ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Driste Vr-nung. Seesterne. Stachelhauter. 231 GehsiufeS eine augerorbentliche £ånge behauptet, weit vorragi und dem Vorderzahne eineS Nageihieres nicht allein in Gestalt, sondern auch insofern gleicht, alS er an der Spitze sehr Hart ist und aus der Wurzel unauf- Horlich nachwsichst. An den Hinteren oder oberen Theil dieser kunstlichen Vorrichtung schlieht fich eine kurze Speiserbhre, an bitfe, ohne Vermittelung eines MagenS, ein langer, schlauchfsrmiger, spiral gewundener Darm. Wasser dringt durch besondere, sehr zahlreiche Poren der Schaale in daS Jnnere, badet die Eingeweide und wird durch die Mimpern ter die Schaale auskleidenden Haut in bestsinbiger Stromung erhalten ; besondere Athmungs- werkzeuge sehlen. Enilang den funf Streisen der Jn- terambulacralplatten liegen die auS vielen Ssickchen zu- sammengesetzten Cierstocke; sie munden nach oben durch funf den After umgebende Oeffnungen (Sig. 3959. a) und machen, wenn fie mit Eiern angefullt flnd, den ein- zigen enbåren Theil der grogeren Echiniden aus. Die Lebensgeschichte dieser Thiere scheint toenig Aussallendes zu bieten. Zur Nabrung dienen den mit starkem Ge- disse versehenen andere Meerthiere, theils auch Seetang; kleine und zahnlose Gatlungen verzehren toohl nur mi- kroskopische Seethiere. Man fen nt sehr viele Arten und begegnet ihnen in allen Meeren. Fossile Species kommen zahlreich in alken Schichten von der UebergangS- periode an vor. Systematiker theilen ste in drei Fa- milien, in Spatangen, Clypeaster oder schildsormige und in Cidariten oder eigentliche Seeigel. I. Rosenigel. (Spatangus.) Gattungscharakter: Schaale herzfbrmig; Fuh- lerstreifen den Rand nicht erreichend, einen Stern um den Scheitel bildend, vorderer in einer Furche liegend. Mund an der Unterseite, ercentrisch, zahnlos; Aster am entgegengesetzten Rande. Spatangen haben sehr dunne Schaalen und borsten- formige Stacheln. Megen ihrer Verletzbarkeit verber- gen fie fich immer unter dem Sande. Jhr augerorbeni- lich dunner Darm ist meist mit Sandkornern angesullt, die toohl nur toegen der anhaugenden Reste thierischer Karper verschlungen werden. Sowohl das Mittelmeer als die Nordsee befitzen einige Arten, unter welchen der unter Fig.3956., jedoch ohne Stacheln dargestellte pur- purrothe SpatanguS (8. purpureus) am Weite- sten verbreilet ist. II. Schildigel. (Scutella.) Gattungscharakter: Schaale sehr platt, ost mit scharstm Rande; Ambulacren to ie bei den Spatan- gen. Mund central. Afler am Rande der Unlerseite. Manche Arten dieser Gattung haben am Rande des Gehsiufes oder KorperS AuSbuchtungen oder auch weite Locher und erhalten hierdurch ein sehr eigenthumliches Ansehen; man vermuthet, bag långere, horizontal lie- gende Stacheln fich in diesen Zroifchenrsiumen verbergen. An der Unterseite verlaufen sternformig gestellte sistige Furchen, aus der Oberseite stehen mikroskopisch kleine, aber sehr kunstliche, auS einer Reihe von vielseitigen Gliedern bestehende Stacheln, durch welche diese Thiere fich in den Sand eingraben. Der Mund enthsilt kleine Zsihne. Alle ficher bekannten Arten gehoren entlege- nen Meeren, besonders senen der sublichen Halbkugel an. Den zweilocherigen Schildigel (S. biforis) Fig. 3957. kennt man leicht an der Zahl der die Schaale durchbrechenden Oeffnungen; seine Oberstsiche ist mit nur fuhlbaren, dem Auge leicht entgehenden Stacheln bedeckt, die bei starker Vergrbherung (a) nochmals mit Stacheln umgeben