ForsideBøgerIllustrirte Naturgeschich…erreichs : Vierter Band

Illustrirte Naturgeschichte Des Thierreichs
Vierter Band

Forfatter: Eduard Pöppig

År: 1851

Forlag: Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber

Sted: Leipzig

Sider: 296

UDK: St.f. 59 Pöp

Naturgeschichte der wirbellosen Thiere

Mit 1558 Ubbildungen

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Side af 318 Forrige Næste
78 K erf e. Erfte Vrdnung. Kafer. Einige Gattungen dieser Familie leben nur von ihierischen Stoffen, andere von Blumen, manche im Jnnern uberreifer Pilze. Die eigentlichen Nitidula oder Glanzkfifer bleiben immer sehr klein, messen meist nicht uber 2 Linien, haben kurze Fuhler (Fig. 2960. B) mit verdicktem Grundgliede und rundlicher, gedrangt drei- gliederiger Keule und Anhange an den Fuhgliebern (A). Beruchtigt ist der sogenannte Rapskafer (N. aenea) Fig. 2961. vergr., welcher die Blumen der angebaueten Oelgewjchse zerfriht und Hierdurch sehr grohen Schaden anrichtet und nicht einmal nur periobisch wiederkehrt, sondern da, wo er sich emmal eingenistet, jahrelang als schlimmster Feind des Landwirths fich behauptet. Er ist blaulich schwarz, 1% Linie lang und glanzt metallisch. Siebzehnte Familie. Silphiden. Fuhler uber dem Oberkiefer eingelenkt, mit kurzer, dichter Keule. Oberlippe mehr oder weniger ties aus- gerandet. Vorderbrustbein ruckwartS in eine geringe Spitze verlangert. Huftglieber dicht neben einander. Die eigentlichen Silphen (Silpha) haben mahig verdickte Fuhler mit drei - bis viergliederiger Keule (Fig. 2962. D), den Oberkiefer an der innern Scite ztoeizahnig (A), den Unterkiefer an der Spitze mit einem Dorn bewaffnel(B), die Lippe wenig ausgerandet (6),brei- teS Halsschild, Flugeldecken mit abgerundeler, daS Ende des HinterleibeS fast erreichenden Spitze. Am Mun- chen sind die Border- und Hintertarsen verbreitert. Die rothhalsigeSilpha(8. thoracica) gig. 2963. tiergr. lebt he'ufig im Aas und Dunger, wird 7 Linien lang, ist nrattschwarz, auf dem Halsstucke rostfarbig, tragt auf den Flugeldecken drei Langsstreifen, kann den Hinterleib sehr verlLngern und treibt, wenn man sie angreift, ans dem Asier eine sehr ubelriechende Flussigkeit. Die Gattung Tobiengraberkaser (Necrophorus) unterscheidet fich durch unbewaffnete Kiefer, zweitheilige Lippe, schief burchblaitete Fuhlerkeule, verkurzte Flugeldecken und lebt fast nur im Aase. Mehrere hubsch geffirbte, aber sehr ubelriechende Arten bewohnen Deutschland. Achtzehnte Familie. Dermestiden. Fuhler kurz mit dreigliederiger Keule, daS Endglied bisweilen sehr lang. Korper gewolbt, fast walzenformig. Vorderbrustbein nicht ausgezeichnet. Eine Menge kleiner, nicht felten im Larvenzustande dem Hauswesen der Menschen ungemein schadlicher und unter allen Breiten in verschiedenen Formen fich toieber- Holender Kafer bildet diese weder durch Gestalt noch Farbung der Arten ausgezeichnete Familie. Die Der- mestiden freffen als Larven nur thierische Stoffe, alS Kafer zum Theil auch pflanzliche, zumal Blumen, leben aber im letztern Zustande nur kurze Zeit, und ohne durch Gefrahigkeit grohen Schaden anzurichten. Vor allen andern beruchtigt ist die Gattung der Dermestes im strengen Sinne, mit am Jnnenrande gezahntem Ober- kiefer (Fig. 2964. A), keulenfhrmigen Kiefertastern (B) und sehr verdickter Fuhlerkeule (C). Sie vermogen den Kops unter den vorragenden Rand des Halsschilbes rtwas zuruckzuziehen, haben starke Fuhe, die ste bei Beruhrung einschlagen und unbeweglich Halten, indeni fie fich todt stellen, und entwickeln ebensoviel List als Beharrlichkeit, wenn fie zu einem Gegenstande zu gelangen wstnschen, der ihren Eiern eine passende Lagerstatte dar- bietet. Die weihlichen oder schtoarzlichen rauhen Larven scheuen das Licht, halten fich uberhaupt ruhig und setzen in ungeahnter Verborgenheit lange Zeit ihre Vertoustun- gen fort. Weiche