ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

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Side af 318 Forrige Næste
22 Krustenthiere. Erste Vrdnung. Haltnitzmfitzig nicht sehr bedeutende seitliche Erweiterung des Bruststficks und die an demselben bcfindlichen 6—7 dreieckigen Zahne von einer verwandten, jedoch nicht daS Mittelmeer, sondern die Antillen bewohnenden Art ( C. marmorata). Der Oberrand ihrer Scheere (a) ist stark gezahnt, die Farbe durchaus gelblich. Die Lfinge betragt 2—3 Zoll. Europa befltzt nur diese Species; die fibrigen fieben sind erotisch. LX. Leberkrabbe. (Hepatus.) Gattungscharakter : Athmungsoffnung der Schaanikrabbe. Bruststfick sehr breit, gewolbt, vorn ge- bogen, hinten abgestutzt. Keine Schwimmffitze. Schee- ren gezackt. Die Leberkrabben stellen daS UebergangSglied dar von den Rundkrabben zu den Bogenkrabben und nicht min- der zu den Schaamkrabben. Sie theilen mit jenen die allgemeinen Umrisse, nicht aber die Stirnbildung, mit diesen die Erweiterung des Bruststfickes und die Schee- ren, entsprechen aber sonst dem Begriffe ihrer Familie. Die genannten zwei Arten gehoren der neuen Welt an. Von ihren Sitten weih man nichts. Die geringelte Leberkrabbe (H. fasciatus) Fig. 2638. wird an den nordamcrikanischen Kusten und in Westindien gefunden, Hat am Vorderrande 12 —13 gezahnelte Zahne, gelbeS, roth gestecktes Bruststuck, gelbe, roth geringelte Ffitze und gegen 3 Zoll Lange. LXI. Persephone. (Persephone.) Gattungscharakter: Athmungsoffnung aus zwei neben dem Munde verlausenden Rinnen bestehenv. Bruststuck platteonver, rund, an den Seiten mittel- matzig verbreitert. Hinfichtlich der Umrisse gleicht diese Gattung den Nutzkrabben (llia), allein dem Bruststficke fehlt die kuge- lige Wolbung, und autzerdem sind die Vorderffitze weit længer, die Stirn vorragender. In Sammlungen be- wahrt man drei Arten, ohne von einer das Vaterland zu kennen. Latreille's Persephone (P. La- treillei) Fig. 2639. unterscheidet fich von anderen durch nach vorn regelmatzig verbreiterteS stark korniges Brust- stuck und drei hinten stehende, aufwarts gebogene Stacheln. LXH. Thia. (Thia.) GattungS charakter: Athmungsoffnung der Schaanikrabbe. Bruststuck sehr grost, vorn bogig, Hin- ten schmal. Aeutzere Fuhler sehr grost. Hintere Fuh- paare von gewohnlicher Groste und Stellung; letztes Fuhglied lanzettformig. Die glatte Thia (T. polita) Fig. 2640. bewohnt den britischen Canal und daS Mittelmeer, pstegt fich in den feuchten Sand, in kurzer Entfernung vom Meere, einzugraben und bildet mit ihren Verwandten den Uebergang zu den Krebsen der zweiten Unterordnung. Jhr Ruckenschild ist ganz glatt, mit einer Reihe langer Haare eingefatzt, rosenroth und 10 Linien lang. LXIII. Corystes. (Corystes.) GattungScharakter: Athmungsoffnung der Schaanikrabbe. Bruststuck schmal, oetlångctt, Hinten abgerundet. Aeustere Fuhler sehr grotz. Ffitze wie bei Thia. Gestalt des KorperS und manche Eigenthumlichkeit der Organisation scheiden gewiffermaatzen die Corystes von anderen kurzschwanzigen Krebsen. Jhre Stirn ist zugespitzt, die Mundoffnung lang eiformig, das erste Futzpaar des Mannchens inindestens zweimal so lang, als das Brustschild, bei dem Weibchen aber kurzer und anders gestaltet, der Hinterleib viel weniger steil nach unten umgebogen als bei anderen achten Krabben. Die cinzige bekannte Art, der gezahnte Corystes (C. dentalus) Fig. 2641. 