Seite 234
Bayerifche Hubildums«kandes-Husffellung 1906
Hr. 11
zu Konstruieren, tider die er iM Wochentlichen Nnzeiger fur
Kunst- und Gewerb-Fleih im Konigreicfye Layern — Juni
1817 — berichtet:
„Die neue Art in Lngland, sich Kunstliches Licht durch
die Verbrennung des luftformigen Stoffes, welchen die
Destilation der Steinkohlen darbietet, zu verschaffen, