ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

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Side af 318 Forrige Næste
62 Kerf e. Einleitung. mit ben Munbtheilen, anbere zerkleinern bas Futter noch- mals in einem besonberen sogenannten Kaumagen, Rau- pen uitb Blattkafer Hingegen kanen gar nicht, sonbern verschlingen bie abgebissenen, sehr kleinen Pflanzentheile ohne weitere Zerkleinerung. Als nothiuenbig erscheinen baher bei ben meisten Jnsecten bie Speichelgesasie (Fig. 2875. 2876. C) , bie sich entweber in ben Munb (A), bie Speiserohre ober ben Anfang bes Magens ergiepen, zuinal solchen verliehen stnb, bie von trockenen unb Har- ten Dingen leben, inbessen auch ben saugenben nicht fehlen, too, z. B. bei Stechmucken unb Parasiten, ber Speichel ost ein Reizmittel sein burfte, um baS Zustro- men ber Safte nach ber angestochenen Stelle zu veran- laffen. Wie nicht anbers zu erwarten, so anbert bei Kerfen ebenso wie bei anberen Thieren ber Ban bes DarmcanalS im Verhaltnisi zn ber Verschiebenheit ber ihnen angewiesenen Nahrungsstoffe. Die Speiserohre (B) verhalt sich einfach bei kauenben Kerfen, bei saugenben schwillt sie an zu einer blasenlormigen Auftreibung, bem Saugmagen,ber als Pumpe bient unb baS Aussieigen ber Flussigkeiten veranlasit. An sie schliesit sich ber Magen, ber im ausgebilbeten Jnsect stets aus mehreren beutlich geschiebenen Abtheilungen besteht, bie jeboch in ber Larve hLufig verschmelzen unb an Schmetterlingen minber Her- vortreten als an anbern Jnsecten. Als Magen betrachtet man senen Theil bes Nahriingscanals, ber hinter ber Speiserohre beginnt unb bis zu ber Stelle reicht, wo bie Gallengefape einmunben (B — F Fig. 2877. a — d). Seine vorberste Abtheilnng, ber Falten- ober Kaumagen (b), erscheint am Pollkommensten bei solchen Kerfen, beren Nahrungsstoffe eine sehr genaue Zerkleinerung verlangen, ist eiformig, berb, muskulos unb inwenbig mehr ober minber mit scharfen unb Harten Hervorragun- gen bewehrt. Der zweite ober eigentliche Magen (D E 2877. d) pffegt bei Larven langer zu sein als ber erste unb nahert sich auch im ausgebilbeten Jnsect nieist ber Rohrenform; bie einfachste Gestalt Hat er bei Schmetter- lingen, bie zusammengesetzteste bei Halbstuglern, unb bei mauchen Kafern zersallt er in zwei Abtheilungen, beren vorbere (c) bann ber Vormagen Heiht. Der Darm (E Dunnbarm, F Dickbarm, G Mastbarm) enblich bleibt viel kurzer als bei Thieren hoherer Classen, verlauft fast immer ganz gerab bis zu bem After (H), ist mit ringfor- migen, hingegen ber zweite Magen mit spiralen Muskel- fasern umgeben unb schwillt an feinent untern Enbe zu einer Cloake (g) an. An bie Stelle berLeber treten bie Gallengefasie (1. Fig. 2877. e), enge, fabenformige Canale von bebeutenber Lange, bie am oberen Enbe bes Dartnes (F) einmunben unb zu vier, zu acht ober in ganz uttbe- stimmter Zahl vorhanben stub. Neden bem Darmcanale finben sich bei ben Larven vieler Jnsecten sogenannte Spittngefahe; sie bestehen aus zwei bis vier fabenformi- gen Gefahen (bei ben Weibenraupen Fig. 2878. A A), ergiehett sich in ben Munb (B) unb bereiten eittett Saft, ber burch eine Rohre ber Unterlippe (Fig. 2879. a), welche bei ben Raupen bie Spinbel Heisit, ausgezogen, zum sehr feinen, seibenartigen, im Waffer unloslichen Faben wirb. Mit biefem umwickeln sich bie Larven zum Zwecke ber Verpuppung. Von ber Art bes FutterS unb ber inneren Gestalt bes Darmcanals wirb bie Veschaffen- Heit unb bas Attsehen ber Auswurfstoffe bebingt. Diese fittb bunn unb fast flussig bei saugenben, dreiartig ober attch bick bei kauenben Kerfen, in ber Farbe ben rohen Nahrungsstoffen etwas ahnlich, boch buttkler als sie unb immer ohne ubeln Geruch, weil bie Verbauung sehr rasch fortschreitet unb eine vollkommene, an gaulnip granzenbe Zersetzung nicht eintreten kann. Bei vielen Raupen erhalten sie burch bie faltenartigen Vorsprunge ber inneren Darmwanb ein so bestimmteS Ansehen, bah sie mit anbern nicht zu verwechseln stnb. Jhre KenntniH wirb baher Forstleuten Nutzen bringen, inbem bauntzer- storenbe Raupen anfangS nur burch sie sich