2642., bewohnt alle Warmeren Meere Europa's, ist Hellbraun gefarbt und 1%—2Zoll lang. LX1V. Dorippe. (Dorippe.) Gattungscharakter: Athmungsoffnung der Schaamkrabbe. Fuhler lang. Hinterffitze sehr kurz, hoher eingelenkt als die ubrigen, mit Kralle endigend. Ohne Schwierigkeit wird Jeder diese und einige an- dere Gattungen, welche eine kleine Gruppe bilden, an der Kurze und Stellung der Hinterffitze erkennen. Auch ist die Gestalt deS Bruststuckes und das Verhaltnitz seiner Regionen unter einander sehr eigenthumlich. Die wollige Dorippe (D. lanata) Fig. 2643. lebt im Mittelmeere und zwar nur in grotzen Tiesen; wahr- scheinlich bedient fie fich der Hinterfutze, um Stucken von Seeschwammen wie ein Schild aus dem Rucken zu tragen; eine sonderbare, aber bei den nachstfolgenden Wollkrabben ost beobachtete Gewohnheit. Sie ist von braungruner Farbe, an den Futzen stark behaart und 1% Zoll lang. LXV. Maskenkrabbe. (Ethusa.) GattungScharatrer: Athmungsoffnung regel- matzig, an der Wurzel der Futze gelegen. Viertes und funsteS Futzpaar klein, auf den Rucken zurficklegbar. Von ben Dorippen unterscheidet sich diese Gattung eigentlich nur durch Lage der Athmungshffnung und die Beschaffenheit derselben. Die Stirn ist sehr breit, der Augenstiel langer. Die abgebildete, einzige Art bewohnt das Mittelmeer, ist rothlich und mitzt 1 Zoll. Zweite Unterordnung. Mittelkrebse. Die Anomuren oder Mittelkrebse haben das Brust- stuck allezeit mehr entwickelt als den Hinterleib, der zur Ortsbewegung alS Werkzeug des Schwimmens niemals so thfitig sein kann, wie bei den langschwanzigen Kreb- sen, indeffen entwickelter zu sein pstegt alS bei den eigent- lichen Krabben der ersten Unterordnung. Das erste Paar der Kieferfutze ist gemeinlich langer, dunner und einem Futze ahnlicher alS bei Krabben, und die beiden letzten Futzpaare kommen den ubrigen an Lange und Starke nicht gleich, konnen daher zur Bewegung nicht dienen, sondern sind zu Anhestungsorganen umgestaltet. Die Fuhler erreichen meist eine ansehnliche Lange, die mitt- leren passen in eine unter der Stirn angebrachte Vertie- sung. Wir nennen die hierher gehhrenden Kruster Mit- telbrebse, weil fie zwischen der ersten und dritten Unter- ordnung offenbar den Uebergang vermitteln, von beiden Einiges an sich haben. Wie alle eben so gestellte Grup- pen bietet auch diese manche Anomalie und begreist manche scheinbar wenig verwandte Formen. Erste Familie. Stumpfschwanzige Mittelkrebse. Hinterleib ohne flossenformige Anhange. LXVI. Wollkrabbe. (Dromia.) Gattungscharakter: ErsteS Futzpaar mit grei- fenden Scheeren; Hinterfutze drehrund, die letzten zwei Paare auf dem Rucken liegend. Fuhler kurz, in beson- dere Furchen zurucklegbar. Keine der nachfolgenden Gattungen hat mit den kurz- schwanzigen Krabben so viele autzere Aehnlichkeit als die gegenwartige, allein nur im reisen Alter, denn in der Jugend gleicht fie den langschwanzigen Krebsen, indem das Bruststuck auf Kosten des Hinterleibs fich spater an Breite und Umfang entwickelt. Zumal im Jnneren tritt die Verwandtschaft mit den Langschwanzen Hervor, denn es find 14Paare Kiemen vorhanden, und autzerdem mun- den die FortpflanzungSorgane deS WeibchenS nicht im Brustbeinschilde, sondern am Wurzelgliede des dritten Futzpaares. Jung schweifen die Wollkrebse nach Art der Schwimmkrabben auf dem Meere umher, erwachsen lau- fen fie wie kurzschwanzige Krabben zwischen den Felsen in grotzerer Tiefe