ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 318 Forrige Næste
74 K erf e. Erste Grdnung. Kafer. um die Flfigel unter die kurzen Decken znrfickznschieben, fliegen leicht auf, laufen geschwind und haben Hfinfig an den vorderen Fugpaaren verbreiterte Tarsen. An den letzteren findet fich keinesweges die funffache Gliederung als bestandige, sondern auch die vierfache bei vielen Gattungen, eine Unregelmagigkeit, die vorzugsweis als Einwurf gegen das System Latreille's benutzt worden ist. Dem ausgebildeten Kafer fieht die Larve meist sehr ahnlich (Fig. 2940. B). Sie hat sechs kraftige Beine, beiderseits vier Augen, dicken Kops mit ungemein krfif- tigen Beigzangen, erweift fich sehr gefrjfiig und Verzehrt dieselben Stoffe wie der erstere. Nachst den Russelkafern stellen die Staphylinen eine der schwierigsten Kaferfami- lien dar und verlangen Wegen der Kleinheit ihrer man- nichfach gestalteten Mundtheile eine sehr scharfe Unter- suchung, sobald es fich um Feststellung der Gattungen handelt. Jene feine Kennzeichen benutzend hat man fie in mehrere Rotten und viele Gattungen getheilt, von welchen an diesem Orte nur eine angefuhrt werden kann, Staphylinus im engen Sinne. Sie hat ausgerandete Ober- lippe (Fig. 2939. A), langzugespitzten Oberkieser (B), das Endglied der Kiefer- und Lippentaster (C D) nicht ver- dickt, Ffihler (E), deren Glieder gegen die Spitze dichter werden, von einander abstehende Mittelfutze, fadenfor- mige Hintertarsen. Der haarige Stenus (S. hirtus) Fig. 2940. ist der grogie der einheimischen, 10 Linien lang, schwarzblau, an Kops, Halsschild und Hinterhalste des Hinterleibes gelb behaart, auf den Flfigeldecken mit aschgrauer Binde gezeichnet und halt fich unter trockenem Kuhdunger auf. Funfte Familie. Gyrinide n. Fuhler sehr kurz keulenfvrmig, unregelmfigig, mit dicht an einander gepregten Gliedern (2941. A). Ehedem wurden die Gyriniden zu den Dytisciden ge- stellt, weil fie gleich diesen Schwimmbeine Haben. So- wohl die mittleren als Hintersten Fuhpaare find kurz, dunn, fast Hautig und sehr verbreitert, die Tarsengliever liegen wie Blatter uber einander (B), Hingegen Haben die Vordersfihe die doppelte Lange und stehen, wenn zu- sammengeschlagen, fast rechtwinkelig zu dem Korper; bei dem Mannchen steht an der Nnterseite deS Tarsus eine dickhaarigeBfirste. Im Kleinen wiederholt fich Hier die Gestalt der Dytiscen, der Kopf fitzt ebenfo eingesun- ken in daS breite, aber kurze Halsschild. Gemeinlich schreibt man den Gyriniden vier zusammengesetzte Augen zu, von welchen daS untere Paar nach unten sehen solle, streng genommen ist aber jedes Auge nur durch eine guerlaufende Hornleiste getheilt und daher alS einzelneS anzusehen. NiemalS ist die Kbrpergroge bedeutend noch die Farbe lebhaft noch die Oberflache ohne Glanz. Der gemeine Taumelkafer (G. colymbus) Fig. 2942. schwimmt auf unseren stehenden Gewaffern Herum von den ersten Frfihlingstagen bis in den Herbst, in England fogar auf ruhigen Meeresbuchten, bewegt fich bald mit solcher Schnelle, dag er, menn daS Sonnenlicht feine polirte Oberflache bescheint, einem Funken ahnlich wird, beschreidt dabei Kreise oder Spiralen oder schiegi gerad- linig in allen moglichen Richtiingen dahin, taucht und kommt wieder Herauf mit gleicher Behandigkeit, liegt wohl auch geraume Zeit bewegungslos da, schlaft aber dabei nicht, benn der geringste Versuch der Annaherung oder des ErgreifenS veranlagt ihn zur blitzschnellen Flucht. Auf der Oberflache fchwimmend bleibt er alle- zeit trocken, untertauchend nimmt er eine Luftblase mit, die, am Ende des Hinterleibes hangend, wie Silber glanzt. Gehascht schwitzt er einen weihen Sast aus, dessen sehr ubler Geruch lange Zeit den