ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

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Side af 318 Forrige Næste
210 Weichthiere. Sechste Vrdnung. FNuscheUhiere. in Sluffen, vielleicht nicht einmal in den Mundungen berselben, wohin Seewaffer gelangen fann, und find da- Her wahre Sfigwassermuscheln. Rang entdeckte fie im Senegal, Andere fanden fie im Niger. Vermuthlich komml auch daher die bleifarbene Etheria (E. plumbea), Fig. 3819, die an Schonheit der oben erwåhn- ten augen grunen, innen filberglanzenden Art deS Nils nicht gleich kommt. Sechfte Familie. Flutzmuscheln. Muschel ungleichseitig, frei, mit dunner Oberhaut befleibet; Schaalen gleichgrog, innen meist mit Perl- mutter ausgelleidet, am Vorderende mit drei eng ge- nåherten MuSfeleindrucken; Schlog bald zahnloS, bald mit verbundenen leistenformigen oder getrennten Zah- nen versehen; Wirbel abgenutzt, mehrentheils ange- fressen. Kein ByssuS. XXIV. Tcichmuschel. (Anodonta.) Gattungscharakter: Muschel långlich oder långlich-eifbrmig, meist dunnschaalig; Schaalen gleich- grog, ungleichseitig; Schlog vollig zahnloS; Wirbel stumps, schief; Band augerlich oberhalb einer stumpfen glatten Leiste. Teichmuscheln wohnen, wie schon ihr Name andeu- tet, nur in fugen Gewaffern. Sie dilden eine groge Gattung, deren Arten man nicht leicht von einander unterscheidet, und haben nahe Beziehungen zu den Slug- muscheln oder Unionen, die nur wegen der Zahne des SchlosseS, dem einzigen systematischen Kennzeichen, ab- getrennt werden fonnten. Linne vereinte beide Gat- tungen. Die Lappen deS dunnen MantelS find der gan- zen Lange nach getrennt, die Fuhler stehen bichtgebrångt als feine Såten; der fast viereckige Sug ragt kielfbrmig hervor (Fig. 3820.), besteht auS festem Muskelgewebe und dient dem Thiere zum Kriechen; von Byffus findet fich keine Spur. Die Kiemen erscheinen hinter dem Suge verwachsen; die angeren Kiemenblatter strotzen znr SortpflanznngSzeit von ausgetretenen Eiern, derenZahl bei einent Jndividnnm von 14,000 bis 20,000 betragen soll. JmDarme findet man in der Regel einen schwarz- lichen, sehr feinen Schlamm, der bei mikroskopischer Untersuchung Theile von Pflanzen und JnfufionSthier- chen gewahren lagt. Ebenso grog als die Verbreitung erscheint auch die Aehnlichkeit der Arten; die amerika- nischen wird nur der geubtere Conchyliolog auf den er- sten Blick von den gemeinen europaischen unterscheiden. Immer mangelt der Muschel Dicke und Harte; fie ist zer- brechlich, hornhart, ost sehr grog, glatt, mit zarter grunlicher oder braunlicher Oberhaut uberzogen, mit einer sehr dunnen Perlmutterschicht auSgekleidet und auf dem Schlogrande glatt und zahnlos. Als nnvoll- kommene Andeutung eines Zahnes mag die schmale, stumpfe, unter dem Bande verlaufende Leiste gelten. Durch Alter und Geschlecht erfåhrt fie einige Verande- rungen; bei den jungeren ninunt die Hinterseite fast ge- flugelte und schars gekielte Umrisse an, die aber spåter fich abrunden. Man fann von ihr feinen Gebrauch sur technische Zwecke machen und ebenso wenig daS zwarreichliche, aber zahe, sad und schlammig schmeckende Fleisch znr Speise benutzen. — Eine der fleinsten Ar- ten, die Enten-Teichmuschel (A. anatina) Sig. 3820. 3821., ist eisormig langlich, vorn gerundet, Hinten etwas vorgezogen, geohrt, sein eoncentrisch gestrichelt, am Rande blåtterig, graugrunlich-hornsarbig, am fla- chen Wirbel ties rostbraun, 2% — 3 Zoll lang und in unseren Skuffen mehr als in Teichen gemein. — Die prachtige Teichmuschel (A. magnilica) Sig. 3822. auS Nordamerifa zeigt auf grunem Grunde braune Strahlen und ubertrisst andere durch Metallschiller der Perlmutterschicht. XXV. Flutzperlmnschel. (Alasmodonta.) Gattungscharafter: Muschel ziemlich dick; Schaalen ungleichseitig; Wirbel flach, angefteffen; Schlog mit zwei starten Zahnen, zwei einerseits, zwi- schen welche einer