erscheinen. III. Seeigel. (Echinus.) Gattungscharakter: Schaale kugelig , mit langen Stacheln dicht besetzt, alle Ambulacren vom Munde zum After reichend. Mund central mit grogem funfzsihnigen Kalkgeruste. Als Muster dieser augerorbentlich artenreichen Gat- tung, deren Bau in der Einleilung hinreichend bespro- chen toard, dient der im Mirtelmeere gemeine melonen- fStmige Seeigel (E. Melo) Fig. 3960., unter den europsiischen der grogte. In atten sudlicheren Meeren unsereS MelttheileS findet fich der ehbare Seeigel (E. esculenlus) Fig. 3961. Dritte Vrdnung. Seesterne. Einleitung. An den Seesternen erreicht die strahlenfsirmige Bil- dung die grotte åugere Deutlichkeit; die Korperscheibe ist enttoeder funfeckig oder auch rund, im lesteren Falle in funf bis ztoanzig oder mehr Slrahlen mehr oder min- der ties getheilt. Kalkige, an der Unterseite liegende Ballen, die durch ettoaS weichere Netze verbunden toer- den, bilden das Skelett, uber welcheS eine ziemlich dicke, Kalkplatten enihaltende Haut sich verbreilet, deren oberste Schicht mittels mikroskopischer, ein besonderes Gift auS- sondernder Fabchen auf die menfchliche Haut fast toie Neffeln eintoirfen. Der Haut toohnt ziemlich feines Gefuhl bei, benn fie zieht bei Antoenbung bes Messers fich zusammen; bie ganzen Strahlen vermsigen sich zu bewegen, einzurollen unb gerab zu strccken mittels eineS vom Mittelpunkte ber Scheibe auSgehenben unb bis zu ben Spitzen ber Strahlen verlsingerten Systemes von Muskeln. Seesterne kriechen sehr langsam, schtoimmen burch leichte Betoegung ber Strahlen unb laffen fich, um in bie Tiese zu gelangen, gerab herabfinken. Athmung gefchieht, inbem burch zahlreiche hervorschiebbare Rvhr- chen ber Oberstsiche Masser in bie Kbrperhohle einbringt. Sehr feine, uberall angebrachte Mimpern erregen burch ununterbrochene Bewegung eine Slrbmung in jenem Wasser. Unter ben Sinnen burfte ber Tast- unb Fuhl- flnn, toie uberhaupt bei nieberen Thieren, ber enttoickeltste sein; burch ihn erkennen Seesterne nicht allein ihre Beule, fonbern scheinen fie fogar aus einige Enstemmig unb alfo ohne eigentliche Beruhrung entbecken zu khanen. Ueberhaupt benehmen sich biefe Thiere ganz toie Fleisch- fresfer. Sie verzehren ebenfotovhl faulenbe Korper als lebenbe Weichthiere, Kruster unb felbst kleine Fische unb vermogen, ungeachtet ihrer fonfligen Trsigheit, uber ben Wiberstanb ber beweglichsten Opier zu flegen. Das in ben Bereich ber Arme gerathene Seethier toirb von biefen umstrickt unb festgehalten von Hunberten von Sangfugen. Die Verbauung ber in ben Magen ge- zwsingten Beute geht rafch von Slatten, benn nach knr- zer Zeit toerben bie Harten Schaalentheile burch ben Munb toieber anSgestogen. Kleine Thiere gelangen un- getheilt in ben Magen, grågere stuckweis nach Zerklei- nerung burch zahnartige, den Mund umgebende Fort- fsitze deS KalkskelettS. Schon die Alten tougten, bag Seesterne unter Austern Vertoustungen anrichten. Mie fie zu bem burch Harte Schaalen gefchutzten Karper ge- langen, vermochte Niemanb zu erklsiren, bis Deslo.ig- champS fie einst in ber Zerstsrung von Trogmufcheln uberrafchte. Die Schaalen ber letzteren klafften nach unverkennbarer Lsihmung ber Schliesimuskeln, unb ber Ksirper beS WeickthiereS roar bem Angriffe bes gensiher- ten Gebisses beS Feinbes preisgegeben. Von ber Mitte beS Seesternes Hingen funf gestielte, fast nuggroge, sehr bunne Blasen Herab, anS beren sein burckbohrter Spitze eine roafferhelle Fst'tffigkeit tropfenroeiS