Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912
Forfatter: C. Matschoss
År: 1912
Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.
Sted: Magdeburg
Sider: 162
UDK: 061.5(43) Wol
die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand
Aus anlass des 50 Jährigen bestehens
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Arbeit ausgezeichnet verstand. Ihm gelang es, die Kurbelwelle für die erste
Lokomobile brauchbar herzustellen. Auch das Aufnieten des Zylinderdomes
und der vorderen Tragböcke für die Schwungradlager, wie das Abdichten und
Verstemmen wollte zunächst nicht gänzlich gelingen. Wolf mußte selbst hier
noch eifrig mitarbeiten. Als nun die Maschine zum erstenmal unter eigenem
Dampf ihre Glieder in Bewegung setzte, da standen freudig erregt Fabrik-
besitzer, Ingenieur, Buchhalter und die Arbeiter um sie herum und betrachteten
mit Wohlgefallen das erste Erzeugnis der Fabrik. Anfang Januar 1863 wurde
die Maschine dann von dem Gutsinspektor abgeholt, der, was R.Wolf damals
besonders angenehm war, auch das Geld gleich mitbrachte. Und diese erste
Lokomobile hat jahrzehntelang treulich ihre Arbeit verrichtet. R.Wolf hat sie
1887 für die Fabrik zurückgekauft, im Betriebe weiterverwendet und sie dann
in dankenswerterweise 1904 dem Deutschen Museum für Meisterwerke der
Naturwissenschaft und Technik in München gestiftet, obgleich er sich nur
schwer von der Maschine trennen konnte, die ihm gleichsam das mühsame
Ringen auf der ersten Entwicklungsstufe seiner Maschinenfabrik verkörperte.
Auf die Bauart und Ausführung der ersten Lokomobile wird an anderer Stelle
noch zurückzukommen sein.
Die erste Geschäftsverbindung mit dem Amtsrat Bennecke hatte auch noch
eine andere gute Wirkung für die geschäftliche Entwicklung der Wolf sehen
Maschinenfabrik. Der Gutsbesitzer empfahl Wolf, neben seinen Lokomobilen
auch noch englische Dreschmaschinen zu verkaufen; dadurch würde er mit den
Landwirten viel schneller ins Geschäft kommen. Er nannte ihm die englische
Firma Hornsby, mit der er selbst in Verbindung stand, und schrieb auch ein
Einführungsschreiben für Wolf an jene Firma. Damals waren die Engländer
noch Alleinherrscher im Lokomobilgeschäft in Deutschland, und nur äußerst
ungern verstanden sie sich dazu, auch Dreschmaschinen ohne Lokomobilen zu
verkaufen. R. Wolf hielt es deswegen nicht für angezeigt, sich von Anfang an
als Lokomobilfabrikant bei der englischen Firma einzuführen. Als die Sachlage
später den Engländern bekannt wurde, hatten sich die Zeiten geändert, und sie
waren froh, wenn sie auch nur Dreschmaschinen nach Deutschland verkaufen
konnten. Die Geschäftsverbindung mit Hornsby hat bis zur neuesten Zeit
bestanden, bis dann auchWolf, als die neue Fabrik in Salbke es ihm ermöglichte,
den Anfang damit machte, Dreschmaschinen eigener Konstruktion zu bauen.
Schon im zweiten Jahr zeigte sich, daß seine ersten Besuche in Schönebeck in
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