ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

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Side af 318 Forrige Næste
Sechste Orbnung. Muschelthiere. Weichthiere. 219 auch im Mittelmeere, entlang den amerikanischen Kusten und in dem grogen Ocean, mehrentheilS jedoch unter toårmeten Breiten. Um die Farser und Island lebt in Unzahl die nordliche Saricava (S. Pholadis) Fig. 3903., die sich mittelS eineS kleinen BfindelS sehr kurzer Byffusfaden in ihren Verstecken befestigt; die weigliche Muschel bedeckt eine gelbbraune Oberhaut. — Die run- zelige Saricava (8. rugosa) Fig. 3904. ffillt viel- leicht mit der vorigen zusammen, indem fie nach Alter und Ort sehr abanderl; ganz jung (A) tr5gt fie am Schlogrande Stacheln und ward als besondere Gattung (Hiatella) beschrieben ; die filteren Jndividuen(B B) lassen Sugere und innere Verschiedenheiten gewahren, wenn man fie mit vollig ausgewachsenen (C C) vergleicht. LXV. Pholadomya. (Pholadomya.) GattungScharakter: Muschel lfinglich, an bei- den abgerundeten Enden stark klaffend, sehr dunn, fast durchscheinend, inwendig perlmutterglanzend; Schaalen gleichgrog, ungleichseitig; Wirbel vorragend, dem Vor- derende genfihert; Schlog statt der Zfihne in jeder Schaale mit einer schmalen, dem Rande nahen Platte, vor einer dreieckigen Grube; Band innerlich an den Augenrand der Schlogplatten befestigt; Muskel- und Manteleindrucke undeutlich. Auf die Entdeckung einer einzigen Art dieser Gattung, die wohl nur in sehr wenigen Sammlungen anzutreffen sein mochte, wird darum Gewicht zu legen sein, well fie auf genaue Erkenntnig mehrerer in den Oolithenschich- ten vorkommenden Bersteinerungen fuhrte, uber deren eigentliche Stellung man kaum zu entscheiden wagte. Das Thier gleicht anderen Klaffmuscheln, hat aber am Mantel auger den gewshnlichen drei Schlitzen einen vierten, zu einer phramidalen Warze leitenden,deren phh- fiologische Bedemung noch unerforscht ist. Die unter Fig. 3905. abgebildete Muschel (Ph. candida) ward von her westindischen Jnsel Tortola nach London gebracht. LXVI. Klaffmuschel. (Mya.) GattungScharakter: Muschel an beiden Seiten klaffend, mit dicker Oberhaut; Schaalen gleichgrog; Schlog statt der Zfihne an der einen Schaale mit senk- recht vorspringender, rundlicher, breiter Platte, an der andern mit einer Grube; Band innerlich, zwischen Platte und Grube deS SchlosseS; vorderer MuSkeleindruck ver- langert, Hinterer rund; Manteleindruck schmal, ties gefurcht. Klaffmuscheln vergraben sich in den Sand oder Schlamm flacher Seekusten und Flugmfindungen; im ruhigen Zustande laffen fie nur die Mantelrohren aus dem etwa zwei Fug tiefen Loche Hervorragen, auf dessen Boden sie sehr schnell, mittels gewandter Bewegung deS Fuges, hinabfahren, sobald irgend etwas fie erschreckt. Die gewohnliche Klaffmuschel (M. arenaria) Fig. 3906. sindet sich rings um die Nordsee; ihre eifsr- urige, hinten zugerundete, weigliche oder gelbliche Schaale ist quergestreift. LXVH. Anatina. (Anatina.) GattungScharakter: Muschel langlich eirund, ungleichseitig, dunn, an einem oder beiden Enden klaf- send; Schaalen gleichgrog; Wirbel etwas vorstehend; Schlog statt der Zahne an beiden Schaalen mit einer rundlichen, breiten, senkrecht vorspringenven Platte und einem dieser angewachsenen, fichelformigen, nach Jnnen gerichteten Fortsatze; Band innerlich zwischenden Schlog- platten befestigt; Manteleindruck sehr undeutlich. Die verlfingerte Anatina (A.subrostrata) Fig. 3907. von den Kfisten Neuhollands besitzt eine sehr dunne, eirundliche, nach hinten verlfingerte, weigliche Muschel. Die Gattung nfihert sich der vorhergehenden nicht allein durch die Gestalt des Schlosses, sondern auch durch Le- bensart, namentlich durch Aufenthalt