Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seite 1036
Bayerifche Subildums-handes-Huskellung 1906
nr. 41
breitung gewonnen hat, die es verdienen wurde. Es ist
fur Deutschland autzerordentlich wichtig, dah es sich in
diesem unentbehrlichen Ledarfsartikel moglichst unabhangig
vom Nuslande, namentlich con Rmerika mache.
In der Textilindustrie hat die Tuchfabrilration und die
mechanische Vuntweberei einen bedeutenderen Umfang.
hervorzuheben sind die Firmen Ivessely & Spaett, in tvald-
munchen, und Gebr. INehler in Tirschenreuth, ferner die
Ulechanische Vuntweberei Benher & Bauer in Pfaffenreuth.
3n der Lederindustrie sind namentlich hervorzuheben die Leder-
fabriken Friedr. Paner in Regensburg und Rug. und 3of.
Perlinger in Furth i. W.
Eine nicht unbedeutende Rolle spielt in der Gberpfalz
auch die Papier- und Pappenindustrie ; zu erwahnen ist
Hier namentlich die Rktienpapierfabrik RIling bei Regens-
burg. Rud) Buchdruckereien bedeutenden Umfanges befinden
sich namentlich in Regensburg. 3u nennen ist Hier die
Firma Friedr. Pustet und die Verlagsanstalt varm. G. 3.
Manz, Rkt.-Ges., beide in Regensburg.
Schliehlich sind von Bedeutung verschiedene Firmen der
Nahrungsmittelbranche, namentlich Brauereien, deren be-
deutendste die Karmelitenbrauerei von Ludwig Bergmuller
und die 3esuitenbrauerei Rkt.-Gesellschaft sind, ferner die
Fabrikation der Regensburger tvurst- und Fleischwaren,
und schliehlich die Suckerindustrie, vertreten durch die Bayer.
Zuckerfabrik Rkt.-Ges., Regensburg; die Spiritus- und Likor-
industrie wird in Regensburg in nachster Umgebung eben-
falls in groherem Umfang betrieben, was feinen Grund
hauptfachlich in dem Umftand hat, dah auf vielen Gutern der
Gberpfalz grohe Spiritusbrennereien vorhanden find, welche
die Rohmaterialien in Hinreichender RTenge liefern; zu nennen
find die Firmen L. R. Runzlers Rachf., Edm. Jakobi Rachf.,
S. Honigsberger und 3. Saemmer, famtliche in Regensburg.
Ferner ist die Schnupfiabakfabrikation hervorzuheben,
da Regensburg in der Firma Gebr. Bernard eines der be-
deutendften Etablissements Deulschlands in dieser Branche
besitzt, dessen Fabrikate einen grohen Ruf geniehen.
Schliehlich sind als nicht unbedeutende 3ndustrien der
Gberpfalz zu nennen die Fabrikation Kunstlicher Blumen,
die Zinkornamentenfabrikation und die Bleistiftfabrikation,
letztere durch die bedeutende Firma 3. 3. Rehbach vertreten.
IDir geben uns der Hoffnung hin, dah die nachsten
3ahre fur die Entwicklung der oberpfalzischen 3ndustrien,
namentlich der Kohlen- und Brikettindustrie, der chemischen
3ndustrie und der Eisen- und Maschinenindustrie von groher
Bedeutung sein werden. Hierzu berechtigen einerseits die
grohen Uohlen- und Lrzfunde, andererseits der Umstand,
dah es endlich gelungen ist, die Lrbauung eines grohen
Umschlag- und tvinterhafens in Regensburg durchzusetzen.
Vieser hasen wird zweifellos bedeutende 3ndustrien nach
Regensburg ziehen : soviel uns bekannt ist, ist auch bereits
hente nach Grundstucken im Kunftigen Hafengebiet eine
uberaus rege Rad)frage. Zchliehlich aber wird eine weit-
ausschauende und vernunftige Verkehrs- und Tarifpolitik
namentlich auch die Glas- und Porzellaninduftrie des Be-
zirks zu immer groherer Entfaltung bringen Konnen.
Die Rusftellung des Koni'gl. bagenfchen Staates.
Don Dr. ømil Reicke.
5. Das Staafsminifterium sur Verkehrs--klngelegenheiten.
(Sd)tu6.)
sjuf Keinem Gebiete wohl ist der Fortschritt, den die
menschliche und insbesondere die deutsche Kultur
seit 100 3ahren gemacht hat, deutlicher wahr-
^ nehmbar als im Verkehrswesen. Unsere Leser
erinnern sich vielleicht, dah wir die „gemutlichen", aber auch
sehr beschwerlichen und Haufig recht verdriehlichen Sustande
der guten alten Seit in unseren Rrtikeln: „Vom Reisen
einst und jetzt" in dieser Zeitschrift zu schildern versuchten.
Hente nun liegt es uns ob, diejenigen Einrichtungen auf
der Landesausstellung zu beschreiben, bei deren Betrachtung
sich ein jeder — wenn dies noch notig ware — von den
gewaltigen Vorzugen des heute gegen das Damals tiber-
zeugen Konnte. Fast will es uns scheinen, als muhte es
nun genug sein des bestandigen Fortschritts, als Konnte die
sansende Geschwindigkeit, mit der wir durch die Lande
dahineilen, gar nicht mehr ubertroffen werden, und als ob
es auch fur uns beffer ware, wenn fie nicht noch uber-
troffen wurde. Doch wer ware heute, nach all' den taufend
phanomenalen Lrrungenschaften der Technik in den letzten
100 3ahren, noch unvorsichtig genug, der Erfindnngskraft
des menschlichen Geistes ein Siel setzen zu wollen ? Und so
mag es denn wohl sein, dah wir in nochmals 100 3ahren
nicht nur mittelst Llektrizitat in einer Stunde von Nurn-
berg bis Rtunchen zu fahren, sondern womoglich auch in
20 Minuten zu fliegen vermogen oder uns einer Heute
noch unbekannten, noch rascheren Beforderungsart bedienen.
Rber wie gesagt, fur besonders wunschenswert mochten wir
das gar nicht einmal Halten.
Es bleibt auch so noch, im Bereich der zurzeit vor-
liegenden „begrenzten" lNoglichkeiten, genug zu tun ubrig,
fur Bayern vielleicht mehr als fur manches andere Kultur-
land. Dahin gehort eine fur viele Linien durchaus notige
bessere Sugsverbindung, der immer noch zu steigernde Rusbau
des Lokalbahnnetzes, die Beschleunigung der Suge ftir den
Nahverkehr und last not least eine grohere Rticksichlnahme
auf den Geldbeutel der nicht tibermahig mit auheren Glticks-