ausstvg. Wahr- scheinstch besttzt biefe giftige Eigenschaften, unb mag An- fangS nur in fehr geringen Mengen zroischen ben geschlosse- nen Schaalen einbringen, aber bennoch genugen , um bie Muskeln bes WeichlhiereS fo roest zu lsihmen, bag bie Schaalen fich offnen unb bie Blasen in ste versenkt roer- ben konnen, um burch vermehrten Ergug Tob Herbei- zufuhren. Da, wie es scheint, von anberen Forschern biefe Organe nie wiebergefunben roorben, kann ber be- schriebene Hergang noch nicht alS erwiesen gelten. — Die Seesterne bilben eine sehr groge, uber alle Meere ver- breitete unb sthr naturliche Gruppe; ste finben sich auch, inbeffen roeniger artenreich alS bie Echiniben, im verstei- nerten Zustanbe. Dem Menschen bringen sie keinen Nutzen. Erste Familie. Furchcnsterne. Korper funfeckig ober sternformig; Strahlen nicht abgefetzt, an ber Unterseite mit tiefen, vom Munbe auS- gehenben, bie cylinbrischen Fugchen bergenben Furchen. I. Staclielstertt. (Asteracanthion.) Gattungscharakter: Korper mit Stacheln ober Knopfen besetzt; Haut zroischen benselben nackt. Furchen ber Strahlen mit vier Reihen von Fugchen. Der gemeine Seestern (A. rubens Fig. 3963. von unten, a Mabreporenplatte, b Fugchen unb Fig. 3964. von oben) Hat funf lanzetiformige, kurzgestachelte Strahlen unb roirb an atten europsiischen Seekuslen in solchen Mengen gefunben, bag er hin unb roieber zur Dungung ber Felber bient. Er sinbert in Zahl unb Gestalt ber Strahlen sehr ab. II. Sucfciftern. (Oreaster.) Gattungscharakter: Rucken beS KorperS sehr geroolbt; Schaalen breiseitig, obenher gekielt, amRanbe mit zroci Reihen gekielter Platten eingefagt. Der als Muster abgedilbete netzgitterige Buk- kel stern (0. reticuatus) Fig.3965. erreicht bebeutenbe Groge unb ist an ben Ostkusten Amerikas innerhalb ber roarineren Breiten sehr gemein. III. Plattstern. (Archaster.) Gattungscharakter: Karper platt, funfeckig, kaum sternfhrmig eingeschnitten, obenher eben jeboch gekielt, am Ranbe mit zroei Reihen groger Platten ein- gefagt. Der gerourfelte Pattstern (A. tesselatus) gigt 3966. ist mit eckigen Ptatten bekleibet, fast genau funf- eckig, seboch zahlreichen Absinberungen unterroorfen unb hsiufig im inbischen Ocean. Zweite Familie. Schlangensterne. Karper scheibenformig unb stumpf funfeckig, mit sehr langen, abgesetzten Armen; Unterseite ber Arme ohne Furche. Fugchen burch zroei seitliche Reihen von Lochern Hervortretenb. IV. Gchlangenftern. (Ophiura.) Gattungscharakter: Arme einfach, ungetheilt, gegliebert; schuppenartige Stacheln ober Warzen an ben Seiten ber Arme Querreihen bilbenb. Vermsige ber freieren Anfugung ber Arme an ben Mitteltheil beS Korpers besitzen Schlangensterne un- gleich mehr Beroeglichkeit als bie eigentlichen Seesterne; fie konnen bieselben nach allen Seiten roenben, in feber Richtung krummen unb um anbere Gegenstsinbe roinben unb bebienen fich ihrer, um schlsingelnb unb ziemlich schuell fortzukriechen. Fagt man sie an, so roer« fen ste freiroillig einen ober mehrere Arme ab, scheinen aber burch solche Selbstverstummelung gar nicht zu lei- ben, inbem fie bie verlorenen Theile in kurzer Zeit unb zroar selbst bann reprobuciren , roenn auch bie Scheibe ansehnlich verletzt roarb. Vollstsinbige Erem- plare fur Sammlungen erhsilt man baher nicht ohne viele Muhe, fo hsiufig auch manche Arten vor- kommen. Von biefen giebt eS bereits eine fo groge Zahl genau befchriebener, bag bie Hier noch angenont- mene einfache Gattung in mehrere hat aufgelost toerben