Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912
Forfatter: C. Matschoss
År: 1912
Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.
Sted: Magdeburg
Sider: 162
UDK: 061.5(43) Wol
die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand
Aus anlass des 50 Jährigen bestehens
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
LEBENSGESCHICHTE R.WOLFS
KINDHEITSJAHRE, VORBEREITUNG ZUM BERUF
UDOLF ERNST WOLF stammt aus einer Professorenfamilie.
Sein Vater war Lehrer der Mathematik, der Geschichte und
der griechischen Sprache am Domgymnasium in Magdeburg.
In dem kleinen Häuschen, das der Vater als Dienstwohnung
„Hinterm Dom“ inne hatte, wurde er als siebentes unter
neun Kindern am 26. Juli 1831 geboren. Eine fröhliche Jugend
im Kreise seiner Geschwister und vieler Spielkameraden war
ihm beschieden, und manche Freundschaft, die das ganze Leben gehalten hat,
ist damals geschlossen worden. „Hinterm Dom“ und vor allem der Hauptwall
hinter der Bastion Cleve, wo heute das Kriegerdenkmal steht, war der bevor-
zugte Tummelplatz der lustigen Jugend, die sich sogar bis in die Festungsgräben
und an die Geschoßpyramiden des Kugelgartens heran getraute. Dem Wall-
meister fühlten sie sich überlegen, denn sie konnten schneller laufen als der alte,
lahme Invalide. So bescheiden die Geldmittel der Familie waren, reichten sie
bei der einfachen Lebensweise doch aus, allen Kindern eine möglichst gute
Erziehung zu geben, und ein Ereignis war es, als der junge Wolf von Magdeburg
nach Perleberg, der Heimat des Vaters, eine Reise machen durfte, deren er sich
später im Alter noch gern erinnerte. Damals waren Chausseen noch unbekannt
in der Altmark. Auf tiefen Sandwegen mußten sich in unaufhörlich schwanken-
dem Wagen die Reisenden „vorwärtsmahlen“. Mit dieser denkwürdigen Reise
schlossen die ersten Kindheitsjahre. Es begann die Schulzeit im Domgymnasium,
die ihm nicht in bester Erinnerung blieb. Pedantische Lehrer, die beim Glocken-
schlag mitten im Satz abbrachen oder schematische Fragen stellten, auf die sie
auswendig gelernte Antworten zu haben wünschten, ließen es schon dem
Sextaner fühlbar werden, mit wie wenig Lust und Liebe zur Sache man auch
die Erziehung derjugend behandeln kann. Eine Abwechslung brachte der Umzug
der Familie aus der kleinen Wohnung „Hinterm Dom“ in ein altes, geräumiges
Magdeburger Haus, Kreuzgangstraße 5. Die Inschrift über der Tür „Anno 1506“
zeigte an, daß dieses Haus zu den wenigen gehörte, die sogar die Zerstörung
Magdeburgs durch Tilly überdauert hatten. Den Kindern bot es Gelegenheit
zu den reizvollsten Entdeckungen. Eine alte, nicht mehr benutzteWinde oben auf
6