Gothisches Musterbuch 1

Forfatter: G. Ungewitter, D. Statz

År: 1856

Forlag: T.O. Weigel

Sted: Leipzig

Sider: 34

UDK: 723

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Side af 232 Forrige Næste
16 der des vorigen Blattes. Durch Einschieben anderer Figuren statt der drei Kreise lassen sich die verschiedenartigsten Gestaltungen er- zielen. So hätte statt des mittleren Kreises ein Vierbogen eingc- fuhrt werden können, wie die Anlage der Haupteintheilung des Fen- sters der Elisabethenkirche Tas. 6 erweist. Dieser Vierbogcn hätte sich in vorliegendem Falle von dein Fensterbogen ablösen müssen. Oder es hätten die seitlichen Kreise durch Dreibogen ersetzt werden können. Faßt man die hieraus sich ergebenden Combinatioiien mit her gleichfalls bei der Drcitheilnng des Fensters vorkommendcn AUsfüllnng der Scheiben durch ein Dreiblatt, wie sie ein Fenster des Erfurter Domes (f. Taf. 5) auf die Viertheilung angewandt zeigt, zusammen, so sind, die der Spätgothik eigenen Schweifungen abgerechnet, die meisten vorkommenden Ausfüllungsweisen der Schei- ben dargestellt. Fig. 2 der Grundriß eines Pfostens. Wo die größere Fensterbreite eine Theilung in mehr als 3 Felder, zunächst also in 4 Felder, erforderlich macht, ergiebt sieb die einfachste Anlage durch Theilung der ganzen Ercite in 2 Fel- bei* vernlittelst stärkeren, und weitere Ausfüllung der fo gebildeten Felder vermittelst schwächeren Psofteuwerks. Die stärkeren Pfosten heißen alte, die schwächeren junge Pfosten. Der Grundriß der er- steren muß den der letzteren in sich fassen, wie Fig. 5 in einfach- ster Gestaltung darlegt, gerade so wie Die Verstärkung der alten Pfosten an den Gewändepfosten sich wiederholt, wofern nicht in der eigenthi'nnlichen Gewändeanlage ein Ersatz dafür durch irgend ein anderes Glied gebildet ist, au lvelcheö diese Bersten kung sich anschucidet. In Fig. 5 wie in den folgenden Figuren bis 12 zei- gen dann die kleineren einbeschriebenen Figuren den Rafendurch- schnitt. Es versteht sich von selbst, daß, wo der sich durch Ablö- sling der Nasen ergebende Zwickel zu klein wird, wie bei a in Fig. 3, eine Durchbrechung desselben wie in Fig. 1 nicht stattsinden kann, sondern die einwärts gehenden Pfostenglieder hier sich zilfammen- schneiden. Jin 14. Zahrhnndert wurde zuweilen, inn complicirtcre Maas- werkbildungen zu ermöglichen, eine abweichende T Heilung eingeführt, indem inan nämlich die ganze Fensterbreite durch 2 alte Psoften in 3 ungleiche Felder und dann das mittlere durch einen jungen Pfosten weiter theilte, wie einzelne Fenster des Erfurter Domes js. Taf. 5) erweisen, bis endlich von Mitte des 15. Jahrhunderts ait die Einführung der Schweifungen, s. g. Fischblasen immer coin- plicirtere Gestaltungen ermöglichte, der Gefallen an denselben die alten Pfosten, also jede gegliederte Theilung in Haupt- und Untcr- abtheiltlngen unterdrücken machte, und so zur Aufstellung von 3 oder mehreren gleichberechtigten Pfosten führte. Man gewann eben an Breite der Entwicklung, was man an Tiefe einbüßte. Fig. 3 zeigt ein solches nach einfachsten Principien gebildetes 4theiliges Fenster. Fig. 4 den zugehörigen Grundriß: hierbei ist zu bemerken, wie die Wirkung der Gliederimg eine bessere wird, durch Einschiebung eines Zwischengliedes zwischen den Rundstab des alten Pfostens und das Plättchen des jungen, s. Figur 8 und weiter im Gegen- satz zu Fig. 7. Ans der vorher angeführten Eintheilung eines 4theiligen Fen- sters in 3 ungleiche Felder durch 2 alte Pfosten ergiebt sich die bei 5- oder 7theiligen Fenstern anznwendende Eintheilung. 