und saftige Theile todter Korper uber- lassen fie andern Jnseeten, benagen aber eingetrocknete Sehnen, Membranen und MuSkelbundel, besonderS gern die innere Seite trockener Haute. Zoologischen Samm- lungen werden fie daher sehr gefahrlich und find nur auszurotten und abzuhalten durch Bestreichung mit der jetzt allgemein gebrfiuchlichen Arsenikseife. Hatte man viese in alteren Zeiten gekannt, so wurde manche werth- volle Sammlung auf uns gekommeu sein, die jene Raub- kafer zerstsrten, denn schwerlich dursten sich in irgend einem europaischen Museum einzeln ausgestopfte und unverletzte Vogel und Saugethiere von Hoherem Alter als 60 — 70 Jahren finden. In BuenoS Apres, wo Ochsenhaute fast den einzigen bedeutenden Ausfuhrge- genstand ausmachen, erscheinen die Dermesten alS grohe und sehr gefurchtete Landplage. Der gemeine Speckkafer (D. lardarius) Fig. 2965. vergr. niiht 3% Linie in der Lange, ist schwarz und hat auf der aschgrau behaarten Vorderhalfte der Flugeldecken drei schwarze Punkte. Eine zweite Art (D. pellio) i st schwarz und auf jeder Flugeldecke mit einem Weihen Punkte gezeichnet und sucht Ehwaaren und Pelzwerk in den Hausern auf; der schwarze, graublaulich punktirte, an Hinterbrust und Bauch fast schneeweihe, graue Speckkafer (D. murinus) lebt im Aase. Neunzehnte Familie. Elateriden. Fuhler fabenformig, gesagt oder kammformig. Flugeldecken Hornartig Hart. Brustbein lis zun: Munde erweitert, abgerundet, hinten zugespitzt und mittels eineS Dornes in eine Grube der Mittelbrust einpassend. Hinterecken des Halsschildes vorspringend. Unter den einheimischen Kafern sind die fogenannten Schmidte oder Schnellkafer (Elaler im engen Sinne) toegen ihrer besonderen Fahigkeit, sich Hoch emporzuschnellen, wenn man sie auf den Rucken legt, Allen bekannt. Sie erreichen keine betrachtliche Grohe, fallen auch durch Farbung nicht auf, haben Lippentaster mit beilformigem Endgliede (Fig. 2966. A), theils kammformige, theilS gefågte Fuhler (B), langlichen, toenig breiten Korper. Wenn fie fich emporschnellen wollen, ziehen fie die Fuhe Hart an den Leib, biegen Kopf und Halsschild stark nad; hinten uber, bis endlich der Stachel des BrustbeineS in jente Grube einschnappt (Fig. 2967.), folglich die gerade Linie ztvischen Bruststuck und Hinterleib wieder hergestelli toird. Da nun, ver- niåge der starken Ruckwfirtsbeuguitg, die Hintere Halfte der Flugeldecken und das Halsschild sich gegen die Flache stemmlen, auf toelcher der Kafer lag, so toird er bei plotzlicher Geradestreckung tote durch die Kraft einer elastischen Feder empor geschleudert toerben. Je ebener und harter diese Flache ist, um so besser gelingt der Sprung. Mit dieser eigenen Fahigkeit verbinden die Elater noch den Instinet, selbst bei rauher Behandlung sich regungsloS zu verhalten und todt zu scheinen. Sie fliegen ubrigens mit mittlerer Geschtoindigkeit, finden in jener Einrichtung des Brustbeines Ersatz fur die Kurze der Fuhe, die sie am schnellen Aufrichten hindert, toenn fie umgefallen, leben auf Pstanzen, theils auch unter dem Rasen und fressen sotoohl im vollkommenen, als im Larvenzustande nur PflanzlicheS. Unter den vielen in Deutschland vorkommenden, immer kleinen und unscheinbaren Arten muh der Saat - Schnellkafer (E. segetis) Fig. 2968. vergr. alS die verderblichste gelten. Seine schmale, glatte, gelbe, unter dem Namen deS DrahitourmeS sehr bekannte Larve zerfriht die Wurzeln der Getraidefaat und junge Kartoffelknollen und setzt ihre Vertoustungen 4 — 5 Jahre fort, ohne fich zu verpup- pen. Zumal in Schweden soli sie gemein sein und in manchen Jahren die Ernten gatizer Provinzen zerstsren. In England kann man vor ihr die Garten kaum schutzen; sie ruinirt dort regelmahig die auf ehemaligem Wiesen- boden neu angelegten Gemusepflanzungen. Der Saat- Schnellkafer ist ubrigens braun, gran behaart, Hat graue, braun