an flachen, sandi- gen Kfisten. Einige Arten sollen sich eingraben konnen. LXVIII. Schlmnmmltschel. (Lutraria.) GattungScharakter: Muschel lfinglich, Walzig, an beiden Enden klaffend; Schaalen gleichgrog, ungleich- seitig; Wirbel abgerundet; Schlog mit einem kleinen Zahne vor der dreieckigen, zur Befestigung deS innerli- chen Bandes dienenden Grube; zwei deutliche Muskel- eindrficke; Manteleindruck hinten tief auSgebuchtet. Die Lutrarien Halten sich in sandigen und schlammi- gen Untiefen deS Meeres in verschiedenen Weltgegenden auf, verbergen sich wie die Klaffmuscheln, befitzen indes- sen nicht die Gewandtheit derselben und entbehren so- wohl in Gestalt alS Farbe meist jeden Schmuck. Einige sollen egbar sein. Im europfiischen Ocean gemein ist die lfingliche Schlammmuschel (L. solenoides) Fig. 3908. Die lfingliche, hinten verlfingerte und ab- gerundete, runzelig quergestreifte Muschel klafft am Hinterende weit auf. LXIX, Pfeffcrmuschel. (Scrobicularia.) Gattungscharakter: Muschel eirund oder lfing- lich, dfinn; Schaalen gleichgrog; Schlog mit zwei sehr kleinen, oft kaum angedeuteten Zfihnen vor der dreiecki- gen, zur Befestigung des innerlichen Bandes dienenden Grube. Manteleindruck auSgebuchtet. Eine sehr bekannte Art dieser Gattung (S. piperata) wird an den Kfisten deS Mittelmeeres gern gegessen, in- dem sie angenehm nach Pfeffer schmeckt. Manche aus- lfindische sollen diese Eigenschaft theilen. Ueberall in der Nordsee kommt die platte Pfeffermuschel (S. compressa) Fig. 3909. vor; fie wird nicht gegesien und unterscheidet sich durch fast runde, concentrisch gestreifte, schmuzig graue, theils rsthliche oder gelbliche Schaalen. LXX. Pandora. (Pandora.) Gattungscharakter: Muschel lfinglich, un- gleichseitig, zusammengedrfickt, hinten klaffend, dfinn, zart; Schaalen ungleichgrog, die rechte minder gewolbt als die linke; Wirbel platt ; ein Schlogzahn in der rech- ten, eine ihm entsprechende Grube in der linken Schaale; Band dreieckig, chief, innerlich; Manteleindruck un- deutlich. Pandoren sind kleine, zarte, inwendig perlmutter- glfinzende, sehr platte, in einzelnen Arten fiber die ent- legensten Meere verstreuete Seemuscheln. Auch fie ver- bergen fich im tiefen Sande und verstehen es, Berfolgun- gen ebenso geschickt als schnell zu entgehen. Die ge- schnabelte Pandora (P. rostrata) Fig. 3910. wird an den englischen und franzsfischen Kfisten gefunden. Das Thier (Fig. 3911. aa ausgeschnittener Mantel, c d Hinterer und vorderer SchliegmuSkel, sLeber, kTheil des Darmes) hat verhfiltnigmfigig kurze Rohren (g) und kleinen Fug (b). ZWolfte Familie. Rohrenmuschcln. Muschel verschiedengestaltig, immer ohne Oberhaut, stets weig, klaffend, entweder frei oder in eine Kalkrohre eingeschloffen oder mit solcher vollig verwachsen; Schaa- len bisweilen sehr nnregelmfigig; Schlog ohne Zfihne oder ganz fehlend und ohne wahres Band. LXXI. Bohrmuschel. (Pholas.) Gattungscharakter: Muschel meist frei oder nur Hinten an einer Kalkrshre feststtzend, eirund-lfing- lich, zart, an beiden Enden klaffend; Schaalen gleich- grog; Wirbel unter einigen fiberzfihligen Kalkstficken verborgen; anstatt des Schlosses unter den Wirbeln ein lsffelfsrmiger, zur Anheftung einer inneren bandartigen Ansbreitung dienender Fortsatz (Fig. 3913. C a). Die letzte Familie der Muschelthiere begreift manche sehr abweichende Bildungen, die jedoch eine gewiffe Ab- stufung gewahren lassen, so dag die von der gewohnli- chen Muschelgestalt mindest entfernten die Reihe eroff- nen. Zu diesen gehoren die Bohrmuscheln, nfichst den verwandten Bohrwfirmern die dem Menschen schfidlich- sten aller Weichthiere, indem sie, in Holz und selbst in behauene Werkstficke sich einbohrend, die kostbarsten und