ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

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Side af 318 Forrige Næste
216 Weichthiere. Sechste Ordnung. Muschelthiere. dem Wafser zu. MiltelS des langen und dehnbaren FuheS vermogen sie kurze Sprunge auSzuffihren oder fich von einer Seite zur anderen zu walzen. Die zur Erlfiuterung deS Gattungscharakters unter Fig. 3871. abgebildeten Schaalen gehoren einer der grbhten Arten deS indischen OceanS (D. Scortum) an. Fosfile Species finden fich in den Oolithenschichten. XLVII. Tellmuschel. (Tellina.) Gattungscharakter: Muschel abgerundet oder langlich, breiseitig, ungleichseitig, platt, am eckigen Hinterende gefaltet und meist nach rechtS gekrummt; Wirbel klein; Schlohzahne in jeder Schaale zwei, oder zwei in der einen, einer in der anderen Schaale; Seiten- zahne ost entfernt stehend, meist deutlich; Band lang. Mantelrohren lang. Man nennt die Tellmuscheln wohl auch Sonnenmu- scheln, weil die meisten mit Farbenstreifen geziert find, die als breite Strahlen vom Wirbel nach den Schaalen laufen. Die zahlreichen, nicht leicht zu unterscheiden- den Arten leben in schlammigen Untiefen deS MeereS, zumal zwischen den Wendekreisen, und gehbren zu den Zierden der Sammlungen; von einigen, um die Moluk- ken gewohnlichett dienen die Thiere zur Berfertigung einer scharf gewurzten Bruhe, die in Indien als Han- delSgegenstand meit verffihri wirb und als Zusatz zu Feischspeisen beliebt ist. Europa besitzt meist nur klei- nere Species. — Die verlangerte Tellmuschel (T. rostrata) Fig. 3872. zeichnet fich aus durch stark und gerad vorgezogeneS Hinterende und nach hinten etwaS klaffende, purpurrothliche Schaalen. Sie lebt im in- dischen Ocean. — Die Telliniden (Tellinides) Fig. 3873. bilden eine als Gattung nicht allgemein an- erkannte Gruppe der Tellmuscheln ; ste unterscheiden fich durch nicht gefalteteS Hinterende der Muschel und die Annaherung des vorderen Seitenzahnes an die Schloh- zahne. XLVIIL Capsa. (Capsa.) Gattungscharakter: Muschel eirundlich, un- gleichseitig, nie klaffend; Schlohzahne unter dem Wir- bel, gedrangt, zwei in der einen, einer in der anderen Schaale; Seitenzahne nur in der letzteren Schaale, sehr undeutlich. Mantelrohren lang, getrennt. Fuh grofi, zusammengedruckt. Die starte Ausbuchtung des ManteleindruckeS, welche fur diese und verwandte Gattungen charakteristisch ist, entsteht durch Anhestung deS starten Ruckziehmuskels der langen Mantelrohren; sie ist auf der Abbildung der Jnnenseite der Schaale der brasilischen Capsa (C. brasiliensis) Fig. 3874. gut darstellt. Vor der Hand kennt man nur drei Arten dieser Gattung; sie leben in den Meeren Warmerer Breiten auf geringen Tiefen und im Schlamme vergraben. — Nicht fern von dieser Gat- tung steht die nur im fosfilen Zustande vorkommende, Grateloupia benannte, von welcher eine Art (G. Moulinsii Fig. 3875.) in Alabama in Tertifirschichien aufgefunden ward, welche derselben Periode angehsren, wie der London-Thon und der Pariser Grobkalk. XLIX. Amphidesma. (Amphidesma.) Gattungscharakter : Muschel eirundlich, un- gleichseitig , ziemlich dunn, bisweilen etwas klaffend; tin oder zwei Schlohzahne; Seitenzahne meistenS deut- lich; Band doppelt, das auhere turz, das innere am Grubchen deS Schlosfes befestigt. AmphideSmen finden fich weit verstreut uber alle Meere und in sehr ungleichen, von zwei bis vierzig Klaf- tern wechselnden Tiefen. Sie bevorzugen sandigen und schlammigen Boden und werden nicht grop. An den westafrikanischen Kfisten lebt die dunte AmphideSma (A. variegata) Fig. 3876.; ihre rundlichen, dfinnen, roihlichweihen Schaalen sind braungelb gefleckt, die Wirbel strahlig