Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912

Forfatter: C. Matschoss

År: 1912

Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.

Sted: Magdeburg

Sider: 162

UDK: 061.5(43) Wol

die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand

Aus anlass des 50 Jährigen bestehens

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 296 Forrige Næste
der Ordnung, die niemand zu gefährden beabsichtigte, zur Verfügung. Wer auch nur den kleinsten Ausflug mit der Eisenbahn, und sei es nur bis Spandau, unternehmen wollte, der mußte sich erst durch eine Paßkarte die Möglichkeit verschaffen, die militärische Besetzung des Bahnhofes zu passieren. Auch mußte man sich bei der Polizei für jedes halbe Jahr eine neue Aufenthaltskarte lösen. Das waren alles Erlebnisse für R.Wolf, die ihm später eine freiheit- lichere Entwicklung stets wünschenswert erscheinen ließen. Inzwischen hatten sich die Verhältnisse in der Wöhlertschen Maschinenfabrik ziemlich unhaltbar gestaltet. Gruson war ein vorzüglicher Konstrukteur, für den aber damals bei Wöhlert der Kostenpunkt keine Rolle zu spielen schien. Jede neue Lokomotive, die in Auftrag gegeben wurde, suchte Gruson neu zu konstruieren. Selbst alte bewährte Konstruktionen wurden beiseite gelegt. Die Herstellung der Lokomotiven wurde dadurch ungemein verteuert, was um so mehr ins Gewicht fiel, als Borsig naturgemäß, um den neuen Wett- bewerber nicht zu stark ins Geschäft kommen zu lassen, die Preise für seine Lokomotiven möglichst herabsetzte. Der alte Wöhlert merkte sehr bald, daß er im Lokomotivbau mit großen Verlusten arbeitete, ja daß das Geld, das er in den anderen Abteilungen der Fabrik gewann, kaum noch ausreichen wollte, um die Verluste im Lokomotivbau zu decken. Die Stellung Grusons wurde dadurch überaus schwierig, zumal noch persönliche Reibereien hinzukamen. Man suchte ihm, an den die Firma durch längere Kontrakte gebunden war, das Leben so schwer wie möglich zu machen und entschloß sich, auch allen den Ingenieuren, die Gruson zur Firma gebracht hatte, die Stellung zu kündigen. Wolf übersah diese Entwicklung schon vorher und bat seinen Vater um die Erlaubnis, seine Stellung aufgeben zu dürfen. Die Erlaubnis traf aber schon zu spät ein. Inzwischen war bereits von der Firma den in Frage kommenden Ingenieuren der „ Absagebrief “ geschrieben und darin die Kündigung mit „ver- änderten Dispositionen“ zu begründen versucht worden. Durch die außer- ordentlich günstigen Zeugnisse, die man den jungen Ingenieuren ausstellte, suchte man den Schmerz der Kündigung einigermaßen zu vermindern. Wolf hatte den Plan, sich nunmehr der damals gerade in besonders starker Entwicklung begriffenen rheinisch-westfälischen Industrie zu widmen. Er wollte als Ingenieur in einem Walzwerk oder Hochofenwerk unterzukommen suchen, zunächst sich aber noch kurze Zeit in Magdeburg aufhalten. Am 1. April 1854 fuhr er nach Hause und erhielt hier gleich in den ersten Tagen 18