ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
Krebse. Krustenthicre. 23 Oliede, an Lange dem Bruststucke gleich mit Harter Be- deckung. Erstes Fuhpaar scheerenlos, zweileS bis vier- tes Schwimmfuge, letztes fadenformig verklimmert. LXXII. Albunea. (Albunea.) GattungScharakter: Endglied des ersten Fug- PaareS hakig, gegen das vorletzie breite Glied einzn- schlagen; Endglieder der ubrigen Fngpaare sichelfstmig. Die Albuneen besttzen unverkennbare Verwandt- schaft mit den Froschkrabben, theilS hinfichilich der Kor- Pergestalt, theilS dnrch Ban der Fuge. Der letzte Ring des Bruststuckes ist mit den vorhergehenden nicht ver- Wachsen. Die indische Albunea (A. symnista) Fig. 2652. wird 1% 3od lang, ist braungelb und aufBrust- stuck sowie Fugen start behaart. LXXin. Schildkrotenkrabbe. (Remipes.) Gattungscharakter: Endglied deS ersten Fug- Paares spitzig; Endglieder der ubrigen Fngpaare platt, im Umrisse verschieden. Die australische Schildkrotenkrabbe (R. testudinarius) Fig. 2653. migt 1% Zoll, ist gelblich ge- får6t und hat ein ovales, am Vorderrande fnnfzShniges, obenher etwaS runzliches Bruststuck, schmalen Hinter- leib, kurze Hinterfuge, zu kleinen Scheeren umgestaltete Kieferfuge, vier kurze Fuhler, deren innere jedoch in einen Faden enden. LXXIV. Hippa. (Hippa.) Gattungscharakter: Endglied deS ersten Fng- Paares verkehrt cifotmig; Endglieder der ubrigen Fug- Paare platt. Bei der Hippa enden die zwei vorderen Fngpaare in eine zusammengedruckte, aber fingerlose Hand, die End- glieder deS dritten und vierten Fngpaares find dreieckig und jene deS letzten PaareS sehr breit und ruderformig, die inneren Fuhler laufen aus in lange Faden. Die Augen stehen auf blattformigen Stielen. Die abgcbildete Art (H. emerita) Fig.2654. unterscheidet fich von einer ahn- lichen astatischen durch runzliches Bruststuck; sie migt 1 Zoll. Dritte Familie. Eremitenkrebse. Bewegliche Anhange am vorletzten Gliede des wei- chen Hinterleibs, keine wahre Endstoffe bildend. ErsteS Fuhpaar eine starke Scheere tragend; viertes und funf- teS Fuhpaar verkurzt mit kleiner Scheere versehen. Bei ihrem grogen Umfange bietet die Classe der Kruster felten Gelegenheit zur Beschreibung besonderer und merkwurdiger Sitten, und daher bleibt ost nicht viel mehr ubrig, als die systematischen Kennzeichen der Gruppen und Gattungen aufzuzahlen. Die Eremiten- krebse machen eine gluckliche Ausnahme. Jedermann Weig, dah sie ihren Namen der Gewohnheit verdanken, von leeren Schneckenhausern Befitz zu ergreifen, den Hinterleib in diese zu versenken, und sie im Gange auf den Rucken geladen mit sich herumzufchleppen. In dem Mangel Harter Bedeckung deS SchwanzeS liegt aller- dings eine gute Erklarung jenes Berfahrens; warum aber eine Familie der Krebse, im Gegensatze zu allen anderen, gerade an dieser Unvollkommenheit leiden musse, entrathselt weder die materielle Forschung, noch die Speculation. Als eine zufallige oder entbehrliche darf jene Sitte der Eremitenkrebse nicht angesehen wer- den, denn der ganze Korperbau macht sie zur unab- weislichen. Die schon am Borderkorper unverkennbare Ashmmetrie einzelner Theile Hat ihre Bedeutung, die aber am cylindrischen, spiralisch gedrehten, mit ungleichen Haftorganen besetzten Hinterleibe noch offener hervor- tritt. Das wenig Harte Bruststuck der Eremitenkrebse wird durch Hautige Furchen mehrfach getheilt; eine der- selben trennt die Magengegend von der Herzgegend, die andere die zwei Hinteren Ringe. Die angeren Kiefer- fuste (Fig. 2655. c) haben ganz die Gestalt eigentlicher Fuhe; die Fuhler wechseln in den Langeverhaltnissen je nach der Gattung, die Sugeten tragen am zweiten Gliede einen