Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band
Forfatter: Eduard Pöppig
År: 1851
Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber
Sted: Leipzig
Sider: 296
UDK: St.f. 59 Pöp
Naturgeschichte der wirbellosen Thiere
Mit 1558 Ubbildungen
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Krebse.
Kru st enthiere.
19
(Sig. 2618. b Weibchen, c Mannchen) kennllich. Sehr
junge Weibchen (a) haben auffallend kurze Hinterffihe.
XLVI. Micippe. (Micippe.)
Gattungscharakter: Augenstiele mittellang ;
Augenhohle geschlossen. Slirnschnabel senkrecht Herab-
gebogen.
Von oben her gesehen erscheint in dieser Gattung die
Stirn ungemein breit und abgestutzt, denn vermoge der
rechtwinkeligen Biegung nach unten kann fie nur von
vorn Her wahrgenommen werden. .An den Seitenran-
dern des stumpsviereckigen Bruststficks stehen Stacheln;
das erste Fuhpaar ist sehr schwach. Die unter Fig.2620.
abgebildete Art (M. Fhilyra) ist von gelblicher Farbe
und 2 Zoll lang ; fie bewohnt den indischen Ocean.
XLVII. Criocarcinus. (Criocarcinus.)
Gattungscharakter von Micippe, jedoch:
Augenstiel sehr lang.
In der fast rohrenformigen Bildung der Augenhoh-
len, deren obere Wand wie ein dreispaltiges Horn vor-
ragt, liegt ein nicht leicht zu verwechselndes Kennzeichen
dieser Gattung, von Welcher nur die abgebildete iVs Zoll
lange Art (C. superciliosus) Fig. 2621. beschrieben ist.
3hr Vaterland kennt man nicht.
XLVIII. Pericera. (Pericera.)
Gattungscharakter: Augen fa st sitzend und
kaum beweglich, nicht vorstehend. Wurzelglied der
auheren Ffihler nach vorn sehr verbreitert. Stirn-
schnabel sehr gtop.
Einzelne Bruststficke dieser merkwfirdigen Krabben
finden fich in vielen Sammlungen, vollstfindige Erem-
plare gehoren Hingegen zu den Seltenheiten. Der
Stirnschnabel besteht aus zwei Horizontalen, lan-
gen, kegelsfirmigen, spitzigen, gemeinlich etwas diver-
girenden Hornern. Die vier bekannten Arten bewohnen
das Meer der Antillen. Die gehornte Pericera
(P. cornuta) Fig. 2622. wird durch die griffelformige
Gestalt der Horner und ihre der Stirnbreite gleiche
Lange charakterifirt. Sie miht 3—4 Zoll nnd ist mit
braunem Flaum uberzogen.
XL1X. Stenocinops. (Stenocinops.)
Gattungscharakter: Augen der Pericera, jedoch
stark hervorstehend; Augenstiele ausnehmend lang.
(Fig. 2623. a.)
Der auf Mauritius heimische gehsrnte Steno-
cinops (8. cervicornis) Fig. 2624. befitzt auher den
zwei sehr von einander weichenden Hornern des Stirn-
schnabels zwei andere ebenso lange an den Seiten der
Stirn stehende Horner, unverhaltnihmahig lange, aber
kaum bewegliche Augenstiele und nach hinten in eine
stumpfe Spitze auSlaufendes Bruststfick. Die Scheeren
(Fig. 2623. b) find sehr kurz, die Endglieder der Ffihe
(e) scharfspitzig nach unten eingeschlagen. Die Lange
betragt 2—3 Zoll.
L. Halimus. (Halimus.)
Gattungscharakter: Augen der Pericera.
Wurzelglied der auhern Fuhler nach vorn verschmalert.
VorletzteS Glied der Ffihe ohne Spur einer Scheeren-
bildung.
Derwidderkopfige Halimus (H. aries) Fig.
2625. mist I Zoll, hat zwei stark von einander wei-
chende drehrunde, spitzige Stirnhorner (a) und auf dem
Hinteren Theile des Bruststfickes in der Mitte einen rfick-
wfirts gerichteten Stachel. Das Vaterland ist unbe-
kannt. . Die Gattung ist fibrigens noch auSgezeichnet
durch die starke Verbreiterung des dritten Gliedes der
auheren Kieferfuhe (b) und einen Stachel unterhalb
der engen Augenhohle (c).