verrathen. Dah sie um angegriffene Bautlie unb Pstanzen ost in grosier Mettge Herumliegen, erklart sich aus ber ungemein raschen Verbauung ber fast ununterbrochen fressenbett unb baher nteist verberblichen Larven. Als Probucte ber Verbauung erscheinen noch einige auSgesonberte Stoffe, wie bas Gift, welches besonbers von ben Weibchen ber Hautflugler berettet unb burch Stachel ubergetragen wirb, unb ebenso, wie bie giftige Eigenschast ber Haare unb Borsten mancher Raupen, bie eigenthumlichen Ge- ruche unb Ausschwttzungen von Kafern, enblich bas Machs am gehbrigen Orte besprochett werbett soll. Im ausgebilbeten Zustaube athinen alle Kerfe Luft ohne Vermittelung bes Massers unb konnen baher nie- mals Kietnen besitzett, bie Hingegen bei vielen ini Masser sich entwickelnben Larven bie gesetzltchen AthmungS- werkzeuge barstellen, Haarformig gestaltet unb bann in berReget zu Buscheln vereinigt am Kopf- ober Schwanz- enbe stehen ober alS Blatter an ben Seiten bes Letbes ltegen. Immer muffen sie als Hautgewebe betrachtet luerben, bie tin Jntteru mit mtkroskopisch feinen Luftge- sahen burchzogen sinb. Die im Masser enthaltene Luft wirb von biesen aufgesogen unb in bie groheren in ber Leibeshhhle liegenben Luftgefasie geleitet. Nicht immer finben fie sich an ben Larven in jeber Enttoicke- lutigsperiobe; bei ber in stehenben Maffern gemeinen blutrothen Larve ber Febermucke (Chironontus plumosus) geschieht bie Athmung anfangs burch zwei auhere am Schwattzenbe befinbliche, kurze unb bicke Athemrohren (Fig. 2880. a); bei ber Nymphe (b) entwickeln fich am Brustkasten zwei seitliche Kiemenbuschel, vie man mit einem am Schwanzenbe stehenben, vermuthltch bie Be- weguttg bezweckettben Borstenkranze nicht verwechseln barf. Betbe Systeme von Organen dleiben bis zu ver Zeit, wo nach fast vollenbeter Verwanblung (c) bie Mucke im Begriffe steht auszukriechen unb zum Lust- thtere ztt werben. Nicht alle im Masser lebenbe Kers- larvett athmett burch Kiemen, sonbern viele schopfen ihren Luftvorrath unmittelbar aus ber Atmosphare mittels besonberer Organe, ben sogenannten Athmungsrohren, welche von Zeit zu Zeit aus bem Masser Herausgestreckt toerben mussen unb balb vortt, dalv hinten angebracht stnb. Sie erreichen ost eine ansehnliche Lange unb glet- chett batttt Faben. Bei einer Fliege, bie ini Ganzeti einer Biette ahnlich steht (Ilolopltilus pendulus), hat bie in fauligeti unb mit bunneni Schlanittie erfullten Graben lebenbe Larve ein hohles Schwanzenbe, in toelcheni bie sehr seine AthmungSrohre sich zusaninienlegeti kann (Fig. 2881 b), aus bem biese aber auch Hervortritt (c), Wetitt baS Thier, um zu athinen, fich verkehrt aufhangt (a Larven in einem Masserglase). Keitt Jnsect desitzt Luftlungen, sonbern statt berselben ein sehr zusanimen- gesetzteS System von Rohren, in toelchen Luft burch baS Jnnere bes LeibeS, bie Glieber unb bis in bie Fltigel getrieben wirb. Solche Rbhrett entfpringen von ben Luft- ober Athmungslochern, bie man an grosien Larven (Fig. 2884. B c Fig. 2889. a a) ohne Schwierigkeit er- kennt unb auch an ausgebilbeten Kerfen auffinbet, toenn man bei mahiger Vergroherung ben Hinterteib untersucht. Bei ben letzteren liegen sie aber nicht so oberflachlich, Wie bei ben ersten, sonbern in ber Hautfalte, welche bie Schienen ober Halbringe bes Ruckens mit benjenigen beS BaucheS verbinbet. Bei ben Kafern zahlt man fieben (Fig. 2882. 1 —7.) am Hinterleibe, eittes auf ber Granze zwischen Mittel- unb Hinterbrust (a sichtbar geniacht burch Megnahnte eines Theiles beS BruststuckeS) unb ein vorbereS, alle anbern an Grosie ubertreffenbes in ber Falte zwischen Mittelbrust- unb Vorberbruststtick. Bei anbern Orbnungen verhalten fich jene Oeffnungeti im Ganzeti ebenso wie bei Kafern, nur bei ven Taufenb- suheru toachst ihre Zahl. KeitteswegS Habett bie Luft- locher ober Stigmaten, tote fie auch Heitzen, immer bieselbe Gestalt; bisweilen umgurtet fie ein besonberer Hornring, immer aber eine inttere Hautfalte, toelche sich ausbehnen unb eine Oeffnung freilassen (Fig. 2883. a) ober sich schliehen kann (b), toenn baS Jnsect in bas Masser