ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

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Side af 318 Forrige Næste
190 Weichthiere. Dritte Vr-nung. DauchfUger. tuberculata) Fig. 3705. 3706. ist genuin im Mittelmeere unb an allen Kasten von Spanien und Portugal, Ivird aber einzeln bei Jersey und Guernsey angetroffen; die Schaale ist flach, eirund, marmorirt, långSgestreifl, un- regelmågig gernnzelt; das mit prachtvoll grunen Fran- sen gezierte Thier soll, ztoeckmågig zubereitet, schmack- haft sein. — Die geripple Ohrschnecke (H. cos- tata) Fig. 3707., ausgezeichnet durch zahlreiche, obenher abgerundete Rippen, bietet das Beispiel einer regelniågi- gen Sculptur der Angenseite; bei anderen lofen diese Rippen stch nnf in Blåltchen, die sich wie Dachziegel decken. — Die rotgliche Ohrschnecke (H. rubi- cunda) Fig. 3707. von der Westkuste Neuhollands ward einer besonderen, aber nicht allgemein angenommenen Gattung (Padollus), bei welcher nur die vorderen Schaa- lenlocher offen stuv, zugesellt; daS GehauS ist ångerlich purpurroth, grungestreift. Sechszehnte Familie. Spaltnapfschnccken. Kiemenhohle mitten auf dem Rucken. CV. Randspaltschueckc. (Emarginula.) GattungScharakter: Schaale mutzen- oder schus- selformig, das Thier nicht ganz bedeckend, von einem Umschlage deS vorn offenen Mantels emgefagt, am vor- deren Rande mit kleinem Spalt- oder Ansschnille. Es herrscht zwischen den Gehausen dieser und der folgenden Gattung und jenen der eigentlichen Napfschne- cken (Patella) so groge Aehnlichkeit, bag fie ehebem als naturlich zusammengehorenb betrachtet murben. Der anatomische Unterschied ber Thiere stellt stch inbessen als sehr bebeutend herauS. Spaltnapsschnecken haben niemals kreisformig im Umfange bes Mantelranbes lie- genbe Kiemen, sonbern, wie bie Haliotiben, eine Kiemen- hohle, bie aber, nicht seitlich, sonbern mitten auf bem Rucken befinblich, nach vorn stch offnet. Zu ihr tritt bas Wasser entweber burch einen vorberen Spalt ber Schaale, wie bei bieser, ober burch ein im Wirbel be- finbliches Loch, wie bei ber nachsten Gattung. Zwar befitzt ber Fug einen ansehnlichen Unifang, allein z»m Kriechen wirb er selten angewenbet, sonbern umbas Thier an ben Felsen, ben eS vielleicht wahrenb seineS Lebens nicht verlagt, fest anznheften. Er stellt eine groge, flei- schige Masse bar, ragt weit hinaus uber baS kleine, bie Kiemenhohle beckenbe Gegåus (Fig. 3709.) unb ist im Umfange mil einer Reihe fleischiger Faben gefranst. Mo ber nach vorn auSgeschnittene Mantel stch an bie Schaale befestigt, findet fich im Jnneren berselben ein Hufeisenartiger Mnskeleinbruck. Am Grunbe ber kegel- fdrmigen Fuhler stehen nach augen bie Augen auf ei- nem kleinen Hocker. lieder bas niemals regelmagig ko- nische GehauS schlagt fich ber Mantelranb ganz ober zum grogeren Theile. Man kann bie Gattung in meh- rere Gruppen bringen, je nach ber Gestalt beS Gehau- ses; schief konisch, hoch, mit roenig nach Hinten uber- Hangenber Spitze ist bieses bei ber kegelformigen Ranbspaltschnecke (E. conica) Fig. 3710., bie fich burch stumpfe, zahlreiche Rippen auszeichnet, noch Ho- Her unb ubergångenber bei ber in ben europaischen Mee- ren gemeinen Art (E. lissura Fig. 3711. a in nat. Gr., b vergr., c von unten bargestellt), bei welcher feine Strei- sen bie Rippen kreuzen, ber Ranb stumpf gezahnt ist, wenig uberhangenb unb vorn styrker gewolbt; am Vor- berranbe etroaS eckig erscheint es bei der auS den neuhol- landischen Meeren staminenden ausgerandeten Emarginula (E. emarginata) Fig.3712., Platt, weig, mit neun Rippen geziert bei einer Art des indischen Oce- ans (E. depressa Fig 3713), und endlich entfernt stch bei Blainville's Randspaltschnecke (E. Blain- villei) Fig. 