Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912

Forfatter: C. Matschoss

År: 1912

Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.

Sted: Magdeburg

Sider: 162

UDK: 061.5(43) Wol

die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand

Aus anlass des 50 Jährigen bestehens

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welche vorzugsweise chemische Operationen üben“. Ja man wollte auch die Verfertiger chemischer Präparate, wie z. B. Apotheker, dann Fabrikdirigenten und auch Landwirte wissenschaftlich für ihren Beruf vorbilden. Das Arbeits- gebiet war also sehr vielseitig. Das Schulprogramm umfaßte Mathematik, Physik, Chemie, Warenkunde, einschließlich Mineralogie und Botanik, Bau- konstruktionslehre, deutschen Aufsatz, praktisches Rechnen, architektonisches Zeichnen, freies Handzeichnen und Modellieren in Ton. Gerade das Modellieren war gewiß ein interessantes Fachgebiet auch für die zukünftigen Konstrukteure. Bot es doch eine ausgezeichnete Gelegenheit, zu der für die konstruktive Tätigkeit so überaus wichtigen Raumvorstellung zu erziehen. An Unterrichts- mitteln stand ein physikalisches Kabinett und ein chemisches Laboratorium, sowie eine bescheidene Sammlung von Vorbildern, von Modellen zum Zeichnen und Modellieren und eine Bücherei zur Verfügung. Die Schülerzahl war damals noch sehr gering. Als Wolf die Schule besuchte, zählte die erste Abteilung 12, die zweite 32 Schüler, die als Schulgeld vierteljährlich 2 Taler zu bezahlen hatten. Es wurde fleißig gearbeitet. Die Lehrer begnügten sich nicht, in akademischer Form ihren Schülern das Wissenswerte vorzutragen, sondern sie suchten sich durch tägliche Prüfungen genau davon zu unterrichten, wie weit das von ihnen Vorgetragene auch geistiges Eigentum der Hörer geworden war. Gerade diese Tätigkeit der Lehrer, so unbequem sie ihm vielleicht manchmal gewesen war, hat Wolf später besonders dankbar anerkannt. Nur durch sie sei es möglich geworden, in so kurzer Zeit sich grundlegende Kenntnisse zu verschaffen, auf denen nachher durch Selbststudium weiter gebaut werden konnte. Er bezeichnet in seinen Erinnerungen deshalb gerade seine Halberstadter Schulzeit als den eigentlichen Wendepunkt für seine spätere Tätigkeit. Auch mit der Art und Weise, wie die Lehrer hier das Wissen übermittelten, war er sehr einverstanden, und er empfand darin einen wohltuenden Gegensatz zu seiner Gymnasialzeit. Mathematik und Physik gab Direktor Crampe* selbst. Besonders hoch schätzte Crampe die Mathematik ein, die er, wie es damals üblich war, allerdings in möglichst trockener Form mit Hilfe von endlosen Beweisen seinen Schülern zu übermitteln suchte. So sehr ihn Wolf als Lehrer der Mathematik schätzte, * Crampe, in Stettin 1815 geboren, trat 1891 in Halberstadt in den Ruhestand und starb 1895. Was die Entwicklung der Schule selbst anbelangt, so wurde sie 1874 zur Königlichen Gewerbeschule umgewandelt, mit einer oberen Klasse als Fachklasse. 1879 wurde sie höhere Gewerbeschule, 1881 wurde aus ihr eine neunklassige Realschule. Die Bauabteilung der Fachschule wurde jetzt aufgehoben. 1883 wurde sie Oberrealschule, und an dieser bestand bis 1884 noch eine maschinentechnische Fachklasse. 13