Stachel, welcher die Stelle eines Tasters zu vertreten scheint. Fast niemals gleichen sich die ubri- gens starken Scheeren an Groge, denn bald Hat die rechte, bald die linke grogeren Umfang, allezeit aber einen bogigen Auhenrand (Fig. 2660 a), entspricht folglich der Mun- dung des SchneckenhauseS und kann diese vollkommen und wie ein Deckel schliehen, fobald die Krabbe sich ganz zuruckgezogen. Das zweite und dritte Fuhpaar ver- halten fich im Allgemeinen wie bei regelmagigen Krab- ben, nur haben fie weit langere Endglieder, Hingegen erscheinen bie Hintersten zwei Fuhpaare wie verkummert, liegen immer Hoher als die vorderen und enden in kurze Scheeren. Die funf Hinterleibsringe haben eine rudi- mentare Beschaffenheit, der zweite und dritte tragen bis- weilen eine Art falscher Fuhe; am Ende deS Hinlerlei- beS vertreten zwei Hornige Platten den fehlenden sechsten und fiebenten Ring, und eben dort stehet ein Paar meist unsymmetrische, in zwei dicke Theile gespaltene An- hange, welche nur dazu bestimmt find, die Spindelfal- teu der Schnecke zu erfassen. Einige Arten von Ere- mitenkrebsen saugen noch auherdem durch eine Reihe Bauchwarzeii fich fest. Wenn jene Anhange und die Hinteren Fuhpaare die Spindel ergriffen, der Hinterleib fich spiral um dieselbe geschlungen, so sitzt der Krebs so fest, dah man ihn nur durch Zerreihung und also stuck- weis aus seiner Behausung zu ziehen vermag. Im Uebrigen verhSlt er fich nicht blos passiv, sondern ge- braucht biSweilen die grogere, schnell Hervorgestreckte Scheere, um den Gegner empfindlich zu kneipen. Wird mil der Zeit das Haus ihm zu eng, so vertauscht er es mit einem anderen und verfahrt hierbei wahrscheinlich mit Schnelle und Borficht, denn ihm stellen viele Feinde nach. Einige Arten sitzen in Seeschwammen verbor- gen und geniehen da verhSllnihmahige Sicherheit, und der Beutelkrebs (Fig. 2662.) sucht unter Baumwurzeln Schutz. Keineswegs frefsen die Eremitenkrebse die Schnecken auS ihren Hausern, wie hin und wieder er- zahlt wird , denn fie konnen nicht zu denselben gelan- gen, vielmehr nehmen fie nur Befitz von leeren Gehan- sen, die eben deshalb immer sehr abgerieben, mit Meer- kork und allerlei Parafiten uberzogen und also auch fur Sammlungen werthloS find. Mit solcher Last kriechen fie ziemlich schnell, klettern sogar an schlupfrigen Felsen Hinauf und wifsen sich durch einen Sprung in daS Mas- ser oder schleuniges Verbergen in Hohlen der Verfol- gung zu entziehen. Ehedein unterschied man wenige Arten, die gegenwartig zahlreich und in vier Gattungen vertheilt find. LXXV. EinsiedlerkrebS. (Pagurus.) G attungscharakter: Innere Fuhler kurz. Hinterleib spiralisch, mit einem Paare unsymmetrischer Anhange. Es giebt nicht eine Erdgegend, die kaltesten ausge- nommen, ohne eine oder mehrere Arten von Einfiedler- krebsen, von welchen bereits 35 beschrieben sind. Bei der gegenseitigen grohen Aehnlichkeit halt die Aufstel- lung guter Kennzeichen fur die einzelnen ziemlich schwer. In ihren Sitten stimmen fie sehr uberein. Manche laufen mit groher Schnelligkeit auf dem nafsen See- strande, alle scheinen nur von thierischen Stoffen, nicht aber von Pflanzen und Fruchten zu leben, wie gewiffe Diogeneskrebse und der Beutelkrebs, die fich im Vor- zuge an baumreichen Ufern aufhalten; sie entfernen sich uberhaupt nicht weit vom Meere. Die groheren Arten werden des fleischigen und fetten Hinterleibes Wegen gern gegessen. An allen Kusten unfereS MelttheileS lebt der gemeine Einfiedlerkrebs oder Bern- Hardskrebs (P. Bernhardus) Fig. 2655. a b. Er Hat dicke, kurze Augenstiele; die rechte Scheere ist groher als die linke, das Endglied des zweiten und dritten