gestrichelte Flugeldecken, ziegelrothe Fuhler und Fuhe und miht 5 Linien. In Westindien leidet das Zuckerrohr sehr grohen Schaden durch den Leuchtkafer (E. noctilucus), den beruhmten Cucujo der Spanier, der auf jeder Seite ves Bruststucks einen grohen ovalen, deS Nachts stark leuchtenden Fleck tragt. Die in der Regenzeit Herumstiegenden Taufenbe dieten allerdings einen sehr uberraschenden Anblick, indeffen Hat man die Starke des phosphorischen Lichts sehr ubertrieben ge- schildert; ein Cucujo leuchtet ettoa toie drei oder vier neben einander gestellte Johannistourmchen, fallt aber niehr auf als diese, toeil er sein Licht nicht zu verbergen vermag, sondern ruhig fortstrahlen laht. Zwanzigste Familie. Bupreftiden. Fuhler kurz, gesagt. Flugeldecken Hornartig Hart. Brustbein nach vvrn meist abgestutzt, nach hinten mit stumpfer Spitze. Hinterecken des Halsschildes weder tierlångert noch zugespitzt. Die Buprestiden zeichnen fich aus durch reine, schbne Farben und den herrlichen Metall- oder Evelsteinglanz der Flugeldecken und des Halsschildes und verdienen im vollen Maahe den ihnen gemeinhin gegebenen Namen der Prachtkafer. Gleich anderen reich geschmuckten Thieren gehoren auch fie meist den Tropenlanbern an; die toeni- gen in Deutschland vorkommenden sind klein, und ihre Schonheit tritt erst bei Vergroherung unter der Loupe deutlich hervor. Der Glanz oder daS schillernde Far- benspiel der meisten Hat seine Ursache in allerlei Gruben, facettirten Erhohungen oder schuppenartigen Gebilden der Decken, die jedoch ohne Mikroskop nicht zu erkennen sind. Der Korper ist Hart, beinahe toalzig, der Kopf angeschlossen an das kurze Halsschild, die Frehwerkzeuge ragen toenig vor und kommen in den Gattungen ziem- lich uberein, toahrend die Fuhler abanbern. An den eigentlichen Prachtkafern ( Buprestis) ist die Oberlippe (Fig. 2969. A) stumpf viereckig, vorn leicht ausgerandet, der Oberkiefer (B) spitzig, aber ohne Ausschnitt, der Taster der Unterkiefer (C) mit ausgeschnittenem End- gliede versehen, die sehr schmale Unterlippe (D) tragt ztoei fadenformige Taster, an den Fuhlern (E) find alle Glieder, mit Ausnahme der ztoei unteren, in einen stumpfen Sagezahn erweitert. Die Prachtkafer laufen langsam, stiegen schnell, leben von Baumblattern und bleiben mehrere Jahre alS Larven im Holze groherer Baume verborgen, welches sie durchbohren, und dessen Mulm fie freffen. Der grohe Prachtkafer (B.gi- ganlea) Fig. 2970. miht 2 Zoll, lebt in Sudamerika, ist kupferroth und goldgrun, hat ruitzliche, hinten zweizah- nige Flugeldecken und auf dem glatten Halsschilde zwei grohe schwarze Flecken. Seine Flugeldecken werden in Brasilien zu allerlei kleinen Schmucksachen verardeitet. Einundzwanzigste Familie. Ptiniden. Fuhler fabenférmig, mittellang, felten langer als ber Korper, bisweilen kammformig oder auch mit verlanger- ten Enbgliebern. Flugelbecken hornartig Hart. Brustbein gewohnlich. Kopf zuruckgezogen, nickenb. ErstesTarsen- glieb langer als bie folgenben. Auch biese Familie enthalt sehr viele kleine, aber schabliche ober lastige Kafer, inbem ihre Larven sich in Holz ober Pflanzenstengel einbohren unb Hierburch uns innerhald unb auher betn Hause Schaben zufugen. Sie scheuen in jeber Periobe bes Lebens bas Licht unb toer- ben schon toegen ihrer Kleinheit unb bustern Farbung leicht ubersehen. Drei in viele Arten zerfallenbe Gat- tungen bringen in unsere Gebaube, bie Ptilinen (Ptili- nus), bie fogenannten Kummelkafer (Ptinus), von toelchen einer (Pt. fur) befonberS ben Herbarien nachstellt, aber auch anbere Sammlungen angreift, unb bie Anobien (Anobium). Zu biesen gehort ber Klopskfifer ober bie Tobtenuhr (A. pertinax) Fig. 2971., ber sich gern in altem Gebalk unb Holzernem Hausrath aufhalt unb fie burchgrabt, burch ausfallenbeS Holzmehl fich verrath unb toegen feiner Sitte, sich tobt zu stellen unb auch bei