ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seite 1092 Bayeriiche ^ubiI(^ums= Landes=Hus^felIu^g 1906 Nr. 42 groher Kriech- und Fliegtiere Schutz und Nahrung spendend teils, teils den Schauplatz fur den Kleinhrieg bietend, den Tier gegen Tier, Tier gegen Pflanze und Pflanze gegen Tier fuhrt. Denn auch die fleischfressende „Drosera rotun- difolia" - der Sonnentau - war und ist noch da Heimisch. Mann der erste Fischzug dort geschah, ob es Zeidler waren, die begannen in der Wildnis ihre Spuren zu Hinterlaffen — wir missen es nicht. Mohl aber Iaht sich an der ganzen Gruppe von Teichen oder Weihern die bessernde hånd des Menschen erkennen, -den 8 Kleineren (9 sind es mit dem grohen Dutzendteich) sieht man es sofort an, dah ihre Tnt- stehung eine Kunstliche ist. Negelmahige und gerade Damme durchziehen die Wasserflache und teilen sie. Der grohe Derbrauch von Fischen im Utittelalter mar vielleicht die Veranlassung, die Meiher auszubauen, um die Fastenspeise zu gewinnen. Vielleicht mar es auch der industrielle Geist Nurnbergs, der das Ganze als Neuanlage entstehen lieh, um eine Wasserkrast zu erhalten, zu der das naturliche Gesalle im flachen Gelande nicht ausreichte. Dom benach- barten Dalznerweiher missen wir, dah er darum gedammt und ausgehoben wurde und das abfliehende Masser des Dutzendteichs treibt ja noch heute ein Merk. Mohl nur zu diesem Zweck wurde auch das Langwasser, welches den Teich speist, in denselben geleitet. Fruher floh es, wie auch der Fischbach, an ihm vorbei. Die Maldstromer, jene alte Forst- und Iagermeisterfamilie, die uns uberall in der alteren Geschichte der Nurnberger Gegend ausstoht, Hatten den Duschentaich oder Dutschatai zum Erblehen, sie ver- erbten ihn benn auch an die ausgestorbene Patrizierfamilie der INendel, von welchen er an die Dolkamer Kam. 1495 erwarb die Neichsstadt Nurnberg durch Kauf das Tigen- tumsrecht daran und hat es behalten in den Tagen des Glanzes und den bosen und guten Zahren bis heute, wo sie bereits Hundert Zahre der Krone Bayern untertan ist. Gepslegte Mege fuhren den Lustwandelnden um seine User, die den Spreewalder an heimatliche Gewasser gemahnen magen. Leistikaw, der Dialer, welcher aus derartigen Nlo- tiven so viel Schones herausholt, er Konnte auch hier schaffen. F. Cr. Das Hlgauer-fjaus. n Reidjenbad) stands bei Oberftborf, nicht allzuroeit von hindelang, roo der Rblerkbnig Dorn, unseres Prinz- regenten Dberjåger, zu Haufe ist. Unb es i ft Keine Rachbllbung, nicht tåufcht uns neues Holz morsche unb rourmstichige Stellen vor, nicht sinb bie Ulanbe mit ihren låfelungen neu, nur mit bem Schein bes alten unb echten. Cs i st ein echtes unb rechtes Hlgauer Bauernhaus, bas als Repråfentant seiner Qegenb sich's einen Sommer im Nurnberger Sanb behagen lassen muhte, bevor es, Sott fei Dank, roieber in Heimifcher Segenb sich bie Euft um bie Seiten roegen lassen Kann, ble es alt tjat roerben lassen. Der Finfall irgenb eines JRltgllebes bes Nlilchroirtschastlichen Verelns im Rlgåu, (mit bem Sihe in Kempten) roar ein guter; nie hatte sich bie Finrichtung ber alten Råferei urfprunglicher zelgen lassen, als im Flur bes fjaufes, roo rolr, ganz roie noch jeht in alten Betrieben, neben bem Herb uber offenem Feuer ben grohen