Fingern anklebt. Zur Nahrnng dienen ihm allerlei kleine Wasserthiere. Er ist obenher glfinzend schwarzblau, kahl, polirt, Hat fein punetirte, ain Rande untenher gelbe Flfigeldecken und gelbe Beine. Das Weibchen migt 3 Linien, das Mannchen 2 Linien; jenes legt feine Eier an Wasser- pflanzen. Die Entwickelung der einem kleinen Tausend- fuge gleichenden Larve Hat Rosel genau verfolgt und beschrieben. Sechste Familie. Heteroceriden. Ffihler sehr kurz, feulenfårmig, vorn roenig verdickt (Fig. 2943 A). Gangbeine; Hinierffige nicht kfirzer als die vorderen ; Tarsen dicht und langbehaart; Klaueii- glied langer als die fibrigen (B). An der eben nicht gropen Familie der Heteroceriden ffillt die breite Gestalt und starke Bewaffnung der Schie- nen der Vorderbeine aus; beide beziehen fich auf die Beftimmung zum Graben. Die meisten der hierher gehorenden Kafer rofihlen fich ein in die weichen oder sandigen Ufer von Sfimpfen und Bachen, kommen aber flfichtend sogleich hervor, sobald durch Vorfibergehende der Boden erschfittert roird. Der gerandete Hete- rocerus (II. marginatus) Fig. 2944. ist schroarz, sehr fein seidenhaarig und auf den Flfigeldecken mit verschie- den gestalteten Flecken geziert, die biswetlen undeutlich find oder roohl ganz verschwinden. Siebente Familie. Hydrophiliden. Ffihler kurz, mit deutlicher, aus 7— 9 Gliedern bestehender durchblatterter Keule (Fig. 2945. A). Kinn- ladentaster von der Lange der Ffihler oder noch langer als diese (B). Ungeachtet der allgemeinen angeren Aehnlichkeit theilen die Hydrophiliden nicht den innern Bau der Dytiscen. Jhr Darmcanal erreicht eine bedeutende Lange und Hat ein paar Blinddarme, ein Bau, der auf ©rnåbrung mit Pflanzenstoffen Hindeutet. Man Hat im Darme meist nur dergleichen vorgefunden, obgleich die Mundtheile durch Starke und Form die rfiuberische ErnahrungSart zulaffen tourben, uub sah fogar, »vie unser branner Wasserkafer mit vieler Gier die- selben Jnsectenlarven und Weichthiere verzehrte, toelchen bie Dytiscen nachstellen. Bermuthlich gehort daher die eigentliche Gattung Hybrophilus zu ben Omnivoren. Jhre Kennzeichen bestehen in ben bie Ffihler an Lange fibertreffenben Vorbertastern, beren zweites Glied langer, aber kanin bicker ist als bas britte, ben Schwimmbeinen, ben mit Enbbortten versehenen Schienen, ber Kleinheit bes ersten Tarsengliebes nnb ber langlichen Korpergestalt. Die Arten leben alle im Wasser, verlafsen eS beS Abenbs fliegenb nnb athmen an ber Oberflache in berselben Stellung mie bie Dytiscen. Das Weibchen bes bran- nen Wasserkafers (Hydrophilus piceus) Fig. 2946. macht nach Lhonnet nnb Miger unter ben Kafern eine sehr seltene Ansnahme, indem es mittels am Hinterleibe liegenber Spinntoerkzeuge eine Art Nachen verfertigt, in roelchem bie Eier auf bem Wasser treiben. Die langen, mit bornigem, grogen Kopfe versehenen, sehr gestfigigen Larven leben nur von Wasserthieren nnb graben, um fich zu verpnppen, am Ufer Halbkugelige, intoendig glatte Hohlen, bie fie enblich genau verschliefien. Die abgebil- bete Art ist bie grotte ber Gattung, gemein in stehenben Getoassern, fast 2Zoll lang, langlich eiformig, getooIbt, bunkelbrann, sehr glatr nnb glanzend nnb Hat schtoach punktirte nnb gestreifte Flfigelbecken. Achte Familie. Geotrupiden. Seitenstfick ber Mittelbrnst vor ben Flfigelbecken nicht vorragenb. Ffihler mit fficherfbrmiger, au8 Blattern bestehenber Keule (Fig. 2947. A). Kinnlabentaster (C) kfirzer als bie Ffihler. Oberkieser (B) toeich, am Jnnen- ranbe mit Hautigem Sanine. Mittelbeine an der Wurzel fich fast berfihrend. Mit dieser Familie beginnt eine Gruppe der Kafer, »velche den Namen der Lamellicornien oder Blatterhorner tragt, sehr vielen Umfang befitzt