Herum, viele scheinen sogar ihren Ort wenig zu verandern und bedecken mit Seeschwammen den Rucken, ebenso wie die beschriebenen Dorippen. Europa besitzt nur eine Art. Die a frikanische Wollkrabbe (Veomia hirtissima) Fig. 2645. lebt am Vorgebirge der guten Hoffnung und tragt unter den langen, gelben, dun- ner verstreuten Haaren einen sammetartigen Uederzug. Sie wird 2 Zoll lang. LXVII. Dynomene. (Dynomene.) Gattungscharakter der Wollkrabben; jedoch: funftes Futzpaar allein kurzer als die anderen und auf den Rucken zurucklegbar. Nur eine Art, die rau he Dynomene (D. hispida) Fig. 2646., ist bisher bekannt worden. Sie lebt an den Kusten der Jnsel Mauritius, gleicht bis auf die angege- benen Kennzeichen einer Wollkrabbe und wird % Zoll lang. LXVIII. Homola. (Homola.) Gattungscharakter wie bei der Wollkrabbe, je- doch: Bruststuck viereckig. Endglied des letzten Futz- paares eingeschlagen, fast scheerenformig. An dieser ganz europLischen Gattung tritt eines der die Unterordnung bezeichnenden Kennzeichen, die gradweise Umbildung deS autzeren Kieferfutzes zu .einem Bewegungswerkzeuge, sehr deutlich hervor (Fig. 2647 a). Die abgebildete dornstirnige Homola (H. spini- frons) hat einen gespaltenen Stirnschnabel, auf dem gan- zen Karper rothgelbe Haare und mitzt 1 Vs Zoll. LXIX. Steinkrabbe. (Lithodes.) Gattungscharakter wie bei der Wollkrabbe, jedoch: Bruststuck dreieckig; Stirnschnabel sehr verlan- gert. Letztes Futzpaar sehr klein, unter dem Seiten- rande des Bruststucks verborgen, mit fast scheerenformi- gem Endgliede. Alle altere Systematiker stellen die Steinkrabben ihrer Stirnverlangerung wegen zu den Dreieckkrabben; sie ent- sprechen jedoch dem Begriffe der Mittelkrebse in allen wesentlichen Stucken. Die arktische Steinkrabbe (L. arcticus) Fig. 2648. wird nicht haufig im nordlichen Ocean angetroffen; ihr mit kegelsormigen, stumpfen Hockern besetztes Bruststuck mitzt 5 Zoll, auf den ersten vier Futzpaaren stehen zahlreiche Stacheln, das letzte Futzpaar ist sehr klein und unvollkommen (c stark ver- grhhert), der Hinterleib (b) grotz und stumpf dreieckig, der autzere Kieferfutz (a) zum Bewegungswerkzeuge um- gestaltet, die Farbe geblich. LXX. Froschkrabbe. (Ranina.) Gattungscharakter: ErsteS Futzpaar mit grei- fenden Scheeren; ubrige Futzpaare mit platten Endglie- dern; die letzten zwei hoher eingelenkt. Hinterleib fie- bengliederig, nicht untergeschlagen. Die gezahnte Froschkrabbe (R. dentata) Fig. 2649. 2650. bewohnt die indischen Meere, soll aber, un- geachtet ihrer Schwimmffitze, haufig an das Land kom- men und sogar auf die HauSdacher klimmen; so erzahlt wenigstenS Rumph. Der Vorderrand des Bruststucks ist tief gelappt und gezahnt, die Oberflache rauh und kdrnig, der Seitenrand bei dem Mannchen sfigezahnig, bei dem Weibchen ganzrandig; die Grstze der Scheeren unterscheidet fibrigenS beide Geschlechter auf das Deut- lichste. LXXI. Pactolus. (Pactolus.) Gattungscharakter: ErsteS Futzpaarmit spitzem Endgliede, ohne greifende Scheeren; viertes und funftes Futzpaar mit scheerenformigem Endgliede. Bruststuck rund; Stirnschnabel sehr lang. Bosc'sPactolus (P. Boscii) Fig. 2651. ist sehr unvollstandig bekannt, auch Herrschen uber sein Vater- land Zweifel. Dem autzeren Ansehen nach wfirde er zu den Dreieckkrabben gehoren, von welchen er fich jedoch durch die Fuhbildung entfernt. Zweite Familie. Afterkrebse. Hinterleib mit beweglichen Anhangen am vorletzten