- zahnelt. Man zihlt bereitS uber vierzig lebende, nur in den warmeren Meeren vorkommende Arten dieser Gattung. Sie scheinen niher an den Kusten und in ge- ringeren Tiefen fich aufzuhalten, wo gerade jene Mtt- scheln sich am Hiufigsten finden, die den fleischfrefsenden Kammkiemern zur Nahrung dienen. Auf festen Kor- pern kriechen sie mit Schwierigkeit, ziemlich schnell auf nafsem Sande. Aus den Tertiirschichten feniit man an dreihig fossile Arten. — Die knotige Sturmhau- benschnecke (C. cornuta) Fig. 3685. Hat eisormig- bauchiges, mit vertieften Maschen gezeichnetes, mit kno- tigem Gewinde und drei Gurteln umgebenes, weihliches Gehius mit inwendig citronengelber, bickgezihnter Lippe. Sie wird bis fuhlang und scheint im indischen Ocean sehr gemein zu sein. XCII. Hclmschliecke. (Cassidaria.) GattungScharakter: Gehius eiformig, bauchig, hbckerig, gefurcht; Gewind kurz, zugespitzt; Mundung eiformig, nicht weit, unten in einen kurzen, aufwirtS gebogenen Canal ausgehend; Auhenlippe verdickt, mit einfacher Falte; Spindellippe mit dicker Schwiele. De- ckel Hornig. 3m Ganzen trennen affein von den Systematikern aufgestellte Kennzeichen diese und die vorhergehende, fast zusammenfiiehende Gattung. Nur die grohere Linge deS Canals unterscheidet die Gehause der Helmschnecken, die gewiffermaahen die Berbindung mit den Stachel- schnecken herzustellen scheinen. — Die stachelige Helmschnecke (C. echinophora) Fig. 3686. Hat ein geglattetes, oben und unten gestreiftes, mit vier bis funf knotigen Gurteln umgebenes, grohes, blahrotheS GehiuS; sie lebt Hiufig im Mittelmeere, befonderS auf kalkig-fandigem Grunde und foll, auf Kohlen gelegt, einen Purpursaft von sich geden, der, zum Farben nutz- lich, an der Luft noch an Schsnheit gewinnt. XCIII. Oniscia. (Oniscia.) GattungScharakter: Gehaus eikegelfsrmig ; Gewind kurz, mit stumpfem Wirbel; Mundung lang, schmal, mit parallelen Rinbern deS Mundsautnes; Au- henlippe breit, dick, gezihnelt, in der Mitte anfgetrie- ben; Spindellippe breit, mit Kbritern besetzt; Canal sehr kurz. Die Oniscien, von welchen Linne nur eine Art kannte, die er zu den Flugelschnecken stellte, ihneln durch die Form ihres Gehiuses einigertnaahen den Kegelschne- cken. Von den Helmschnecken unterscheiden sie sich durch die ganz anders gestaltete Mundung und die Spindel- lippe, die allezeit mit kornerartigen Auftreibungen un- regelmihig besetzt ist. Ueber das Thier fehlen zuver- lisfige Nachrichten. Man kennt sechs lebende und eine oder zwei fossile Arten. — Die gegitterte Oniscia (0. cancellata) Fig. 3687. aus dem indischen Ocean Hat gelblichweihes, mit drei braunen Streifen versehenes Gehius, mit abgerundeten, lingsgefalteten, querge- furchtcn und gegitterten Umgangen, weiher Mundung, verdickter, inwendig gezihnter Auhenlippe und schmale- ren Spindellippe. Vierzehnte Familie. Wellenhornschnecken. Gehaus verschieden gestaltet, indeffen meist bauchig; Mundung weit, mit einem den Canal vertretenden AuS- schnitte; Auhenlippe verschiedenartig, meist dunn; Spin- delseite glatt, faltenlos. XCIV. Krullschnecke. (Buccinum.) Gattungscharakter: GehiuS eiformig oder ko- nisch-eiformig; Geivind mihig lang, spitzig; Mundung eirtind, linglich, auSgeschnitten; Auhenlippe dick; von dem nicht genabelten, verflachten, etwaS gebogenen Spin- delrande durch einen tiefen AuSschnitt getrennt. Deckel Hornig, mit endstandiger Erhohung. Mehrere Conchyliologen wagten sich bereits an die undankbare Aufgade, diese ehedcnt ungebuhrlich ausge- dehnte und keineswegeS begranzte Gattung in mehrere aufzulosen; affein seibst jetzt noch bilden die eigentlichen Krullschnecken eine etwaS bunte Ansammelung von nicht immer verwandten Thieren. Den letzteren (Fig. 3688.) kommt ein schmaler, nach vorn verlangerter Fuh zu; sie haben einen kleiuen, platten, schmalen Kops, zwei drehrunde, vorn stuinpfe Fuhler, welchen gegen den Grund die kurz gestielten Augen angewachsen sind. — Wir begnugen unS, die an atten Nordseekusten auf gerin- gen Tiefen ledende gewellte Krullschnecke (B. un- datum) Fig. 3689. alS Beispiel vorzufuhren; ihr gelb- lichgraues, bauchigeS, quergefurchteS und gestreiftes, durch Langsstreifen fein gekreuztes, in der Lange gefalte- teS, mit fchiefen Falten gewelltes GehiuS bient ganz befonderS den Einsiedlerkrebsen zur Wohnung. DaS Thier wird auf den Strahen Londons und anderer See- stadte gekocht verkauft, bietet