gestreift. L. Cumiltgia. (Cumingia.) GattungScharakter: Muschel eirundlich, un- gleichseitig, etwas bauchig, geschlossen ; zwei kleine Schlohzfihne in jeder Schaale; zwei starke Seitenzahne nur in der einen Schaale; Band innerlich, iu einer tie- fen , runden Grube des SchlohrandeS. Von dieser in den letzten Jahren aufgestellten Gat- tung, die durch die Stellung deS Bandes von den nahe verwandten Amphidesmen sich unterscheidet, kennt man sehr wenige, theils^ den merikanischen Ostkfisten, theilS den Kfisten von Chile, Peru und Mittelamerita angehorende Arten. Im Schlamme der amerikanischen Westkfiste vergraben lebt die abgerundete Cumin- gia (C. mutica) Fig. 3877. Li. Trogmuschel. (Mactra.) Gattungscharakter : Muschel fast gleichdrei- seitig, bauchig, an den Seiten etwas klaffend; Schloh mit einem einzelnen kleinen, winkelig gefalteten Zahne unter den vorstehenden Wirbeln; Seitenzahne dfinn, leistenformig, derjenige der linken Schaale zwischen die zwei der rechten eingreifend; Band innerlich der Grube deS Schlosfes angefugt. Mantelrohren nicht lang, zu einer verwachsen. Trogmuscheln machen eine grohe Gattung aus, deren Arten theils durch besondere Form, theilS durch Far- benglanz Ausmerksamkeit erwecken und felten tiefer alS zehn Klaftern und meist auf schlammigem Boden leben. DaS Thier erscheint ziemlich dick, sein Fuh ist lang und eckig. An den europaischen, zumal an den norddeut- schen Kfisten findet fich in kaum glaublichen Mengen die gemeine Trogmuschel (M. solida), deren Schaalen in Holland zum Kalkbrennen benutzt werden; an unbedeu- tender, Weihlicher Ffirbung gleicht ihr die brasili- sche Trogmuschel (M. brasiliana) Fig. 3878. Lll. Crassatella. (Crasatella.) Gattung s charakter:Muschel rundlich, ungleich- seitig , bauchig, nicht klaffend; zwei keilformige, run- zelige , bisweilen langSgefurchte Zahne in der einen Schaale, ein einzelner Zahn in der anderen; keine Sei- tenzahne; Band innerlich, jedoch toegen Anffigung an eine guergetheilte Grube des SchloffeS zur Halfte ficht- bar nach Schliehung der Schaalen. Zwischen dieser und der vorhergehenden Gattung herrscht keine sehr bedeutende Verschiedenheit, wenigstenS nicht hinfichtlich der Anffigung des Bandes; Craffatellen indeffen haben immer ungemein starke Muskelein- drficke und erhalten mit der Zeit Schaalen von unge- wohnlicher Dicke und Schwere. Sie fehlen unserem Welttheile und tourben bisher nur im grohen Ocean und in der Sfidsee, zumal an den Kfisten NeuhollandS, Chile's und Peru's, gefunden. Im frischen Zustande fiberzieht eine dfinne Oberhaut ihre Schaalen. Die gewohn- liche Crassatella Fig. 3879., die Lamarck, weil sie auf der Jnsel King an der neuhollandischen Kfiste sehr Haufig ist, mit einem mehr alS barbarischen Nanten belegte (C. kingicola), hat fast kreiSrunde, auf- getriebene, gelbliche, verwaschen strahliggestreifte, an ben Wirbeln gefaltete Schaalen. Lill. Venusmuschcl. (Venus.) Gattung s charakter:Muschel runblich, ungleich- seitig ; Schaalen vollig schliehenb; brei bivergirenbe Schlohzahne unter ben Wirbeln; keine Seitenzahne; Banb auherlich, bie Kopfflache beckenb. Die sehr artenreichen, burch Gestalt unb Farbung gleich zierlichen Venusrnuscheln finben fich ztoar in al- len Meeren, inbeffen vorzugsweise in jenen ber manne- ren Zonen. Ihre Form ist ziemlich regelmfihig, Hau- figer langlich als runb. Nicht selten erheben sich auf ben Schaalen zahlreiche, allezeit halbkreiSformige, bem Ranbe parallele Rippen. Vor unb hinter ben Wir- beln bleiben bie Einbrficke bes BanbeS, bas sogenannte Felbchen unb ber Monbsteck, bie, weil ste hier besonbere Entwickelung gewahren laffen, zur Unterscheibung ber Species benutzt toerben. Ihre Schlohzahne