3714. unb bei verwandten ber Spalt vom Ranbe unb liegt obenauf, woburch ber Uebergang znr nachsten Gattung Hergestellt wirb. — linier bem Na- men bes sublichen ParmophoruS (P. r.ustralis) Fig. 3715. Hat Blainville eine schon lange bekannte, ber gegenroårtigeti Gattung unbezweifelt angehorenbe Schnecke zur Wurbe einer besonberen Gattung erhoben. Der ganze Unterschieb besteht in bem ziemlich platten, ver- langert eiformigen, beinahe gleichseitigen, vorn unb Hin- ten ausgeranbeten Gehause, befsen Wirbel als kleine Spitze Hervortritt, unb bem ein tieferer Ranbspalt abgeht. Da es burchaus nicht an llebergången fehlt, so hat man biese Hattung nicht anerkanut. ES finb mehrere ebenso gestaltete Arten bekannt; bie abgebilbete lebt in ben Mee- ren von Neugollanb; ihr Gehaus ist bicht, etroas schwer, glatt, am Ranbe verbickt, draunlich. CVI. Wirbelspaltschnecke. (Fissurella.) GattungScharakter ber vorhergehenden Gat- tung, jeboch: GehauS ganzranbig, mit Spalt ober run- bem Loche im Wirbel. Die im Wirbel befindliche, bisweilen einem Schlus- selloche gleichenbe Oeffnung gestattet bem Wasser, zu ber unmittelbar barunter gelegenen Kiemenhohle zu gelan- gen, aber auch ben Ercrementen, auszutreten, inbein ber Mastbarm in bie Kiemenhohle munbet. In allen anbe- ren Beziehungen haben bie Thiere (Fig. 3716.) bieser unb ber vorhergehenben Gattung sehr groge Aehnlich- keit. Die Gehause stub balb mehr platt, balb erhaben, selten hoch. Arten giebt eS viele in allen Meeren. Die im Mittelmeere gemeine griechi sche Fissurella (F. graeca) Fig. 3717. Hat ovales, erhaben gegitterteS Ge- haus, baS Wirbelloch innen von einem stumpfbreieckigen, blaulichen Felde umgeben; bei ber gestrahlten Fis- surella (F. radiala) Fig. 3718. von ben Antillen ist bas Gehaus plalt, weiglich, mit breiten, gelbbraunen, von bem kleinen Wirbelloche ausgehenben Sirahlen ge- ziert, bei ber rosenrothen Fissurella (F. rosea) Fig. 3719. auS Guyana, etroas hoher, auf roelgem Grunbe mit purpurrothen Sirahlen unb Ringen gezeich- net, bei ber geringelten Fissurella (F. nimbosa) Fig. 3720. ziemlich hoch, stumps, gelblich, mit violetten Strahlen, zahlreichen feinen Rippen, stumpfgezåhnleni Rande unb ovalem Wirbelloche versehen. Die letzlere Art ist in ben sudeuropaischen Meeren nicht selten. Achte Unterordnung. Krciskicmer. Schaale auS einem ober mehreren Stficken bestehenb, verschiebenartig, inbessen niemals spiral gerounben. Kie- men blatiformig in fortlanfenber Reihe rings unter bem Ranbe bes Mantels ober buschelfhrmig jeberseitS stehenb. Herz in ber Lage verschieben, niemals vom Darmeburch- bohrt. Fug grog, platl. Zunge mit Hornigen, spitzige Signe tragenben Platten bebeckt. Geschlechler ge- trennt. Siebzehnte Familie. Napfschnecken. Schaale auS einem Stucke, schusselformig. Kiemen blaitartig, zwischen bem Fuge unb Mantelranbe in eine Reihe vereinigt. CVII. Napfschnecke. (Patella.) GattungScharakter: Schaale napf- ober schus- selformig, mit geradem ober umgebogenem, niemals burch- bohrlen Scheitel. Wenn man in ben conchologischen Systemen bie Haufig verånberte Stellung ber Napfschnecken vergleicht, so brangl sich ber Gebanke auf, bag solche Unsicherheit allein aus Unkenntnig beS BaueS bes ThiereS entsprnn- gen sein fonne. Diese ist, wenn auch vorubergehenb, in neuen Zeiten nochmals angeregt worben. Nachbem Cuvier schon lange die blattfbrmigen Kiemen erkanni unb auf sie feine Ordnung der Kreiskiemer begrundet Hatte, bezweifelle Blainville die Bedeutung jener Theile und behauplele, dag eine im Nacken liegende Membran daS eigenlliche AlhmungSorgan fei. Vergleichende, in ben verfchiebensten Richtungen angestellte Ilntersuchun- gen bewiefen bie llnrichtigkeit jener Ansicht, fuhrten aber auch zu ber