Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912

Forfatter: C. Matschoss

År: 1912

Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.

Sted: Magdeburg

Sider: 162

UDK: 061.5(43) Wol

die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand

Aus anlass des 50 Jährigen bestehens

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 296 Forrige Næste
Kenntnis über Dreschmaschinen voraussetzen, deren Bauart und Wirkungs- weise ihm bisher wenig bekannt waren. Sofort kaufte er sich deshalb ein Buch über landwirtschaftliche Maschinen, um vor seinem Besuch eifrig alles zu lesen, was ihm der Verfasser des Werkes zu sagen wußte. Die Verhandlungen in Athensleben begannen mit einem guten Frühstück und entwickelten sich bald zur vollsten Zufriedenheit des glücklichen Fabrikbesitzers. Der Auftrag wurde ihm erteilt, auf seinen Wunsch sogar schriftlich. Später, als es für Wolf zu den alltäglichen Begebenheiten seines Lebens gehörte, Bestellungen von Loko- mobilen entgegenzunehmen, erinnerte er sich noch gern des ersten Auftrages, der für ihn eine der größten Freuden seines Lebens gewesen war. Auch in der Fabrik herrschte natürlich die froheste Genugtuung über diesen ersten Auftrag. Der Ingenieur konnte gar nicht schnell genug die ersten Werkstatt- zeichnungen anfertigen, die Arbeiter gingen daran, die Einzelheiten für die Lokomobile vorzubereiten. Drei Monate hatte man Zeit bis zur Fertigstellung. Bald darauf erschien auch der Besitzer einer Pappenfabrik aus Schönebeck in der Fabrik, der eine 4pferdige Lokomobile haben wollte. Am folgenden Tage reiste Wolf nach Schönebeck, und es gelang ihm nun leicht, auch diesen Auftrag zu erhalten. Die dritte, eine ebenfalls 4pferdige Maschine, verkaufte er einem Steinbruchbesitzer in Großsalze für ein Pumpwerk, und die vierte Lokomobile, eine 3pferdige, an eine Nickelfabrik in Naumburg a. Bober. So hatte ihm das erste Jahr bereits 4 Aufträge gebracht. Die Fabrik war in voller Beschäftigung. Das zweite Jahr 1863 brachte zunächst nur sehr wenig neue Arbeit, doch war man mit der Fertigstellung der zuerst bestellten Lokomobilen noch gut beschäftigt. Es blieb alsdann nichts übrig als geduldig zu warten, bis es wieder besser werden würde. Auch bei der Ausführung der ersten Aufträge waren noch mancherlei Schwierig- keiten zu überwinden. Die Arbeiter hatten bisher noch keine Lokomobile her- gestellt; so mußte Wolf oft genug selbst mit Hand anlegen und seinen Leuten zeigen, wie es gemacht wurde. Besonders schwierig war es, die Kurbelwelle für die erste Lokomobile herzustellen. Als der Schmied sie endlich fertig hatte, und sie auf der Drehbank noch abgedreht werden sollte, fiel sie zum größten Schrecken aller an der Stelle, wo die Kurbel saß, auseinander. Dem Schmied war die Schweißung der einzelnen Stäbe, aus der sie zusammengesetzt war, nicht gelungen. Der Mann schämte sich so, daß er stillschweigend aus der Fabrik verschwand. Bald darauf bekam man einen neuen Schmied, der seine 29