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Herausgøgøbøn uon dør Flussføllcingsløitung.
Schriftleiter: Prot. Dr. Paul Johannes Rée, Bibliothekar und Bekretar des Bayerischen Gewerbemuseums in Nurnberg. Telephon 5549
Druck und Verlag: Willi. Tummels Buch- und Kunstdruckerei, Nurnberg.
fllleinige Inseraten-finnahme durch såmtliche Bureaux der finnoncen-Expedition Rudolf Nosse. _
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Erscheint in 42 Nummern: Von Mai bis Dezember 1905 monat- =
lich einmal, von Januar bis April 1906 monatlkh zweimal undS
von Mai bis Oktober 1906 wochentlich einmal.;
Bezugspreis fur die 42 Nummern 8 Mk., Einzelnummern 50 Pfg. °
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Von Kreisardjioar Dr. 6. Sdjrotter, Rurnberg.
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8 8. Jan. 1906 i
II. Hurnbergs
ald nachdem Bayern von der Reichs-
stadt Nurnberg Zivilbesitz ergriffen
Hatte (15. September 1806), lieh
es durch die neu eingesetzte Polizei-
verwaltung, an deren Spitze der
energische, aber manchmal zu ener-
gisch zugreisende Further Polizei-
assessor Wurm gestellt wurde, eine
Volkszahlung vornehmen. Die Be-
volkerung der Stadt erwies sich
als bei weitem nicht fo stark, als
man auf Grund ungefahrer Schat-
zungen anzunehmen gewohnt war.
Sie belief sich auf 25 176 Seelen in 6717 haushaltungen.
Darunter maren 2712 hausbesiher und 4005 in Miete
wohnende Parteien. Nach dem Geschlecht, filter und der
sozialen Stellung ausgeschieden gab es
5297 manner, 6079 Weiber,
3963 mannliche, 4573 weibliche Kinder,
2207 Dienstboten und Verwandte mannlichen, 3057
weiblichen Geschlechtes,
Beoolkerung.
also insgesamt 11 467 mannliche und 13709 weibliche
Linwohner. fludj hier wird die allgemein gemachte Lr-
sahrung bestatigt, dah das weibliche Geschlecht das mann-
liche an Zahl ubertrifst.
Wersen wir einen fluchtigen Rudiblidi aus fruhere
Vevolkerungsziffern in Nurnberg. Im Jahre 1449, als
Nurnberg von dem Markgrafen fllbrecht flchilles umlagert
war, lieh der Rat in „groher heimlikeit" die Linwohner-
schast zahlen. Die Fluchtiinge vom Lande abgerechnet, er-
gab sich eine ortsanwesende Bevolkerung von 20 219 Seelen
(Stadtechroniken II, 503). Line nicht unbetrachtliche Stei-
gerung der Linwohner ergab sich in der Folgezeit, obwohl
die Zahl von 40 000 in 10069 haushaltungen im Zahre
1622 Kaum als die Hochste bezeichnet werden darf. Der
30jahrige Krieg reduzierte die Revolkerung um ein Be=
deutendes und andere Umstande verschuldeten es mit, dah
die wirtschastliche Blute des 15. und 16. Iahrhunderts
nicht mehr erreicht wurde. Der Krieg hat den alten Wohl-
yand vernichtet, eine Stockung des handels und der Ge-
werbe herbeigefuhrt und den liberalen Geist der Regierung
ertotet. Bis in die Kleinsten Verhaltnisse ubten alle diese