der entgegengesetzten Seite eingreist; unter dem Bande feine Leiste. Eine unverdiente Beruhmtheit geniegt die dieser Gattung angehbrende europaische Slngperlmu- schel (A. margaritifera), die mit anderen åhnlichen ost verwechselt wird; fie hat elliptisch-nierensormige, mitten am Unterrande leicht ausgeschweiste und zusammenge- bruckte, schwarze Schaalen; der Hanptzahn am Schlosse der rechten Schaale zeichnet fich auS durch dicke, stumps- fonische Gestalt. Bon ihr zumal lommen die sogenann- ten Slugperlen, die wohl hin und Wieber eine ziemliche Groge und Kugelgestalt, auch Glanz befitzen und ziem- lich sarbelos sein fbnnen, indessen Hochst felten hoheren Anspruchen genugen noch den Vergleich mit den achten orientalifchen Perlen aushalten. Einzelne fchone und sehr werthvolle Stucken find allerdingS biSweilen vor- gelommen, und nach der Verficherung Pennant's ziert die englifche KånigSfrone eine groge Perle, welche im Sluffe Conway gesunden und der Gemahlin des KbnigS Karl II. gefchenft worden sein soll. Eine nicht unbe- tråchtliche Sammlung sachstscher Perlen findet fich im fachfischen Staatsschatze. Wenn man indessen in ver- gangenen Zeiten folchen Perlen einen hohen Werth bei- legte, vielleicht an die Slngperlenfischerei betrachtliche Summen wendete, die Mufcheln zum Gegenstand einer sormlichen Zucht zu machen fuchte, so geschah dieseS wohl mehr auS Liebe zum Sonderbaren und Seltenen. Gehegt und als Staatseigenthum betrachtet toerben jene Muscheln nur noch an einigen Orten, z. B. im sachfi- schen Boigtlande, indessen hat man schon Inage die ehe- malige Hoffnung ausgegeben, durch fie den offentlichen Reichthum zu mehren. Dag ubrigens in Zeiten, ro o Welttheile in gegenseitig faum erreichbarer Serne lagen und orientalische Perlen unendlich hoheren Werth Ha- ben mugten, die Ausmerfsamfeit fich den europaischen zuroendete, erflart fich von selbst. Nach dem hier wohl unzuverlaffigen Zeugnisse des SuetoniuS soll der Reich- thum Britanniens an Perlen sur JuliuS Casar ein Beweggrund zum Einsall mit geroaffneter Hand ge- wesen sein. PliniuS beschreibt die durch jenen Seld- zug nach Rom gelangten Perlen so, dag man abnimmt, roie sie zn feiner Zeit vorzuglicher gewesen, als die noch Heutzutage dort erzeugten. Auch die norbamerifani- fchen Arten, von roelchen ztoei, die getoellte und die platte Slugperlmuschel (A. undulata und A. complanata), unter Sig.3823.3824. dargestellt sind, ent- Halten gelegentlich fleine, aber unsormliche Perlen. XXVI. Flustmnschel. (Unio.) Gattungscharafter der vorigen Gattung, je- doch: Schlog der einen Schaale mit zwei langen, leisten- formigen Zåhnen, der anderen mit einent åhnlichen Zahne unter dem Bande. Das Thier der Slugmuscheln gleicht sehr demjenigen der Teichmuscheln und scheint ihm an Sruchtbarfeit nichts nachzugeben, mindestens strotzen im Sommer die Raume ztoischen den Kiemenblattern von Eiern, in roel- chen die Jungen fich vollstanbig entroickeln und sogar ihre Schaalen empsangen. Wenn die AuSbildung bis zu diefer Hohe vorgeschritten, roerden die Eier mit Schleim umhullt und in Gestalt fleiner, langlicher Mas- sen ausgestogen. Gestalt deS Suges und friechende Be- roegung theilt diese erstaunlich artenreiche, in Nordame- rifa zumal aussålligst vertretene Gattung mit den bereitS beschriebenen derselben Familie. Eigenthumlich ist ihr nur die Bildung des SchlosseS, roeniger jene der Schaa- len im Allgemeinen, welche indessen immer ziemlich dick, bei auSlandischen Arten bisweilen sogar sehr schwer find, fich mit einer grunlichen oder bråunlichen, den angesressenen Wirbeln sehlenden Oberhaut uberziehen und theils ebene, theils gesaltete, bisweilen fnotige oder sogar stachelige Oberflåchen befitzen. DaS Jnnere wird I immer von einer Perlmutterschicht uberzogen, die bei einigen, wie der gemeinen Malermuschel, sreilich fei- nen bedentenden Durchmeffer