fallt ober burch Staub belastigt toirb. Den letzte- ren halten auch Kranze unb Buschel von Haaren ab, toelche Haufig mit ben Hintersuhen geglattet unb gerei- nigt werbett. Dasi biese Oeffnungeti in ber That zur Luftaufnahme bestimmt sinb, kann man leichl baburch deweiseti, bah man sie mit Gummilosung ober einem Lack uberstreicht. Auf solche Verschliehung solgt in nicht langer Zeit ber Tob burch Erstickung. Von jebetti Luft- loche geht eine Rohre in baS Jnnere, bie sich mit ben benachbarten zu groheren, stellettweis angeschwollenen (Fig. 2884. A), weiterhin unenblich verzweigten Luft- gesahen verbinbet (Fig. 2886. 2889. b). Die legten Enben bieser Gefasie erkennt man selbst bei bem Maikafer nicht ohne sehr starke Vergrosierung. So ausnehmenb feine Rohren musiten aber zusammenfallen ober von ben Eittgeweiben zusammengebruckt unb hierburch bie Luftcirculation gestort werben, ware ihr Getuebe ein getoohnliches Hanliges. Sie bestehen auS brei Schichten, einer ausieren ziemlich bicken Haut (Fig. 2885. a), einer inneren bunneren Membran (b) unb einem sehr elasti- schen,zwischen beiben in engen Spiraltvinbungen verlati- fenben Faben (c), ber folglich einen hohlen, bie vollige Schliesiung beS GesaheS Hinbernben Cylinber bilbet. So weit bie Untersuchungen gebiehen, Hat man in allen Orbnungen ber Kerfe benselben Bau wieberholt gesunben. Einige Beobachter behaupten, bah bie innerste Schicht bei ber Hautung sich ablvse unb am abgestreiften Balge hangen bleibe, was Stuammerbam an ber Larve bes NaShornkafers wirklich sah uttb ab- bilbete (Fig. 2884. C d a). Luft wirb in ben Korper eingezogetr unb auSgestohen burch abwechselnbe, jeboch nicht rhytmische Ausbehttung unb Zusamnienziehung beS Hinterleibes, bie man an jebenl ruhigen Kafer ohne Schwierigkeit erkennt, an anberen Jnsecten ost fruchtlos aufsucht. Nach Vauguelin erfolgen bei ber gemeinen Heuschrecke (Gryllus viridissimus) iti jeber Minute funfzig Alhntungen. Ein System von geschloffenen Blutgefahen scheint, obgleich neuerbings bieser Llnsicht Wibersprocheti roorbeit, vollkomnienen Kerfen wirklich abzugehen. Ihr Blut ist Haufiger farblos al8 gefarbt unb barf mit anbern Saften nicht verwechselt werbett; bie brauttrothe Fluffig- keit bes zerquetschten Fliegettkopfes wirb irrig surBlutan- gesehett. DaS eigentliche Blut erfullt bie ganze Korper- hohle unb toirb nicht geztoungett, nach bestimniten Orten zustromen,es finbet alfo wahrer KreiSlaufnicht statt. Ne- berall fonimt es mit ben Wanbungenber tausenbfach ver- zweigten Lustgefahe in Beruhrung unb kann alfo nirgenbs Venenblut sein, muh sich vieltnehr als vollig gesauertes arterielles Blut verhalten. AlS solches erzeugt eS bie getoaltige Starke unb bie Unerniublichkeit ber Muskel- krast, bie an Kerfen Betounberung verbienett. Der Bau uttb bie ganze Einrichtung ber AthmungStoerkzeuge ntachen, toeil bie Luft in bie entfernteften Khrpertheile einbringt, jebes gefchlossene Blutgefåhfystem uberflussig. Inbessen burfte bas Blut nicht vollig still stehen, unb baher erhielten Kerfe ein Herz, bas fogenannte Ritcken- gesah, burch welches baS Blut, toenn auch ohne eigent- liche Regelmahigkeit, in ber Leibeshhhle hin unb Her getrieben toirb. Untertoirst man eine bunnhautige, lebenbe Jnfectenlarve ber Betrachtiing tinter må^iger Bergroherung, so erkennt man ein unter ber Haut entlang bent Rucken verlausenveS, beutlich pulstrenbes Gesasi, toelcheS bie Stelle beS Herzens vertritt unb auch bei bem ausgebilbeten Kafer vorhanben, inbessen nicht ohne Vivifection aufzufittben ist, toeil ba bie unburch- fichtigen Decken eS verhullen. Erkannt unb richtig ge= beutet warb eS fchon von Ælteren Beobachtern, feinen kunftlichen Bau konnten aber nur bie neueren, mit vorzuglicheren Mikrofkopen ausgerusteten Forscher entbecken. Es besteht aus einem acht Mal geglieberten Cylinber (Fig. 2887. d d d), beffen vorbereS, fabenfor- mig verlangerteS Glieb (b c) offen, baS Hintere Enbe (a) geschlossen ist, bei jebenl Segment ober Kammer seitliche Oeffnungen (f f f) Hat unb in seiner Lage burch Ban- ber (e e e) erhalten toirb. An bem ber Lange nach