und durch Reichthum an Formen und wohl auch durch Schonheit der Ffirbung vor Andern anffallt. Die Geotrupiden theilen zwar den letzteren Borzug nicht, wohl aber erregen Viele Betoun- derung durch Groge und Starke ober burch svnberbare Gestalt bes HalsschilbeS, welches bisweilen in Horner anslfinft, sotoie burch Breite nnb eigenthfimliche Form bes nicht felten ebenfalls betoehrten Stirnschilbes. Immer haben sie einen im limfange eiformigen, ost runben, stark gewvlbten, burch Harte Bekleibnng geschfitzten Korper. breiten Kopf mit tief eingefenkten Augen, breite Brust. gebrungene Gestalt, groge nnb kraftige Ffige, Vvrderffige mit sehr breiten, gezahnten Schienen, Flfigelbecken, bie balb bis hinten reichen, balb baS After nnbebeckt laffen ;. baS Schilbchen zwischen ben Flfigelbecken fehlt ihnen, nnb geroisse Arten entbehren bie Vorbertarsen. Sie gehen langsam nnb schwerfallig, fliegen mit schnurrenbem Ge- rfinsch nnb Halten fich gern in Ercrementen von Sange- thieren ober ini Dunger auf. Neden manchen sehr grogen giebt es auch viele ziemlich kleine Arten; meistens sinb fie buger braun ober schwarz gefarbt, nie bunt gezeichnet. Wie toichlig bad ihnen als Verzehrern von Auswnrfs- stoffen in ber Natur ubertragene Amt fei, bebarf schwerlich weitlaufigen Bemeifes. Dag ihre Nntzlichkeit frfihzeitig anerkannt toorben, geht hervor au8 ber Verehrnng, toelche bem Ateuchn8 bie alten Aegypter zvllten (vgl. S. 70 Sp. 1). Einige formen aus frifchen Ercrementen eine Kugel, in toelche sie ein Ei legen, nnb bie fie an einen fichern Ort walzen, unb fahren in biefer Thatigkeit manche Tage unermubet fort, bis bie ganze Nachkom- menschaft untergebracht ist; anbere tofihlen unterhalb jener Stoffe Locher in bie Erbe unb erffillen biese mit Eiern, unb in beiben Ffillen finbet bie auskriechenbe Larve ihre angemessene Nahrung. Man kennt bereits eine groge Menge biefer im gemeinen Leben Mistkfifer geheigenen Kerfe unb theilt fie nach Zahl ber Ffihlerglie- ber, ber Stellung ber Mittelbeine unb ber Gestalt bes Stirnschilbes in mehrere Gattungen, unter toelchen bie Dfingerkafer (Copris unb Onthophagus), bie Kothkaser (Aphodius), bie eigentlichen Mistkfiser (Geotrupes) in Deutfchlanb burch mehrere sehr bekannte Arten Vertreten toerben. Der Heilige Pillenkafer ( Ateuclius sacer) Fig. 2948. geniegt unter allen Familiengliedern bie grogte Berfihmtheit; er ist ganz schwarz, glatt, 1% Zvll lang, Hat ein sechszahnigeS Kopffchilb unb ledt nicht allein in Aegypten, sonbern auch rings um bas Mittelmeer unb bis an den sfidlicheti Fug der tyroler Alpen. Neunte Familie. Cetoniaden. Seitenstfick der Mittelbrust vor den Flfigeldecken mehr oder weniger vorragend. Korper breit, etwas flach. Kinnladentaster kfirzer alS die Ffihler. Ffihler acht- bis zehngliederig (Fig. 2949. A), in eine wenig blatterige, fachersormige Keule endenb. Oberkieser am Ranbe Hautig, Unterkieser (B) mit pinselsormigem, zum Lecken bestimmten Endgliebe. Die Cetoniaden find meist ziemlich grog, von abge- rundeter, fedoch nicht kreisformiger Gestalt, gedrungen und stark gebaut, meist mit mittelmfigig Harten Decken versehen, HSufig mit sehr lebhasten Farben geschmfickt und ost wie edles Metall glanzend; fie laufen nicht schnell, fliegen gut und gern und nahren fich von Pflan- zentheilen, den Blfithen oder ihrem Honig, Blattern undKnospeti. Jhre Larven wahlen dieselben NahrungS- stoffe und leben im unvollkommenen Zustande meist einige Jahre unter der Erde, zehren daher mehr von Wurzeln als anderen Gebilden der Pflanzen und konnen Hierdurch allerdings schadlich werden; einige verweilen im Innern fauler Stamme oder in den zusammengefallenen Trfim- niern derselben. Zu dieser Familie gehoren die welt-