aber eine Harte, schmacklose und unverdauliche Nahrung. XCV. Dchraubeuschnecke. (Terebra.) Gattungscharakter: Gehaus verlingert, ke- gelformig oder thurmsLrmig; Gewind fcharf zugespitzt, mihig hoch; Umginge durch eine Nath getrennt; Mun- dung eng, eirund, mit weitem Ausschnitte; Mundsaum nach oben vollstandig; Auhenlippe diinn, scharf; Spin- del mit glatter, schwieliger Platte bedeckt. Ehedem moren die Schraubenschnecken mit den Krull- schnecken vereinigt, von welchen sie jedoch als Gattung getrennt werden muhten, weil nicht nur die Gestalt deS Gehaufes, sondern auch der Bau deS Thieres abweicht. DieseS (Fig. 3690.) besttzt einen an Linge dem Gehiuse nicht gleichkommenden, vorn gesurchten, an den Seiten zweilappigen Fuh, der wihrend deS Kriechens sich so zu- sammenzieht, dah er das Uebergerwicht der schweren, Halbaufrechten Schaale zu tragen vermag; Fuhler und Augen verhalten fich wie bei verwandten Gattungen, den Kopf faht ein gefranster Rand cin, der Mantel ver- lingeri sich in eine aitfehnliche, fieischige Rihre, der Mund endlich in einen vorstreckvaren Russel. Der Hor- nige Deckel besteht auS uber einander gelagerten Schich- ten, dent GehiuS mangelt immer die Oberhaut. Bereits ist eine sehr ansehnliche Zahl von Arten beschrieben, zu welchen sich fiber dreihig fossile gcsellen. — Die ge- fleckte Schraubenschnecke (T. maeulata) Fig.369I. auS dent indischen und grohen Ocean ist glatt, weih, mit bliulichbraunen Flecken reihenweis umgeben, gegen die Basis blahgelb gefleckt. — Die gestreiste Schraubenschnecke (T. vittata) Fig. 3692. Hat weih- lich blaues oder Hornsarbenes Gehius mit converen Unt- gangen, welche durch doppelte, mit Kornern besetzte Nath getrennt und leicht quergesurcht sind; die Mundung ist goldfarben, der Fundort ver indifche Ocean. XCVI. Eburna. (Eburna.) Gattungscharakter: GehauS eiformig linglich, ganz glatt; Gewind zugespitzt; Umginge sich genau be- rfihrend; Mfindung langlich, mit ganzent, ungefurchten Rande; Spindel mit zuruckgeschlagenem Rande, Hoch oben genabelt, unten ausgerandet. In Sainmlungen findet man stets die Gehause dieser Gattung auf kfinstiichem Wege glatt polirt. So er- scheinen fie nicht im natfirlichen Zustande, vielmehr sind sie dann immer, gleich den Krullschnecken, mit rauher Oberhaut bekleidet, jedoch von diesen und von allen an- deren Gattungen der Familie verschieden durch den Hoch oben befindlichen Nabel, der nach unten in einen durch den Spindelrand gebildeten Canal auslauft. DaS Thier gleicht jenent der Krullschnecke; der Dcckel schlieht genau die Mfindung. — Die glatte Eburna (E. glabrata) Fig. 3693. ist glatt wie Elfenbein, glinzend, blahgelb, hat convere Umginge, undeutliche Nithe, lebt in den amerikanischen Meeren und gehort nach der Anficht ei- niger Conchyliologen zur Gattung Ancillaria. XCVII. Gitterschnecke. (Cancellaria.) Gattungscharakter: Gehius eiformig, bauchig, durch kreuzende Runzeln gegittert; Gewind mittelmihig hoch, spitzig; Mfindung weit, rundlich, unten ausge- schnitten oder in einen kurzen Canal vorgezogen; Auhen- lippe scharf, innen gestreift; Spinvel mit guergefurchter Platte. Decket Hornig. Die Gitterschnecken wohnen auf den Sandbinken toatmerer Meere zwifchen 7 — 17 Kiaftern Tiefe; im Systeme wechselten sie nach und nach ihre Stellung. Ob man fie mit vollent Rechte in gegenwirtige Familie einreihen burfe, bleibt noch zu entscheiden. Mindestens besttzen sie mehr Beziehungen zu ihr als zu den Falten- fchnecken, mit welchen Linne sie vereinte. Bei der im ffidatlantischen Ocean lebenden gewohnlichen Git- terfchnecke (C. reticulata) Fig. 3694. bilden die Fal- ten fchiefe Maschen, aus weihlichem Grunde stehen rfith- liche oder gelbliche Binden, auf der Spindel nach unten drei Falten. XCVIII. Trichotropis. (Trichotropis.) Gattungscharakter: Gehius kreiselfbrmig, sehr bunn, mit Horniger, aus ben gekielten Umgingen scharfe Dornenreihen bilbenben Oberhaut; Mfinbung weit, nach unten in eine Spitze vorgezogen, ohne AuSschnitt unb Canal; Auhenlippe scharf; Spinbel mit schmaler, glatter Platte. Deckel elliptisch. Die bekannien wenigen Arten bieser Gattung bewoh- nen nur bie arktischen Meere; fie zeichnen sich aus burch bie Dfinne unb Zartheit beS burchscheinenben Gehiuses; ihre Thiere sollen ben Krullschnecken ziemlich gleichen.— Die boppelt gekielte Trichotropis (T. bicari- nata) Fig. 3695. warb bei Neufunblanb entbeckt.