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Münz, Maass Und Gewichtsk… Erster Und Zweiter Band
Münz, Maass Und Gewichtskunde Erster Und Zweiter Band
Forfatter: Alexander Lachmann
År: 1860
Forlag: Verlag von Ernst Schäfer
Sted: Leipzig
Sider: 850
UDK: 389
Neueste illustrierte Münz-, Maß- und Gewichtskunde und kurze Handelsgeographie aller Länder mit Abbildung und Beschreibung der jetzt kursierenden Gold- und Silbermünzen, nebst Angabe ihres Gewichts, Feingehalts, ihrer Geltung und ihres Wertes nach den neuesten gesetzlichen Bestimmungen, im 30-Thlr.-Fuß, im 45-Fl.-Fuß und im 52½-Fl.-Fuß.
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Das Grossherzogthum Hessen und bei Rhein.
Grösse des Landes 152,83 Q.M. mit über 900,000 Ew. — Das Land zerfällt in zwei ziemlich gleich grosse Hauptlheile in den nördlichen (die Provinz Oberliessen) und in den südlichen (die Provinzen Starkenburg und Rheinhessen), zwischen welchen die kurhessische Provinz Hanau sowie die freie Stadt Frankfurt liegt. Das ganze Grossherzogi hum wird im Norden begrenzt von Nassau und Kurhessen, im Osten von Kurhessen, Unterfranken, Aschaffenburg und Baden, im Süden von Baden und von der baierschen Pfalz und im Westen von der preuss. Rheinprovinz, Nassau, Hessen Homburg und Westphalen. —
Die Bodenbeschaffenheit ist verschieden, in Oberhessen meist gebirgig mit Ausnahme der Wetlerau, einer ebenso vorzüglich angebaulen als höchst fruchtbaren Hügel- oder wellenförmigen Hochebene von 6 Meilen in die Länge und 3 Meilen in die Breite zwischen dein Vogelsberg und der Lahn. Das eben genannte Gebirge liegt im Osten Oberhessens, ist grösstenlheils mit Waldungen bewachsen, auf seinen Höhen wenig ergiebig, in seinen Thälern aber reich an fruchtbaren Feldern, Wiesen und Weiden; doch fehlt auch nicht Torf- und Moorgrund; er steigt an seinen höchsten Stellen, wohin ■l. B. der Taufstein gehört, bis zu 2400 Fuss auf. Ira Westen erhebt sich der Taunus mit den 1590 Fuss hohen Steinkopf, an welches Gebirge in der Richtung nach Nordwest das westfälische Rolhaagebirge und der Westerwald sich anschliessen. Bezüglich des südlichen Haupttheiles des Grossherzoglhums wird die Provinz Starkenburg von der Bergstrasse so durchschnitten, dass sie den westlichen oberen Theil von dem östlichen gebirgigen (den Odenwald) trennt; während der erstere einer in üppiger Vegetation prangenden, feld- und wiesenreichen mit zahlreichen Dörfern geschmückten Aue gleicht, bildet der zweite eine sich hinziehende Reihe von stattlichen Hügeln, die zumeist terrassenförmig aufsteigend an ihren Abhängen mit Wein, Mandel-, Kastanien- und Pfirsichbäumen auf ihren Höhenrücken mit ansehnlichen Laubliolzforsten bewachsen sind. Die andere Provinz Rheinhessen ist ebenfalls theils häßliches, theils ebenes Land, wird von Worms bis Bingen vom Rhein begrenzt, hat zwar am Rhein einige ungesunde Sumpfgegenden, ist aber im Ganzen ein nicht minder fruchtbares als ganz vorzüglich angebautes Land; die vielen namentlich gruppirten Weinberge, und wiederum die waldigen Berge mit ihren reizenden Fernsichten die herrlichen Fruchlfelder in anmuthigem Wechsel mit Wiesen, welche malerisch von Baumgruppen und Baumalleen unterbrochen werden, und inmitten drinn zerstreut die vielen Dörfer machen diesen Landestlieil zu einen dei schönsten und gesegnetsten Länder des deutschen Vaterlandes.