Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912
Forfatter: C. Matschoss
År: 1912
Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.
Sted: Magdeburg
Sider: 162
UDK: 061.5(43) Wol
die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand
Aus anlass des 50 Jährigen bestehens
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der Königlichen Saline nicht vergeblich waren. Jener Bohrinspektor, der Wolf
versprochen hatte, an ihn zu denken, hielt sein Wort. Er kam zwei Jahre nach
Wolfs Besuch zur Fabrik und bestellte eine Pumpe für die Saline, die erste,
die Wolf gebaut hat. Er hat dann in den folgenden Jahren Wolf sehr viele
Bestellungen für Tief Bohrungen übertragen, der ihm Projekte und Kosten-
anschläge anfertigte. In den siebziger Jahren wurden ihm von Schönebeck
auch Bestellungen auf schmiedeeiserne Schächte und verschiedene Betriebs-
apparate für die Saline erteilt.
Den größten Wert legte R.Wolf mit Recht auf die richtige Auswahl seiner
Arbeiter und Beamten. In seinen Erinnerungen erkennt er immer aufs neue
freudig an, wie viel alle jene Männer, die mit ihm gemeinsam arbeiteten, zu
dem Emporblühen seines Geschäftes beigetragen haben.
Die Zahl der Arbeiter und Beamten war naturgemäß in den ersten Jahren der
Fabrik noch sehr bescheiden. Der erste Arbeiter, der eingestellt wurde, hieß
Wilhelm Hosse. Er ist am 15. Juni 1862 eingetreten und lebt heute noch als
Pensionär der Firma, nachdem er bis 1908 tätig gewesen war. Hosse bediente
von Anfang an die Betriebsmaschine. Seine Arbeitszeit war damals von ^5 Uhr
morgens bis 7 Uhr abends, die der anderen Arbeiter von 6 bis 1 Uhr mit ein-
stündiger Mittagspause. Als regulären Lohn erhielt Hosse 15 Silbergroschen
für den Tag. Am Ende des Jahres 1862 betrug die Arbeiterzahl schon 25. Es
waren 5 Tischler, 2 Schmiede, 1 Helfer, 2 Dreher, 1 Zeugschmied, 6 Schlosser,
1 Hobler, 1 Bohrer, 1 Maschinist, 2 Arbeiter, 1 Wächter und bereits 2 Lehrlinge.
In der ersten Zeit hat Wolf seine Leute im Tagelohn beschäftigt; der Stunden-
verdienst betrug je nach dem Handwerk bis über 2 Silbergroschen. Sehr bald
ging jedoch Wolf schon zu Akkordlöhnen über. 1871 war die Zahl der Arbeiter
bereits auf 87 gestiegen. Großen Wert legte Wolf darauf, zwischen sich und
seinen Arbeitern ein möglichst persönliches Verhältnis zu erhalten. Am kenn-
zeichnendsten hierfür ist wohl der Brief, den er, der Fabrikbesitzer, an seinen
Arbeiter geschrieben hat, als Hosse 1870 einberufen wurde und den Krieg
gegen Frankreich mitmachte. Der Brief vom 5. Dezember 1870, aus Buckau
datiert, lautet nach dem Original:
„Meinlieber Hosse! Ihr Schreiben vom 1. ds., das ich soeben empfange, mahnt
mich von neuem daran, auch Ihnen einige Zeilen zu senden, was ich mir ja
eigentlich schon bei Empfang Ihres ersten Briefes vorgenommen hatte. Vor
allem danke ich Ihnen aber recht schön für Ihre Anhänglichkeit an mich und
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