stehen im- mer Hart neben einanber, ber mittelste, ost zweispaltige, ragt gerab enipor, bie seitlichen bivergiren; nur bei weni- gen Arten finbet Letzteres nicht statt, unb bann stehen bie brei Zahne gerab unb parallel zu einanber. Abande- rung ber immer zarten, aber angenehmen Farben unb ber Zeichnungen demerkt man ost bei Vergleichung vieler Eremplare berselben Art; sie erschwert baS Erkennen unb veranlahte bie Aufstellung mancher nicht Haltbaren Species. Das Thier Hat zwei meist lange Rohren, welche ein starker, burch weit ausgebuchteten Man- teleindruck angebeuteter Rfickziehmuskel verkfirzt; sie kSnnen zwischen bem vorn offenen Mantelspalte Her- vortreten; bie Untrisse bes stark zusatnmengedrfick- ten Fuhes gleichen fich nicht bei allen Arten, von welchen fibrigens viele zur Speise bienen. Wegen bes grohen Umfanges hat man bie Gattung in mehrere Gruppen getheilt, je nachbem bie Schaalen runblich ober lfinglich , an bem inneren Ranbe gezahnelt ober unbe- wehrt, auhen glatt ober gerippt sinb. Zu ben runbli- chen gehort bie in ben amerikanischen Meeren Heimische gegitterte Venusmuschel (V. cancellata) Fig. 3880. mit Herzformiger Muschel, langSgefurchten unb mit abstehenben, erhabenen Gfirteln umgebenen, braun- gefleckten Schaalen; ahnlich ist bie vielgefurchte Venusmuschel (V. crebrisulca) Fig. 3881. mit weihlichen, rothbraun gefleckten Schaalen, beren Rippen in ber Mitte einfach, gegen bie Enben aber mit starken Blfittern besetzt sinb. Langlich unb ganz glatt sinb bie Schaalen ber Zickzack-VenuSmuschel (V. textile) Fig. 3882., bie ihren Nanten ben gebrochenen, tnaschen- artig burch einanber laufenben braunen, von bem leber- gelben Grunbe stark abstechenben Linien verbankt unb an ben inbischen Kfisten gefunben wirb. — Die g e- wHHnliche Venusmuschel (V. vulgaris) Fig.«W ist schief herzformig, quergestreift, inwenbig mit einem violetten Fleck gezeichnet^D norblichen Ocean sehr gentein. LIV. Cytherea. (Cytherea.) Gattungscharakter: Muschel runblich, brei-' eckig, ungleichseitig; brei Schlohzahne unter bem Wir- bel in ber linken Schaale, auherbem ein einzelner unter bem Felbchen gelegener, in eine Vertiefung ber rechten Schaale einpassenber. Nur ber kleine seitliche Zahn unterscheibet biese Gat- tung von ber vorhergehenben ; sie gehdrt zu ben kfinst- lichen, auf wahre natfirliche Verschiebenheiten nicht be- grunbeten, beren einziger Nutzen barin bestehen kann, bem Gebfichtnisse ba zu Hilfe zu kommen, wo eine zu grohe Menge von Arten unter einem einzigen Gattungs- nanten vereinigt waren. Cythereen ahneln so sehr ben VenuSmuscheln, bah man fie meist nur burch Untersu- chung beS Schlosses unterscheiben kann; sie leben wie jene nur im Meere, haben feste, etwaS schwere, meist schon gefårbte unb zierlich gezeichnete Schaalen unb gleichen auch burch Bau ber weicheren Theile ben Thie- ren ber verwanbten Gattung. Die Artenzahl ist sehr ansehnlich, bie Verbreitung reicht fiber alle Meere. Als Beispiel ber Gattung bient bie weihe Cytherea (C. meretrix) Fig. 3884. mit etwaS breieckigen, glatten, weihen Schaalen, gefleckten Wirbeln, blaulichent Felb- chen; fie lebt int inbischen Ocean. AlS besonberS berfihmt verbient ttoch bie stachelige Cytherea (C. Dione) Fig. 3885. 3886. Erwahttung. Sie tragt im gemeinen Leben vorzugsweise ben Nanten Venus- muschel, scheint an ber tropischen Westkfiste von Sfib- amerika haufig zu sein, kontmt minbestens von bort in Menge, inbeffen so selten mit burchaus unverstfimtuel- ten Stacheln, bah vollstanbige Eremplare von Samnt- lern noch immer gut bezahlt Werben. Sie ist schief Herzfhrmig, mit concentrischen Lamellen versehen, Hell- fleischsarbig unb an ben langen, sehr zerbrechlichen