kfinstlichsten Dfimme und andere Wasserbaue gradweiS zerstsren. Die gemeine Bohrmuschel hat Reihen von den ungeheueren Blscken, aus welchen der Seedamm (Breakwater) deS plymouther HafenS besteht, so durch- lfichert (Fig. 3914.), dag AuSbesserungen Vorgenommen toetben mugten. Unerklfirlich erscheint diese Zerstsrung bei Betrachtung des gebrechlichen Thieres, von toelchem fie ausgeht, indem dieses in allen wesentlichen Bezie- Hungen anderen Mnschelthieren gleicht. Sein Mantel ist nach hinten rohrenfsrmig (Fig. 3912. c), nach vorn (a) gespalten fur den dicken, vorn flachen Fug (b), der sich vorn nach augen auf dem Rficken und bis fiber die Wirbel umschlfigt, too er uberzfihlige Kalkstficke bildet. (Fig. 3913. A Muschel von oben, a vordereS, b mittlereS, c Hinteres Paar derselben, B Seitenanstcht.) Die ubrigen tocichen Theile zeigen toenig Eigenthfimli- cheS; die Rohren find, das fiugerste Ende auSgenom- nien, verwachsen zu einer einzigen, sehr dehnbaren Rohre, in welche die langen und schmalen Kiemen mit dem un- teren Ende Hineinreichen; neben dem kleinen Munde ste- hen unbedeutende Ffihlerlappen. Alter und Oertlich- keit bringen viele Abfinderungen fiber die Muscheln der Pholaden, und mehrere sogenannte Arten ntogen deShalb auf eine zurficksfihrbar sein. Sie verbreiten fich fiber alle Meere und kommen auch in Europa in mehreren SpecieS vor; bei der gemeinen Stein-Bohr- muschel (Ph. dactylus) Fig. 3912 — 3914. ist die Mu- schel keilformig, vorn schief abgestutzt, hinten schnabel- formig verlfingert, concentrisch gefurcht, auf den vorde- ren Rippen etwas stachelig, unten weit klaffend und bis 2 Zoll lang, bei der niemals ebenso grog werdenden ge- streiften Bohrmuschel (Ph. striatus) Fig. 3915. sehr fein gestreift; auS der runden Bohrmuschel (Ph. xylophaga Fig. 3916. a Schaalen von innen, ber- grogert, b Muschel vom Rficken, c von unten gesehen in nat. Gr.) Hat man eine besondere Gattung (Xylophaga) gemacht, weil in den Schaalen etwas oberhalb deS klaf- fenden Randes eine Leiste gueruberlauft und die fingeren Umrisse von den sonst gewshnlichen etwas abweichen. Gleich einigen anderen Pholaden lebt sie im Inneren von Pffihlen und Baumstfimmen, grfibt jedoch lange und krumme Gfinge (Fig. 3917.), waS andere nie thun. — Bei der an den englischen Kfisten stellenweiS Hfiufigen papiernen Bohrmuschel (Ph. papyracea Fig. 3918. a von der Seite, b vom Rficken gesehen) ragt Hin- ten ein kleiner, becherformiger, mehr Hfiutiger alS kalkiger Fortsatz (cc) Hervor, der fur Andeutung der in den fol- genden Gattungen gewshnlichen fingeren Rshren zu neh- men ist und alS BefestigungSmittel dient. — Don den Pholaden entfernen fich sehr wenig die nur im fosstlen Zustande, z. B. in den Subapenninenbildungen, vorkom- menden Teredinen (Teredina porsonata Fig. 3919.) ; fie haben kugelige Muscheln, die aber auf einer nach Hin- ten dfinner werdenden Rohre (b) aufsitzen (a) und aus zwei klaffenden Schaalen (d) bestehen, fiber deren Wir- bel ein fiberzfihligeS Kalkstfick (c) liegt. LXXII. Pfahlmuschel. (Teredo.) Gattungscharakter: Muschel kurz, weit klaf- fend, fast ringformig nur das fiugerste Borderende deS ThiereS umgebend; statt deS Schlosses unter den Wir- beln ein dfinner, gebogener Kalkstiel. Korper wurm- formig, sehr lang; Mantel eine unverbundene, die ge- grabenen Hshlen auskleidende Rohre auSschwitzend. Eine aus ihrer Hohle Hervorgezogene gemeine Pfahlmuschel (T. navalis) Fig. 3920. a gleicht Weit mehr irgend einem eigentlichen Wurme als einem Weich- thiere; die von ihr ausgeschwitzte Rohre bleibt in dem gegrabenen Canale zurfick, nicht so die kleinen, am Vor- derende des Korpers befindlichen, zum Bohren dienenden Schaalen der Muschel (b von augen, c von innen, stark 28 *