Münz, Maass Und Gewichtskunde
Erster Und Zweiter Band

40 Ludwig von Preussen. Erbprinz von Dessau: Leopold Friedrich Franz Nikolaus, geb. den 29. August 1831. Im Jahr 1853, wo Bernburg seine Ansprüche an Köthen, welches mit Herzog Heinrich im Jahr 1847 ausstarb, zu Gunsten Anhalt-Dessaus aufgab, kam Köthen ganz an Dessau. Alexander Karl zu Anhalt-Bernburg, geb. den 2. März 1805, regiert seit dem 24. März 1834; vermähl! mit Friederike Karoline Juliane, Prinzessin von Schleswig-Holstein-Glücksburg. Ehe kinderlos. Die herzogliche Würde erhielt das Haus Bernburg vom deutschen Kaiser den 18. April 1806 und das Haus Köthen sowie Dessau im Jahr 1807 vom Kaiser Napoleon nach erfolgtem Beitritt zum Rheinischen Bunde. Das Prädikat „herzogliche Hoheit“ wurde den Herzögen im Jahr 1844 durch Bundesbeschluss ertheilt. Regierung nur in männlicher Linie erblich. In der Bundesversammlung nimmt das Gesammlhaus mit Oldenburg und Schwarzburg die 15. Stelle ein, im Pleno hat jede Linie 1 Stimme. Die Linie Anhalt-Zerbst starb bereits im Jahr 1793 ans. Orden: Albrecht des Bären, gest, anno 1837. Die Slaatsverfassung in Anhalt - Dessau monarchisch; das Recht der Steuererhebung und Gesetzgebung theilt der Herzog mit den alten Ständen, deren Zusammenberufung in nächster Zeit bevorstellt. Nachdem die am 29. Octbr. 1848 erlassene auf breitester demokratischer Grundlage beruhend« Verfassung mittelst herzoglichen Patentes vom 4. Novbr. 1851 wieder aufgehoben worden war, trat am 1. Decbr. desselben Jahres eine vom Herzog ernannte Kommission zur Regelung der Verf'assungsangelegenheiten zusammen , deren Auflösung nach Beendigung ihrer Arbeiten am 4. März 1852 erfolgte. In Anhalt-Bernburg: Verfassung konstitutionell-monarchisch. Das neue Landesverfassungsgesetz vom 28. Februar 1850. Die grosse Mehrzahl der Staatsangehörigen in beiden Herzogtümern: evangelisch - lutherisch. Die Postverwaltung in Anhalt-Dessau-Kölhen wie in Anhalt-Bernbuix ist preussisch. Der Hauptfinanzetat des ersteren Herzogtums für das Jahr 1858 schliesst mit einer Einnahme von 1,684,945 ThJr. und einer Ausgabe von 1,633,619 Thaier. Unter den Einnahmen befinden sich 720.G65 Thlr. Domänenein-kiinfle. Die weisliclie, verzinsbare Staatsschuld betrug am 1. Januar 1858, nachdem die Schulden des früheren Herzoglhnms Anhalt -Köthen mit übernommen worden, überhaupt 2,369,129 Thlr. mit 35,440 Thlr. an Zinsen, nach Abrechnung der Zinsen vom Aktivkapitale. Papiergeld: */z Million Thlr. (s. unten: Papiergeld). In Anhalt-Bernburg betrug im Jahr 1857 — 1858 die Einnahme 1,051,593 Thlr und die Ausgabe 1,051,593 Thlr.; die Staatsaktivkapitalien 406,580 Thlr.; die Staatsschuld 1,522,587 Thlr.; Papiergeld im Werth von 250,000 Thlr. Die anhaltinischen Lande gehören zu den wohlangebautesten Staaten Deutschlands; Ackerbau und Viehzucht blühen; das ebene Land ist meist von grosser Fruchtbarkeit und die gebirgigen Gegenden sind mit vortrefflich kullivirten Forsten bedeckt. I