Die Maschinenfabrik R. Wolf
Magdeburg-Buckau 1862-1912
Forfatter: C. Matschoss
År: 1912
Forlag: Boehme & Co.G.M.B.H.
Sted: Magdeburg
Sider: 162
UDK: 061.5(43) Wol
die Lebensgeschichte des Begründers, die entwiklung der Werke und ihr heutiger stand
Aus anlass des 50 Jährigen bestehens
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DIE ENTWICKLUNG DER
LANDWIRTSCHAFTLICHEN MASCHINEN
DRESCHMASCHINEN. Der erste Auftrag, den R.Wolf im Jahre 1862
erhielt, kam aus der Landwirtschaft. Es war, wie wir gesehen haben,
eine fahrbare Lokomobile. Wolf hat uns selbst erzählt, wie er dadurch ver-
anlaßt wurde, sich sofort über das auf dem Gebiete des landwirtschaftlichen
Maschinenwesens Vorhandene eingehend zu unterrichten. Er hat dann von
Anfang an Dreschmaschinen und eine Zeitlang auch andere landwirtschaftliche
Maschinen, die er aus England bezog, zugleich mit seinen Lokomobilen ver-
kauft. Manchmal mag ihm wohl schon der Gedanke gekommen sein, eigene
Konstruktionen an die Stelle der englischen Ausführungen zu setzen; die Ent-
wicklung seiner Lokomobile nahm jedoch zunächst seine Kraft vollständig in
Anspruch, und die Fabrikanlagen, die im Laufe der Zeit in Buckau errichtet
wurden, reichten kaum aus, den Anforderungen an die Lokomobilfabrikation
gerecht zu werden. So war es ihm schon räumlich unmöglich, den Bau von
landwirtschaftlichen Maschinen, in erster Linie kamen hier Dreschmaschinen in
Frage, aufzunehmen. Von Seiten seiner Abnehmer wurde wiederholt der
Wunsch ausgesprochen, nicht nur englische Maschinen von ihm zu beziehen;
denn immer mehr machte sich beim deutschen Landwirt das nationale Selbst-
gefühl, auch in dem Wunsche geltend, nur in Deutschland gebaute Maschinen
zu verwenden. Sobald daher das neue Werk in Salbke die Möglichkeit zu
räumlicher Ausdehnung seiner Fabrik bot, entschloß sich R.Wolf, den Bau von
Dreschmaschinen aufzunehmen. Diese von der gesamten anderen Fabrikation
getrennte Abteilung, die gewissermaßen eine eigene Fabrik für sich bildet,
setzte ihn in noch nähere Verbindung mit den landwirtschaftlichen Abnehmer-
kreisen als zuvor, was natürlich auch für den Absatz seiner Lokomobilen auf
diesem Gebiete vorteilhaft war. Der Bau von Dreschmaschinen und Stroh-
pressen ist somit bei R.Wolf erst wenige Jahre alt, so daß die Entwicklung der
Bauarten innerhalb der Firma nur kurze Zeit zurückreicht. Bei dem Bau der
landwirtschaftlichen Maschinen hat sich auch R.Wolf an die Konstruktionen
angeschlossen, die in England zuerst entwickelt und von deutschen Ingenieuren
in maßgebender Weise fortgebildet worden sind. Die Firma hat aber auch
hier von vornherein Wert darauf gelegt, nicht die billige Marktware, sondern
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