interessanten Enibeckung, bag eS wirklich eine ben roagren Napfschnecken augerlich ganz ågnliche Gattung (Acmaea) gebe, bei welcher zu ben gewohnli- chen Randkiemen auch eine Nackenkieme sich geselle. Das Tgier ber Napfschnecken besitzt einen eirnnben, fleischi- gen Fug, zutuckziegbaren Kvpf, segr grogen, am Ranbe ettoas.gefransten unb segr empfinblichen Mantel, ber nach oden ben grogeren Tgeil ber Schaale eingullen kann unb mit bieser nur an ber Stelle, roo ber Befestigungs- muskel sich ansetzt, zusammengangt. Die Schaale ist hoch ober niebrig, nicht allein je nach ber Species, son- bern auch nach bem Aller, welches so bebeutende Umån- berungcn Hervorbringt, bag eine groge Zahl ber von ben Sammlern angenommenen Arten als Allerstufen erschei- nen unb baher im Systeme fernerhin nicht fortgesugrt Werben burfen. Bei sehr vielen Arien bezeichnei eine besonbere Fårbung ben Ort, wo bas Tgier an bie Schaale angewachsen roar; bie Spitze ber letzieren neigt stch nach bem vorberen oder Kopfenbe beS Tgieres, ber Hinierranb ist immer breiter als ber Borberranb, unb ber limrig bes ganzen RanbeS gleichi megr oder minder ei- ner Ellipse. Napfschnecken leben in allen Meeren, be- sonders gaufig in jenen der sublichen Halbkugel, von ber Oberflache bis 30 Klaftern Tiefe, und figen, ogne tgren Ort viel zu verandern, an Felfen oder angetvachse- nen Seepflanzen fest. Im etsteren Falle Wirlen fle un- verkennbar auf baS Gestein, benn bie ålleren finb immer in eine Bertiefung eingesunken, bie ben llmrissen ber Schaale genau entfpricht unb roogl megr auf chemischem Wege als burch ben Wasserstrom gervorgebracht roarb, welchen bie Betvegung ber Kiemendlåltchen nach stch zie- hen mag. Selbst wo ein jungéres Jnbivibuum auf ei- nem åluren feinen Sitz aufschlug, erkennt man deuilich eine angegriffene Stelle; bergleichen Schaalen gegoren in ben Sammlungen burchaus nicht zu ben Seltengeiten. Grogere Napfschnecken finb egbar unb woglschineckenb; bie Feuerlånber någren fich fast nur von ignen, unb selbst bie Kustenbeivogner von Chile unb Peru geniegen fie in groger Menge. Es finb bereitS sehr viele, schone unb zierliche unb babei zweifellose Arten bekannt, bie man aber nicht leicht so zu beschreiben vermag, bag Berwech- selungen unmoglich toåren, benn bie Formen bieten me- nig AuSzeichnenbes, toågrenb bie Farben Zroeifel laffen unb vollkommene Bestånbigkeit entbegren. Die zunåchst anzufuhrenben SpecieS bieten eine lleberficht ber Haupt- sorinen. Die g emeineNapfschnecke (P. vulgata) Fig. 3722. lebt in ber Norbsee; bie Schaale ist fast ge- nau konisch, wachsgelb, mit erhabenen, straglenformi- gen Långsrippen. — Die golbene Napfschnecke (P. deaurata) Fig. 3723. von ber Sudspitze Anurika'S gat ein minber konischeS Gegåus mit zaglreichen, stum- pfen, blåtterigen LångSrippen, nicht in ber Mitte stegen- der, goldglånzender Spitze und filberfarbenem Jnneren. — Die zusammengebruckle Napfschnecke (P. compressa) Fig. 3724. auS dem indischen Ocean gat lang ovale, seitlich gebruÆte, ziemlich glatte Schaale, mit schufer Spitze. — Bei der schildformigen Napfschnecke (P. scutellaris) Fig. 3725. aus der Sudsee zeigt bie platte Schaale einen vermoge ber un- gleich langen, faltigen Siraglen auSgebuchteten Rinb; igre Spitze ist toeig, nacg vorn ubergebogen. — Durch segr verschmalerieS Borberenbe zeichnet fich die Abtgei- Iling auS, zu toelcher bie loffelformige Napf- schnecke (P. cochlear) Fig. 3726 gehort; fie ist roelg, fein gestreift, auf ber Spitze segr stumpf, am Rande fa st ganz. — Zu ben mit scharf gezågnelien R ppen versege- nen gegort die range Napfschnecke (P. petiinaia) Fig. 3727. Jgr GegåuS ist schief-konisch, dunn, schtoårz- lich, die Spitze liegt segr toeit nach vorn und ist uberge-