Gothisches Musterbuch 1
Forfatter: G. Ungewitter, D. Statz
År: 1856
Forlag: T.O. Weigel
Sted: Leipzig
Sider: 34
UDK: 723
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Erklärung der Tafeln 13 vis L4
Tafel 13 und 14. Detail von dem in Niello ansgesührten Epita-
phium des Bürgermeisters Johannes Clinghenbergh in der
Petrikirche in Lübeck.
Die Mitte der Platte nimmt die Figur des Verstorbenen ein,
mit gefalteten Händen in langem Leibrocke. Das Kopfkissen wirb
von zwei Engeln gehalten. Die Füße stehen auf 2 liegenden Fi-
guren , von denen die eine der anderen den Speer in die Seite
stößt. Eingeschlossen wird diese figürliche Darstellung von einer
gleichfalls gravirten Architektur, deren nähere Gestaltung in den
späteren Heften zur Darstellung kommt. Nach innen schließt die-
selbe mit zwei schlanken Säulchen (f. Fig. 1 in Tafel 14), welche
sich in einem Spitzbogen zusammenwölben, dessen Scheitel Fig. 2
in Tafel 14 darstellt. In Fig. 2 fehlt das innerste Bogenglied,
die Fortsetzung des Säulchens, das mit hängendem Bogenwerk
besetzt ist. An die Linie a b stoßen dann zu jeder Seite 6 Bil-
derblenden paarweise neben einander, mit kleinen Fialen dazwischen,
reich mit Maaswerk und Giebeln gefchmückt. Die Giebelfpitze der
obersten Reihe liegt in der Schulterhöhe der Figur. In den Blen-
den stehen die Figuren von 6 Aposteln und 6 Propheten, so daß
die Vermuthung Raum gewinnt, daß eine zweite gleichgestaltete
Platte entweder vorhanden oder wenigstens beabsichtigt war. Die
Breite der Blenden ist gleich der Höhe c d in Tafel 13, wo sich
zugleich die Breite der Fialen ergiebt. Der hier dargestellte Archi-
tekturtheil zieht sich der Breite nach, in seiner Fortsetzung als Pre-
della, unter den Füßen der Hauptfigur hin, und trägt die Dar-
stellung einer Jagd mit Hirschen, Sauen, Rüden, Jägern Und
Falkonieren. Die Masse, deren untere Breite e f in Tafel 13
anzeigt, erhebt sich in reicher Strebepfeilergestaltung und tritt hoch
oberhalb des Schluffes des Spitzbogens mit der aus dem Körper
der Bilderblenden sich erhebenden Thürmelung durch einen kleinen
Strebebogen in Verbindung. Zunächst oberhalb der erwähnten
Giebel finden sich sederseits zwei kleinere Felder mit musicirenden
und singenden Engeln. Ans dem Schluß des Bogens erhebt sich
eine mit den Seitenthürmen durch Strebebogen verbundene, gleich-
falls in einzelne Giebel und Thürmelungen sich auflösende Wand,
welche unmittelbar über der Schlußblume c in Fig. 2 Tafel 13
eine Reihe von 5 Blenden aufweist. In der mittleren Blende der
H.
Heiland mit der Seele des Verstorbenen in Kindesgestalt in den
Armen, zu beiden Seiten wieder Figuren von Seligen und En-
geln. Tafel 13 zeigt dann wie das Ganze von einem reichen
Fries in der Art eingeschloffen wird, daß in den hier ersichtlichen
Zwischenräumen sowohl wie in jenen zwischen der Architektur und
der Figur ein Teppichmuster zum Vorschein kömmt, in welchem
jedes der kleinen Felder eine fantastische Thiergestaltung trägt.
Die Schrift, deren Stelle gleichfalls in Tafel 13 ersichtlich, deren
oberste wagrechte Zeile sowie der oberste Theil des Frieses fehlt,
lautet: Octava die post sancli malthie aposloli videlicet tercia
die mensis marli obiit dominus Johannes clinghenbergh consul
kibecencis cujus anima in ihesu christo (durch XI0 auöge--
drückt) et in ejus misericordia requiescat. Tafel 13 zeigt die
4 Ecken der Schrift durch Felder mit den Symbolen der heiligen
Evangelisten eingenommen. Die Amputation der obern Zeile hat
auch die Symbole des heiligen Johannes und Matthäus betroffen.
Der senkrechte Schriststreifen, dessen Anfang durch sul angedeiltet
wird, ist durch 2 ganz gleichgestaltete Felder in 3 Theile getheilt.
Ebenso der entsprechende auf der anderen Seite. Zn jedem dieser
Felder findet sich ein halbirter Schild. In der linken Hälfte der
halbe Reichsadler, in der rechten ein wagerechter Baum mit 3 Eichcn-
blättern. Das Ornament des äußeren Frieses, dessen ganze Dis-
position aus Tafel 13 ersichtlich ist, beginnt in der Mitte der
untern wagerechten Seite mit der liegenden Aigur (f. Tafel 14
Fig. 3). Die in den Ranken angebrachten Köpfe wiederholen sich
in gleicher Gestalt, während die dazwischen befindlichen Thiere alle
verschieden sind.
In Tafel 14 zeigt Fig. 4 das dem Löwen des heiligen
Marcus gegenüberstehende symbolische Thier des heiligen Lucas,
die Figuren 5 und 6 Schmuckstreifen vom Gewand der Hauptfigur.
Alles zur völligen Darstellung des Ganzen noch fehlende Detail
wird in künftigen Blättern seinen Platz finden. •
Tafel 15, 16 und 17. Niello-Platte aus der Kirche der
heiligen Elisabeth in Marburg.
Die ganze Anlage ist hier eine wesentlich andere und unter-
geordnete. Auf der Mitte einer Steinplatte ist Die Messingplatte,