Internationale Weltausstellung zu Gent 1913
Allgemeines Programm

År: 1911

Forlag: L'imprimerie Moderne E. & H. Mertens (société anonyme)

Sted: Brussel

Sider: 74

UDK: 061.4(100) gent

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Side af 74 Forrige Næste
— 6 — Aber neben dem Gent der Vergangenheit hat sich ein neues Gent entwickelt zu einem Zentrum ersten Ranges auf dem Gebiete des Handels und des Gewerbfleisses. Der Bedeutung ihrer Textilindustrie verdankt die Stadt den Zunamen eines “ belgischen Manchesters ». Ihre Maschinenfabriken haben einen europäischen Ruf erlangt. Gent ist auch die Stadt der Blumen und ihre alle fünf dahre stattfinden- den Blumen- und Pflanzenausstellungen sind in der ganzen Welt berühmt. Die ver- schiedensten Zweige des Gewerbfleisses sind vertreten. Dor trefflichst ausgerüstete Hafen, der durch den schönen Gent-Terneuzen Kanal mit der Nordsee in Verbindung steht, sieht seinen Verkehr sich von Jahr zu Jahr vergrössern. Alle diese Faktoren sind geeignet, der Genter Ausstellung von 1913 die zielbe- wusste Mitwirkung der Produzenten aller Erdteile zu sichern. Der belgische und der ausländische Gewerbfleiss werden über riesige Hallen von mehr als 20 ha. verfügen. Der Textil- und Metallindustrie wird ebenfalls eine besonders hervorragende Bedeutung beigelegt werden. Eine Ausstellung der Alten Künste und besondere Ausstellungen der Schönen Künste überhaupt, sowie der angewandten Künste, werden die stetig anwachsende Bedentung bekunden, den dieselben im Leben der Völker einnehmen. Ein ausgedehnter, in bleibenden Materialien ausgeführf er Palast für Festlichkeiten und Gartenbau wird der Mittelpunkt des in die Ausstellung einbezogenen Parkes bilden. Hier sollen die berühmten Blumen- und Pflanzenausstellungen der Königlichen Gesell- schaft für Pflanzenkunde und Gartenbau, sowie die zahlreichen Blumenausstellungen, eine der Haupt-Attraktionen der ganzen Ausstellung, Unterkunft finden. In den grossartigen Räumen werden auch die für 1913 geplanten zahlreichen Feste stattfinden. Bei dieser Kundgebung der ökonomischen Tätigkeit der belgischen Nation wird der Ackerbau einen, seiner hohen Bedeutung entsprechenden, Anteil bekommen. Zum erstenmal auch wird Belgien vor dem Auslände als Kolonialmacht hervor- treten. Der Kongo-Palast wird Zeugnis ablegen von der Tatkraft und den ruhmvollen Bestrebungen, die das belgische Volk in seinen «grossen afrikanischen Besitzungen entfaltet. Ausgedehnte Flächenräume sind für die ausländischen Teilnehmer bestimmt, von denen jetzt schon eine ebenso glänzende wie zahlreiche Vertretung in Aussicht steht. Beständige und zeitweilige Wettstreite. Kongresse und Vorträge. Kunstfeste allor Art vervollständigen das reichhaltige Programm. Zahlreiche Attraktionen und Veranstaltungen sind noch vorgesehen, um den Reiz und das rege Treiben der Genter Weltausstellung möglichst zu erhöhen. Besondere Massregeln sind gegen Brandgefahr getroffen. Der Ausschuss hat auch die grössten Opfer nicht geschont und sich für dfts System der abgesonderten Pavillons entschieden. Die Aufstellung und Anwendung der vollkommensten Apparate wird voraussicht- lich aller Brandgefahr vorbeugen und jede Brandverbreitung unmöglich machen. Der Ausstellungsplatz ist mit der Staatseisenbahn verbunden. Der vollziehende Ausschuss gewährleistet die Einrichtung einer kaufmännischen Geschäftsstelle, die in den Ausstellungsräumen untergebracht wird. Dieses Amt wird alle Auskünfte über die vertretenen Industrien sammeln und auf solche Weise die gedeihliche Entwicklung der Handelsverbindungen zwischen den betQiligten Ländern sehr fördern. Die Regierung gewährt für die inländischen nach der Ausstellung versandten Produkte die kostenfreie Hin-und Rückbeförderung auf den Staatseisenbahnlinien, und den ausländischen Produkten die freie Rücksendung. Die für die Ausstellung bestimmten ausländischen Produkte sind ebenfalls vorläufig zollfrei, unter der Bedingung jedoch, dass sie wieder ausgeführt werden. Eine allgemeine Geschäftsordnung, die Verteilung der Produkte nach Klassen und die Zulassungsbedingungen sind festgesetzt. Das Prinzip der Absonderung in nationale Abteilungen, d. h. der Zusammen- stellung der Erzeugnisse eines jeden Landes, verbunden mit dem System einer allgemeinen Klasseneinteilung, ist angenommen. In dem Mietpreis für die einzunehmenden Plätze sind die Kosten der allgemeinen Ausschmückung und des Bewachungsdienstes einbegriffen. So sind die Aussteller in der Lage, die durch ihre Beteiligung ihnen erwachsenden Auslagen genau berechnen zu können. Eine Lotterie, deren Gewinnlose unter den ausgestellten Gegenständen gekauft werden, wird mit Genehmigung und unter Aufsicht des Staates eingerichtet. Eine internationale Jury, deren Mitglieder durch Vermittlung der Regierung ernannt werden, wird mit der Verleihung der Prämien beauftragt. Ein von der Regierung ernannter Generalkommiasar vertritt dieselbe bei dem vollziehenden Ausschuss und den ausländischen Abteilungen. Die Ausstellung steht unter dein hohen Protektorat S. M. des Königs der Belgier. Sie ist amtlich von der belgischen Regierung und der Genter Gemeindeverwaltung anerkannt.