Münz, Maass Und Gewichtskunde
Erster Und Zweiter Band

CA Staaten, z. B. in Sachsen, Bayern, Preussen, Oesterreich, so auch in Baden erhebt sich allmählig wieder die Flacliskullur. Geldunterstützungen von Seilen des Staates und mannigfaltige PrivalanslaUen, welche auf die Veredlung des Flachses abzwecken, äussern wohlthälige Folgen. Es ist zu hoffen, dass er die Höhe wieder erreicht, die er innen hat zur Zeil, als Deutschlands Liimenhandel nach der Levante in so grosser Blülhe stand. Hanf. Der Breisgauer Hanf sehr geschätzt; die Hanfkultur um Freiburg blühend; die Aemler Emmendingen und Kenzingen allein liefern über 17,000 Ctr. Die Gesammtproduktion Badens mag gegen 116,286 Ctr. Hanf beiragen, davon liefert der Mittelrheinkreis 65,686, der Oberrbeinkreis (zu welchem die beiden genannten Aemter gehören) 36,242 Ctr. und der Unterrheinkreis 14,358 Clr. Im Seekreis Hanfproduktion unbeträchtlich. Grösstentheils ist der Hanf Exportgegenstand und bringt dem Lande bedeutende Summen ein. Hopfen: vom Jahre 1843 —1853 hat sich in Baden bei einem 11jährigen Durchschnitt von 18,200 Ctr. als höchster Ertrag 25,000 Ctr. herausgeslellt. Man rechnet das badische Produkt, verglichen mit dem böhmischen und bayerischen erster und zweiter Qualität, erst zur drillen. Im Oberrheinkreis bedeutende Hopfenkultur. Tabak, vorzüglich angebaut in der Pfalz; dieser Kulturzweig beanspruchte im Jahr 1850 nicht weniger als 11,753 Morgen Landes und lieferte in demselben Jahr 153,496 Ctr. Rohbiälter. Im Jahr 1852 wurden nach Oesterreich allein gegen 15,000 Ctr ausgeführt, die in Wien ihre Verarbeitung fanden. Beträchtliches Exportgeschäft. Färberröthe, Grötzingen im Millelrheinkreis; Obst, Mandeln, Kastanien und Wein; besonders sind es bezüglich des Weins der Mittel-, Ober- und Unlerrheinkreis mit den Ortschaften: Oberkirch, Affenllial, Gnölzingen, Endingen, Eichstetten am Kaiserstuhl, Müllheim, Neckarzinnern, Landar, Staufen, Gerlachsheira, Wertheim etc., wo in Folge günstiger Lage und Bodenbeschaffenheit viel und guter Wein gebaut wird. Bekannt sind die Sorten: der Markgräfler, Badenweiler, Affenthaler, Steinbacher, Wertheimer, Bergsträsser u. s. w. Das Exportgeschäft ist für das Land von Bedeutung. Die Forslverwallungen versorgen reichlich das Land aus den mächtigen Forsten des Schwarz- und Odenwaldes mit vorzüglichem Nutz- und Brennholz. Das Thierreich liefert dem Lande Pferde, Rindvieh, Schaafe in schönen Racen; Schweine, Wild, allerhand Geflügel und eine réichliche' Auswahl von Fischen, besonders im Bodensee; Bienen, namentlich im Odenwald, im Murglhale und in der Umgegend von Freiburg mit einer höchst beträchtlichen Anzahl von Bienenstöcken. Aus dem Mineralreich wird gewonnen: etwas Waschgold (Rhein), Silber-, Kupfer-, Blei und Eisenerze. Fundorte, s. unter „Industrie“. Die Hauptprodukiion der Berg- und Hütlenverwaltung besteht in Eisen, von welchem 1856 ungefähr 795,600 Sester Erze ausgegraben wurden, aus denen die Hütten gegen 83,000 Gentner Eisen lieferten. Marmor, Alabaster, Schleif-, Mühl- und Bausteine, Töpferlhon und Porzellanerde: in der üm- 4*