Die Flussigen Brennstoffe
Forfatter: Wilhelm Münder
År: 1922
Forlag: Verlag Josef Kösen & Friedrich Pustet
Sted: München
Sider: 140
UDK: 662.75
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Die flüssigen Brennstoffe
Welt, übertreffen. Schon heute führt Nordamerika von Mexiko über 300 Millionen Barrell Erdöl ein.
In Argentinien finden sich am Ostabhang der Anden große Erdöllager, die noch der Erschließung harren. Einstweilen sind die ungünstigen Lebens- und Wegeverhältnisse diesem Vorhaben hinderlich.
In Europa sind die größten Lager in Rußland, und zwar im Bakudistrikt, ferner in Bibi-Eibad, Ssurachany, irn Kaukasusgebiet, sowie am Nordabhang des Kaukasus im Gebiet der schwarzen Berge und Grosny, an der Westküste des Kaspischen Meeres und in Maikop, im Nordosten des Schwarzen Meeres. Bis zum Beginn des Weltkrieges besaß Rußland die zweitgrößte Produktion der Welt. Während des Krieges bzw. seit der Herrschaft der Bolschewisten ist die Produktion auf einen Bruchteil zurückgegangen, und es wird nach Eintreten geordneter Verhältnisse noch lange dauern, bis in dem russischen Erdölgebiet wieder die Ertragfähigkeit annähernd den alten Stand erreicht haben wird.
Das frühere österreichisch-ungarische Gebiet mit den Hauptlagerstätten am Nordabhang der Karpathen in Galizien ist durch den Zerfall der Monarchie an die Nachfolgestaaten -gekommen. Das Gebiet war eingeteilt in die Bergämter Jaslo, Drohobycz und Stanislau, in denen der berühmteste Fundort Boryslaw im Bergamt Drohobycz war. Weiter befinden sich im Gebiet der ehemaligen Monarchie Lagerstätten in der Bukowina, am Südabhang der Karpathen, sowie in einigen kleinen Distrikten von untergeordneter Bedeutung. Auch hier ist durch den Zerfall der Monarchie ein Chaos entstanden. Die Besitzverhältnisse zwischen Polen, Ungarn und Tschechoslowakien harren noch einer endgültigen Regelung. Die ehemals blühende Industrie geht vorerst eher zurück als vorwärts.
In Rumänien sind ebenfalls reiche Erdöllager vorhanden. Die Hauptgebiete sind die Gebirgsregionen mit der Moldau sowie die sub-karpathische Zone, die sich von Succava bis Zum Dambovitzatal hinzieht. Vor allem sind zu nennen die Distrikte Bustenari, ferner Campina, Baicoi, Telega und Moreni. Die Produktion ist auch hier noch nicht wieder auf der Höhe der Vorkriegszeit.
Deutschland besaß Ölvorkommen im Elsaß (Pecheibronn), die durch den Frieden von Versailles an Frankreich