LI. Acanthonyx. (Acanthonyx.)
Gattungscharakter wie bei Halimus, jedoch:
vorletztes Glied der Fuhe mit Spur einer Scheeren-
bildung.
Die Acanthonhr find alle sehr klein und konnten fur
unbedeutend gelten, boten fie nicht die sonderbare eben
erwahnte Umgestaltung der Fufie. Die Unterseite des
vorletzten Fuhgliedes ( Fig. 2626. o) ist namlich platt,
tragt aber in der Mitte eine Erhshung, gegen welche
daS Endglied wie der Daumen einer Vorderschecre fich
einschlagt. Der Stirnschnabel ist kurz und zweispaltig
(a), die Augenhohle (b) eng, der aufiere Fuhler (d)
an der Wurzel der Geisel mit lappigen Anhangen ver-
sehen. Der italische Acanthonhr (A. lunulatus)
Fig. 2627. wird kaum einen Zoll lang und halt fich
zwischen Seegrasern auf.
MI. Epialtus. (Epialtus.)
Gattungscharakter: Augen und Fuhler wie
bei Halimus. Fufie drehrund ohne Hervorragenden
Kamm. Stirnschnabel sehr schmal.
Die beiden bekannten Arten dieser Gattung bewoh-
nen die Kusten von Chile. Die abgebildete (E. bitu-
berculatus) Fig. 2628. ist an dem Doppelhocker des
Bruststuckes kenntlich und mifit noch nicht einen Zoll in
der Lange.
Lill. Leucippe. (Leucippe.)
Gattungscharakter wie bei Epialtus, jedoch:
Fufie mit vorragendem Kamme. Stirnschnabel sehr
breit.
Nur eine Species, die funfeckige Leucippe
(L. pentagona), Fig. 2629. ist beschrieben. Sie be-
wohnt die chilenischen Kusten, mifit nnr 4 Linien und
Hat einen kurzen, durch engen Spalt getrennten, stum-
pfen Stirnschnabel (a). Ihre Farbe ist gran.
Dritte Gruppe. Parthenope-Drei-
eckkrabben. Die Hinteren vier Fufipaare weit
kurzer, als das erste, gemeinlich sehr lange, welcheS,
zumal bei den Mannchen, mindestens dreimal langer ist
als das Bruststuck.
LIV. Eumedon. (Eumedonus.)
Gattungscharakter: Hintere Fufipaare unter
dem vorragendcn Bruststucke nicht verborgen. Augen
in Furchen nicht zurficklegbar.
Der schwarze Eumedon (E. niger) Fig. 2630.
zeichnet fich aus durch die langen, seitlichen Hervorra-
gungen des mit Kornchen bestreueten Bruststucks. Die
Scheeren find etwaS aufgetrieben, die Fufie leicht be-
haart. Die Lange betrfigt 6 Linien. DaS Vaterland
soll China sein.
LV. Euryonome. (Euryonome.)
GattungScharakter: Bruststuck von Eumedon,
Augen zurucklegbar. Wurzelglied der finheren Fuhler
mit der Stirn verwachsen.
Die rauhe Euryonome (E. aspera) Fig. 2631.
(vergrofiert Fig. 2632.), die einzige ihrer Gattung, lebt
an den nordlichen und westlichen Kusten FrankreichS,
wird nicht uber einen Halben Zoll lang, ist hellroth,
theilweis blaulich und der chilenischen Leucippe nahe
verwandt.
LVI. Lambrus. (Lambrus.)
Gattungscharakter: Bruststfick von Eumedon.
Augen zurficklegbar. Wurzelglied der auheren Ffihler
sehr kurz.
Von dieser durch ungemeine Lfinge des ersten Fuh-
paares auffallenden Gattung befitzt Sfideuropa drei
Arten; die fibrigen gehoren Indien an. Zu den letzte-
ren gehort der langarmige LambruS (L. longi-
manus) Fig. 2633., der mit anderen die Gestalt und stache-
lige oder Hfickerige Oberflache des Bruststficks gemein
hat, aber durch sehr kurzen, vorn dreizahnigen Stirn-
schnabel fich unterscheidet. Sonderbar ist es, vafi un-
geachtet der Verbreitung einiger Arten alle Nachrichten
fiber ihre Lebensweise fehlen. Man Weih nur, dah sie
in ansehnlichen Tiefen und auf Felsenboden wohnen.
