Die Flussigen Brennstoffe

Eigenschaften des Erdöls 75 Der Paraffingehalt wird auf folgende Weise bestimmt: 50 Gramm des zu untersuchenden Öles werden vorsichtig ' bis auf 150 0 C erhitzt, um niedrig siedende Anteile zu entfernen. Von dem Öl werden 5—10 Gramm in 20 Gramm Äthyläther gelöst und die Lösung in einer Kältemischung auf' — 20° C abgekühlt. Dann läßt man allmählich ebenso tief gekühlten OOprozentigen Alkohol tropfenweise zulaufen, wobei man darauf achten muß, daß die Temperatur nicht über —20° steigt. Scheiden sich hierbei ölige Teile ab, so versetzt man alles nochmals und unter gleichen Bedingungen mit 10 Gramm Äther und 10 Gramm Alkohol. Die ausgeschiedenen Paraffinflocken werden durch ein Filter, dessen Trichter sich ebenfalls in einer Kältemischung befindet, abfiltriejjt, am besten unter Absaugen mit einer Wasserstrahlluftpumpe, danach wäscht man mit Ätheralkoholgemisch von —20° nach, bis einige Tropfen des Filtrates beim Verdampfen keinen festen Rückstand ergeben. Das Paraffin auf dem Filter wird in warmem Benzin gelöst und die Benzinlösung in gleicher Weise weiterbehandelt wie die Benzollösungen bei der Asphaltbestimmung. Die oetrennt aufgefangene Waschflüssigkeit wird nochmals unter gleichen Bedingungen auf Paraffin untersucht. Die Fraktionierung des Benzins bzw. die Bestimmung der Siedegrenzen erfolgt in einem von Engler konstruierten Glaskolben mit anschließendem Wasserkühler von bestimmten Abmessungen, und zwar für gewöhnlich mit 100 ccm des zu untersuchenden Benzins. Die Quecksilberkugel des Thermometers muß sich genau im Dampf der übergehenden Kohlenwasserstoffe befinden, und zwar mit der Oberkante des Quecksilbergefäßes 5 mm unter der Unterkante des Abzugrohres. Anfangs sollen 2 ccm pro Minute überdestillieren, später 3 ccm, zum Schluß wieder 2 ccm. Der Tempel aturgrad, bei dem der erste Tropfen Destillat larn Ende des Kühlers in einen graduierten Meßzylinder abtropft wird als Siedebeginn bezeichnet. Von da an werden von 10 zu 10° die Anzahl der überdestillierten ccm Benzin festgestellt, bis etwa 98 Vol.o/o übergegangen sind. Bei sehr" niedrig siedenden Benzinen füllt man den Kühler statt mit Wasser mit Eis und stellt auch den Meßzylinder zum Auffangen des Destillates in Eis, um zu große Verluste durch Vergasen zu vermeiden.