Fng- paareS untenher stachelig, sonst sehr lang, zusammenge- druckt und scharfspitzig. Der miggestaltete Eiu- siedlerkrebS (P. deformis) Fig. 2656. Hat dicke, etwas verlangerte Augenstiele, langgestreckte Hornhaut; die linke Scheere ist die grohere, das Endglied des vier- ten Fuhpaares sehr grog, fichelformig; er lebt auf Mauritius und den Sechellen und migt 5 Zoll. Der chilenischeEinfiedlerkrebs (P. chilensis) Fig. 2657. tragt auf dem Vorderrande des Bruststucks in der Mitte einen kurzen Stachel, Hat am Hinterleibe unpaa- rige falsche Fuge und lange Augenstiele. Die Scheeren sind kurz, fast Herzformig, die linke ist die grohere. LXXVI. Caiiccllns. (Cancellus.) GattungScharakter: Innere Fuhler kurz. Hin- terleib nicht spiralisch, mit einem Paare symmetrischer Anhange. Der dickleibige Cancellus (Cancellus Typus) Fig. 2658. unterscheidet fich von den Einfiedlerkrebsen durch seinen Hinterleib; auherdem hat bie Entwickelung des zweiten und die Verkummerung deS funften Fuhpaares sehr viel Charakteristisches. Das einzige bekannte Erem- plar befindet sich im Pariser Museum. Sein Ursprung ist unbekannt. LXXVIL Diogeneskrebs. (Cenobita.) Gattungscharakter: Innere Fuhler sehr lang. (Fig. 2659.) Hinterleib spiralisch, fast ganz Hautig. ES scheint, dah diese Gattung nur den warmeren Meeren angehore, denn in Europa besitzt sie keinen Ver- treter und ebenso wenig in Nordamerika. Hinsichtlich der Sitten besteht zwischen ihr und jener der Einsted- lerkrebse wohl kaum ein Unterschied. Die bekannlen Arten wohnen in Menge an niedrigen, sandigen Kusten und konnen in ihren unregelmahigen Streifereien an solchen Orten deutlich wahrgenommen werden , wo das Masser klar und nicht ties ist. Sie sollen langsani krie- chen und wie andere Kruster von kleinen Seethieren le- ben; einige freffen auch Fruchte, wenn anders die in Westindien lebenden Berichterstatter einen Jrrthum in Vestimmung der Arten nicht begangen; es wird sogar Hinzugesetzt, dah unter ihnen vollkommene Landthiere vorkommen, die, gleich den Wanderkrabben, nur zur Zeit der Fortpflanzung das Meer anfsuchen. UebrigenS verbergen auch sie den Hinterleib in leere Meerschnecken und treffen ihre Wahl offenbar nur nach Bequemlichkeit, und ohne im Geringsten die Species des Gehauses zu beruckstchtigen. Dah fle Geflcht und Geruch in groher Scharfe befitzen , bestatigen alle Beobachter. Gewisse in Westindien heimische, wahrscheinlich noch unbeschriebene grLhere Arten sollen fur die Tafel sehr gesucht sein. Der westindischeDiogeneskrebs (Cenobila Dio- genes) Fig. 2660. 2661. kann zu denselben nicht gehoren, indeni er Hochstens 3 Zoll lang wird. Er ist einer der gemeinsten und bekanntesten und unterscheidet fich durch cylindrische, am Ende abgerundete Augenstiele von flhn- lichen Arten. LXXVIII. Beutelkrebs. (Birgus.) Gattungscharakter: Innere Fuhler sehr lang. Hinterleib nicht spiralisch, mit grogen, Hornigen Halb- ringen bedeckt. Nicht leicht Hat ein Kruster mehr Fabeln veranlagt als der gemeine Beutelkrebs (B. Latro) Fig. 2662., welche auf den Molukken lebt und eine ansehn- liche ©råge erreicht. Rumph, einer seiner ersten Be- schreiber, erzahlt so Lacherliches von ihm, dag man die Leichtglaubigkeit jener Zeit kaum begreist. Er soll so stark sein, dag er, schwebend angebunden, eine Ziege am Ohre saffen und zu fich emporziehen konnte; andere Reisende schreiben ihm eine besondere Neigung zu Cocos- nussen zu, die er nach Ersteigung der Palme mit den Scheeren abschnitt und am Boden, trotz ihrer Stein- Harte, zu offnen wugte. Zuverlasfige, wenn auch kurze, freilich anders und gewohnlich lautende Nachrich- ten verdankt man dem Englander Cuming, der auf meh-