LVII. Spiunenkrabbe. (Parthenope.)
Gattungscharakter der vorhergehenden Gat-
tung, jedoch: Wurzelglied der auheren Ffihler sehr kurz.
Zwischen den Lambrus und Parthenope besteht, wie
schon der Gattungscharakter andeutet, ein hochst gerin-
ger Unterschied. Die stachelige Spinnenkrabbe
(P. horrida) Fig. 2634. macht durch Bewaffnung ihrem
Namen Ehre und ist die einzige ihrer Gattung. Sie
wird 2—3 Zoll lang, Hat, Wenn zusammengezogen,
das Ansehen eines zackigen Steines, ist gran gefarbt
und bewohnt den indischen und atlantischen Ocean.
LVIII. Schildkrabbe. (Cryptopodia.)
Gattungscharakter: Die hinteren vier Fuh-
paare unter einer schildformigen, seitlichen Verlangerung
des Bruststfickes verborgen.
Bei aller Formenverschiedenheit mochte es schwer
Hallen, unter den zehnffihigen Krebsen eine mehr Wun-
derbare Gestalt, als diese Gattung fie bietet, nachzuwei-
sen. Dah diese das Uebergangsglied bilde von Lambrus
zu Aethra (Fig. 2570.) und ihren Verwandten, ist von
mehreren Forschern behauptet worden. Die gewaltige
AnSbreitung deS Bruststfickes zieht keineswegs eine
gleiche Vergroherung des inneren Raumes nach fich;
der seitliche und hintere Vorsprung besteht allein aus
einer Falte des SchildeS, welche zwei Drittheile des
ganzen Bruststficks ausmacht und ein Gewolbe darstellt,
unter welchem die Ffihe sehr bequem Platz finden. Nach
vorn bilden die langen, zusammengedrfickten, am Rande
zackigen und genau an einander pafsenden Vorderffihe,
sobald fie fich zusammenschlagen, eine neue feste Wand,
und nur auherste Gewalt wird die empfindlichen Sinnes-
organe und die Frehwerkzeuge einer solchen Krabbe ver-
letzen konnen. — Die gewblbte Schildkrabbe
(C. fornicata) Fig. 2635. 2636. bewohnt den indischen
Ocean und soll im frischen Zustande von blah violetter
Farbung sein, auf dem Rficken eine gleichsam dreilap-
pige weihe Zeichnung tragen.
Vierte Familie.
Rundkrabben.
Bruststfick mehr oder minder rundlich. Augen
klein. Ffihler veranderlich. Mundoffnung dreiseitig.
Jederseits sechs, die Kiemenhohlen nicht ganz erffillende
Kiemen. Stirn nicht vorspringend. Vorderffihe ge-
meinlich kurz; Scheeren zusammengedrfickt, nach oben
verbreitert und mit kammsfirmigem Rande, durch Zu-
sammenffigung die Mundoffnung deckend. — Die Hier
vereinten Kruster waren ehedem an verschiedenen Orten
verstreuet und grenzen allerdingS durch Gestalt bald an
die eine, bald an die andere der abgehandelten Gruppen.
Einer ihrer eigenthfimlichen Charaktere besteht, wenn
auch nicht bei Allen mit gleicher Deutlichkeit, im Man-
gel einer an den Fuhwurzeln liegenden Oeffnung, durch
welche das fur die Athmung nothige Waffer eintritt; fie
wird ersetzt durch eine doppelte, zu den Seiten der Mund-
offnung verlaufende Rinne.
LIX. Schaamkrabbe. (Calappa.)
Gattungscharakter: Waffer zuffihrende Kie-
menhohlenoffnung vor den Vorderffihen. Bruststfick
conver, mittels seitlicher Erweiterungen die Hinteren
Fnhpaare deckend. Scheeren sehr groh mit gezacktem
Rande.
Ein dickes, Hartes, sehr gewolbtes, am Rande ab-
gerundetes, die angezogenen Ffihe vollkommen deckendes
Rfickenschild und breite, genau an einander passende, den
Vordertheil der Unterseite abschliehende Scheeren geben
den gegen einen Angriff fich schfitzenden Schaamkrabben
eine Kngelgestalt und machen sie ziemlich unverwundbar.
Sie scheinen dieses zu wissen, lassen fich wie leblose Balle
im Waffer herumrollen und stellen fich todt nach Art
mancher Kafer. — Die Warzige Schaamkrabbe
(C. granulata) Fig. 2637. unterscheidet fich durch ver-
3 *