Keffel Hangen sehen, in bem ber Rase seine ersten Stunben erlebt. Nle hatten sich Schopslossel, bie sauberen, slachen Formschasschen, roie bie Presse sur ben reisenben Rase besser unb harmonischer unterbringen lassen, als zroischen ben Haus- geraten unb Rochgeschirren aus bem Sefims bes Rauchmantels unb bem Sefchirrbrett an ber altersgebraunten lvanb. Zroang- los letten einige Freppen abroårts, seitlich rechts, unb roir stehen in einem Raum, ber zum Unterschieb eine vollstanbige moberne Råfereieinrichtung nach Hlgauer Nrt ausroeist; baneben sinb noch bie verschiebensten anberen Råferei- unb niolkereiartikel aufgestellt. Dom Flur aus, gleich neben bem Herb aus Backstelnen, fuhrt bie Fure in bie elgentliche Wohnstube, bie hier Wirtschastszroecken bienlich gemacht ist. Halb hinter ber Fur steht eine schmale Bettstelle mit efn= gelegtem Ropf= unb Fuhteil neben bem machtigen Ofen mit bem Ruppelausfah. lvanb unb Decke finb alt, ble Flnrichtungs- gegenftanbe Nusftellungsobjekte ber Schreiner- unb Schaffler- Innung Immenftabt-Sonthofen; auch in ber Nebenftube, beren alte Holzverkleibung hier nur neu bemalt ift. lvanb unb Decke finb burch flache Ceiften ln lauter guabratifche Felber geteilt. Nn ber Ruckfeite bes Haufes i ft eine Bierhalle angebaut, beren hubfche Nusftattung aus Fårchenzirbelholz bie Schreiner- øenoffenfdjaft Raufbeuren geftellt hat. Vom Hausflur fuhrt zum Oberftock bie charakteriftifche Leitertreppe. Hier finb Sonberausftellungen untergebracht. Sehen roir uns um. Fine Falltur ermoglicht es, ben oberen Stock uber ber Freppe nach unten abzufchllehen. Holzfchnihereien, Rehgeroichtl, eine Sruppe von Nlånnern in Sebirgs-, Jagb-, Fouren- unb Sport- anzug fteht in ber einen Fcke. Fine Reihe von Ruhfchellen hangt an ber lvanb unb Schmieberoaren roie Beile, Schaufeln, hackmeffer unb Fisplckel zelgen bas Heimifche Hanbroerk; auch Schlitten, Robel unb Skier. Nuf einer Fafel ift Fiteratur, es finb bie Fhemikalien unb fipparate zu milchroirtfchaftttchen Unterfuchungen ausgebreitet; bie Ivånbe finb mit blesbezug- lichen Bilbern unb lvanbtafeln bebeckt. Schone Photos aus ben Nlgauer Bergen fullen eine Fcke. Fin Nigauer Sebirgs- relief Iaht uns einen Blick in bie Deraftelung ber Faler bort tun, gefchnihte lvilb- unb hunbskopfe zelgen heimifche Runft. Des roelteren fei noch auf Rlnbermehl unb Schafflerroaren, auf gefchmiebete Nagel unb Rloben, auf Steigeifen unb genagelte Schuhe aufmerkfam gemacht. Frroahnensroert ift bie ziemlich relche, aber flache Fåfelung bes vorberen Zimmers mit elner grohen Rofette in ber mitte ber Decke. Hier fåilt auch noch eln fchon gearbeiteter Schreibtlfch auf unb Zinngieherroaren famt Papiermaché-Segenftånben. Nuf bie Schilberung bes Nuheren verzichte Ich unter Hinroeis auf bas Bllb Seite 339 ber Nusftellungszeltung, bas man fich allerbings nun mit geoffneten Fenftern, mit bluhenben Blumen bavor zu benken hat. Unb uber bem Fingang zum Schupfen, vor roelchem Schubkarren unb holzfchlltten, Drefctjflegel und Senfe auf- beroahrt finb, neben bem hackftock fur holz unb Nftftreu, ftehen Bienenkorbe unb liegt hafer unb Setrelbe in Bufcheln. Holzfchinbeln, vom Nlter grau, becken bas Haus, mit Fels- ftucken befchroert, bamit ber Fohn ffe nicht mitnimmt, roenn