6theilige Fenster zerfallen entweder, wie Fig. 13 erweist, in 2 Hauptab- theilnngen zu je 3 Feldern, oder wie das westliche Fenster der Eli- sabethenkirche Taf. 6 erweist, in 3 Abtheilnngen zu je 2 Feldern. In Fig. 13 begleitet die Hälfte des oberen Vierbogens den Fensterbogen. Hierdurch wird der Anfang des Maaswerks weit unter die Grundlinie des letzteren gerückt. Um diese Weite zu ver- ringern, hätte die obere Halste des Vierbogens sich von dem Fen- sterbogen ablösen müffen, wie an der Westseite des Kölner Doines vorkömmt. In vorliegendem Falle ist der Vierbogen durch ein Vierblatt weiter getheilt. Reicher würde die Gestaltung sein, wenn jeder Theil derselben analog der einfachsten Anlage von 2theiligen Fen- stern durch einen schwächeren Mittelpfosten mit Ansfüllung der über den beiden Trennungsbögen sich ergebenden Scheibe in 2 Felder getheilt würde. Streng consequenter Weise nach hätte dann für diesen Mittelpfosten eine schwächere Gliederung als für die Pfosten e, also etwa eine dem Nasendurchschnitt entsprechende eingeführt werden müssen. Eine derartige Anlage würde besonders bei 8thei- ligeu Fenstern sich von selbst ergeben, lvo die doppelte Unterabthei- lung eine dreifach verstärkte Gestaltung des mittleren Hauptpfostens mit sich führt. Als ein derartiger Pfostengrundriß ist Fig. 12 zu betrachten, sowie auch der des großen Marbnrger Fensters in Taf. 6. Als Beispiel einer derartigen Gestaltmig kann das Westsenster der Altenberger Kirche gelten. Im Gegensatz zu sämmtlichen hier dargestellten Fällen kann es bei vorherrschendem Breitenverhältniß des ganzen Fensters auch vorkommen, daß z. B. bei in 3 geteilten 6theiligen Fenstern der Anfang des Maaswerks der mittleren Hauptabtheilung weit über die Grundlinien zu liegen föinmt und der Scheitel seines Bogens mit dem des Fensterbogens zusammentrifft. Es ergiebt sich so eine jenen einfachen Streitigen Fenstern der nordischen Ziegelbauten ana- loge, wenn auch zunächst durch andere Gründe bedingte Anord- nung. Beispiele derselben werden in concreten Fällen in diesen Blättern zur Darstellung kommen. Als eine prächtige Anlage die- ser Art kann das große Westfenster der Minoritenkirche in Köln angeführt werden. Tas. 4. Maasmerke in abweichenden «fjauptformen. Fig. 1 Ru nd fenster. Fig. 2 Maaswerke in der bloßen Scheibe eines Spitzbogens. Durch Gliederung des Ganzen in einzelne Hanpt- und Unterab- theilungen würde das Ganze an Bedeutung gewinnen. Zugleich würde sich die ganze Anlage leicht zur Ausfüllung eines Rnnd- sensters wie an der Nürnberger Loreuzkirche und der Oppenheimer Katharinenkirche umgestalten lassen, durch einfache Verlängerung der zwischen die Arme des Dreiblattes tretenden Bogenfelder. 5)ie F ig. 3 — 6 zeigen reichere Gewändegliederungen: die Fig. 3 und 4 aus einer einfachen Schräge, 5 und 6 ans recht- winklichen Absätzen gebildet. Taf. 5. Jllaasrocvfte des 14. Jahrhunderts. Das Aufträgen des Maaswerks zerfällt 1) in die Construction des Skelettes,