Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912
Forfatter: C. Matschoss
År: 1912
Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.
Sted: Magdeburg
Sider: 162
UDK: 061.5(43) Wol
die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand
Aus anlass des 50 Jährigen bestehens
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die Fabrik, Sie dürfen versichert sein, daß mich dies ganz außerordentlich freut,
weil es von jeher mein Wunsch und mein Bestreben war, zwischen meinen
Arbeitern und mir ein Verhältnis hergestellt zu sehen, das, enger als es ge-
wöhnlich zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber stattfindet, nur zum Wohle
der Fabrik sowie zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen kann.....
Mit den Bestellungen ist es ja seither immer noch ganz gut gegangen, am
meisten haben uns aber in den letzten Wochen die französischen Gefangenen,
deren wir in Magdeburg beinahe 25000 Mann haben, beschäftigt. Während
dieselben bis zum Eintritt der rauheren Jahreszeit in Zelten auf dem Cracauer
Anger untergebracht waren, hat man sie seit zirka 6 Wochen teils in die Wagen-
häuser auf dem Fort Scharnhorst, teils in die große Zahl neugebauter Baracken
vor dem Ulrichstor einlogiert. Zur Heizung sowie für die Küchen sind nun
überall Lokomobilkessel aufgestellt, deren Lieferung ich fast ausschließlich über-
nommen habe, 9 Stück 10 und 12pferdige Kessel sind bereits im Betriebe, 2 Stück
sind augenblicklich noch in Arbeit. Ich hoffe, Ihnen mit dem Inhalt des Kistchens
eine kleine Freude zu bereiten, und indem ich Ihnen und mir wünsche, Sie
bald wieder hier zu sehen, grüßt Sie bestens Ihr R.Wolf“.
Hier spricht er es selbst aus, daß er zwischen sich und seinen Arbeitern gern noch
ein engeres Verhältnis erhalten möchte, wie es sonst gewöhnlich bestand, weil
er überzeugt war, daß von einem solchen Zusammenarbeiten das Wohl der
Fabrik und damit auch das Wohl aller seiner Mitarbeiter abhängig sei. Aus
dem zweiten Teil des obigen Briefes erfahren wir, wie der Krieg schließlich die
Fabriken in Magdeburg mit Lieferungen versah. Auch mit dem Werkführer
Hergesell, seinem unmittelbaren Vorgesetzten, stand Hosse von Frankreich aus
in ständigem Briefwechsel; Hergesell schrieb ihm ausführlich alles, was in Buckau
passierte. Wir sehen auch daraus, wie eng noch das persönliche Schicksal des
einzelnen mit dem Gesamtinteresse der Fabrik verknüpft war. Sogar mitten
in dem Kriegsgetümmel in Frankreich interessierte sich Hosse noch lebhaft für
seine fremden Händen anvertraute Maschine. Hergesell schrieb ihm deshalb
am 5. Februar 1871: „Ihre Maschine, die Sie so viele Jahre hindurch wacker
geheizt und zu meiner größten Zufriedenheit geführt haben, ist noch in gutem
Zustande. Ich habe verschiedene Reparaturen und Ergänzungen vornehmen
lassen, so daß jetzt vielen früheren Übelständen abgeholfen ist. — Es sind
neue Probier- und Wasserstandshähne, ein neuer längerer Rost, ein neuer Holz-
mantel, ein neuer Drosselklappenstutzen und ein neuer Zylinderschmierhahn
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