ForsideBøgerDas Unbekannte Spanien :…, Landschaft, Volksleben

Das Unbekannte Spanien
Baukunst, Landschaft, Volksleben

Forfatter: Kurt Hielscher

År: 1922

Forlag: Verlagt Von Ernst Wasmuth A. G.

Sted: Berlin

Sider: 328

UDK: st.f. 72(46) Hie

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Side af 336 Forrige Næste
Und man hat mich rührend verpflegt. — Man führte mich durchs Kloster, das einst die Franzosen zerstörten. Schutt und Moder haben im Kreuzgang den Vernichtungskampf weitergeführt. Über den Trümmern aber triumphiert sieghaft das ewig junge Leben der Natur, den Verfall des Alten verschönend. Und doch ist dies ein Ort, an dem man wohl sinnen mag über die Endlichkeit aller Dinge, über den Ausgang alles irdischen Glückes. ---— Durch diese Hallen wandelte einst jener Weitenherr, der zum Weltflüchtling wurde... Beim Nachtmahl saß ich als räudig Schäflein mit an der Tafel der Mönche, und sie sorgten treu brüderlich für mich. Am andern Tag lange, lange vor Sonnenerwachen wurde ich geweckt. Herzliche Abschiedsworte ----------ein dienender Bruder leuchtet mir mit der Laterne durch den düstern, uralten Park. Das Klostertor knarrt --krachend fällt es ins Schloß, und ich stehe wieder draußen in der Welt, vom silbernen Mondlicht umrieselt. --- Wie gebannt stehe ich still. ------Und da ertönt das Mettenglöcklein, das die Mönche zur Messe ruft. -------------------Ein Paradies schlug hinter mir die Pforte zu! — O Ausklan g. Freude am Leben habe ich mir in Spaniens Fluren erwandert. Spanien war mir zweite Heimat geworden. Leichten Herzens zog ich nicht von dannen. --------- „Unter kältre Sonnen, blaßre Sterne folget mir, ihr Südlandwandertage, und umklingt mich dort wie eine Sage!“ Scheidestunde! ------------Eine wundervolle Mondnacht. — - -----Der kleine spanische Dampfer, der mich heimwärts trug, verließ langsam den Hafen von Ferrol. Der Mond baute eine Silberbrücke über die Wasser; über sie schritten meine Gedanken zurück in jene monddurchzitterten Nächte, da er, der Gute, als Ampel mir so oft den Pfad ins unbekannte Spanien erhellte. — — — Wie sorgende Mutteraugen blickten die Leuchtfeuer der Küste mir noch lange den Abschiedsgruß nach, bis ihnen die Finsternis die Lider schloß. Und nun fuhr das Schifflein dahin zwischen den unendlichen Wassern und dem unendlichen Himmel, umrauscht vom uraltewigen Lied der Welle, meiner lieben, trauten deutschen Heimat zu. ----- Wenn jetzt tage-, wochenlang das eintönig graue Wolkengespinst schwerdrückend über meinem sonnenarmen Vaterlande lastet, da packt mich eine brennende Sehnsucht nach Spanien -----Sonnensehnsucht ist’s! Dann blättere ich in meinen Bildern, und wir halten Zwiesprach miteinander und leben im Erinnern an jene läge ungebundener Wanderglück- seligkeit im sonnengesegneten Spanien. Und nun sende ich in meinem Werk meine Sonnenernte hinaus. Möge sie Sonnen- glanz in vieler Menschen Herzen strahlen! Möge sie künden von meiner Liebe zu Spanien, von meinem Dank seinem ritterlichen Volk gegenüber für treu erwiesene Gastfreundschaft! XXII