erlangt, Hingegen bei man- chen auSlandischen Dicke mit sehr schonem Glanz oder selbst pnrpurrother, violetter und anderen Sårbungen verbindet. Wie bei den Sugwassermuscheln es mehr oder minder uberall stattsindet, so ersordert auch hier die Unterscheidung verwandter Arten vielen Scharsblick und Ersahrung, indessen gilt dieses weniger von den sremden als den einheimischen Arten, deren Zahl durch funstliche Theilungen allzu sehr vermehrt ward. Alle wohnen in Slussen, sekten in stehenden Gewaffern, feine in den Slugmundungen, wo Salzwasser uberwiegt. Bon ben Hauptgruppen, in welche man fie, leiber mit theilweiser Beilegung neuer Gattungsnamen, getrennt, geben bie solgenben Arten einen Begriff. Sast ganz glatt und eden ist die gestrahlte Slugmufchel (U. radiatus) Sig. 3825. 3826. auS den Sluffen der norblicheren der Bereinigten Staaten; sie besitzt umgefehrt eirunde, bunne, flach gewLlbte, sein eoneentrisch gestreiste, Hin- ten starf verbreiterte Schaalen, deren bunne, gelbliche Oberhaut mit zwei breiten concentrischen Streisen und vielen, vom Wirbel ausgehenden braunen Strahlen ge- ziert sind; aus unseren nach Lea copirten Abbildungen zweier Weibchen ergiebt fich auch die Gestalt deS Suges, des gesransten MantelrandeS unb der mit Eiern ange- sullten Salten der Kiemenblatter. Vollig glatt, aber durch starfe Abplattung der Schaalenwolbung ausge- zeichnet ist bie in bem Ohio, Wisconfin u. s. w. lebenbe Plattgebruckte Slugmufchel (U. complanatus) Sig. 3827. Ihre Perlmutter fpielt in Regenbogensar- ben. Ansange angerer Unebenheiten bemerft man Hin- gegen an der gemeinen Malermuschel (U. pieto- runi) Sig. 3828., inbem bie Wirbel etwas Warzig und wellig runzelig erscheinen; die grunlich gelbe, eisormig lange Muschel wird von anderen durch die Långe des zusammengedruckten vorderen Hauptzahnes der linfen Seite, an toelchen der Hintere fleinere wie ein Anhang fich ansugt, unterfchieden. Der Gebrauch dieser uber den grogten Theil Europa'S verbreiteten, augerordent- lich sruchtbaren Muschel bars als befannt voransgesetzt tuerben. Ihr Thier soll in manchen Gegenben znr Må- stung ber Schweine bienen. — Die geslugelte Slugmufchel (U. alatus) Fig. 3829. gehort zu einer Gruppe, wo bie Hinterseite ber Schaalen fich zu einem Slugel erhebt, beffen Halsten am Ranbe zusammenhan- gen unb verwachsen Heigen fånnen; fie ist grog, eirnnb- breieckig, eoncentrisch gestreist, aus ben Slugeln wellen- artig gesaltet, bunfel Hornsarbig. — Wo aus ben Schaa- len augerlich Salten unb Hocker fich erheben, haben fie zugleich auch ansehnliche Dicke unb eine starfe, ost pur- purrothe ober violette Perlmutterschicht. SolcheS ist ber Sall bei ber verwaschenen Slugmuschel (U. irroratus) Sig. 3830. aus bem Ohio, beren speeifischer Name sreilich keine besonbere Eigenschastbezeichnet, benn grabweiser Uebergang ber angeren Sarben in einanber, ber obenein mit einem bethaueten Ansehen nicht vergli- chen werben fann, zeigt fich sast bei allen Arten. Die Muschel ist runblich, fast Herzformig, mehr hoch als breit, burch bie Wachsthumschichten eoncentrisch gesal- tet, sehr bick, mit unbeutlichen unb abgenutzten Hockern besetzt; nach Wegnahme ber Oberhaut bemerft man auf ihr auS unzahligen grunen Punften bestehenbe, vom Wir- bel auSgehenbe Strahlen. — Die gefaltete Slug- mufchel (U. plicatus) Sig. 3831. bewohnt gleichfalls viele norbamerifanifche Slusse; ihre Mufchel ist eirunb, ausgetrieben, geflugelt, gegen baS Vorberenbe mit we- nigen, grogen, schiesen, welligen Salten versehen; ihre Slugel finb niebrig, stumps gefielt, am verbickten, ein- gebogenen Ranbe gesaltet (Sig. 3832.) — Bei ber fchorsigen Slugmufchel (U. pustulosus) Sig. 3833. befitzen bie faum geflugelten Schaalen wieberum mehr Hohe alS Breite unb fehen aus wie mit Pusteln unb Schorsen bebeckt wegen ber grogen, bisweilen sast abgenutzten, unregelmågigen Erhdhungen ber Augen-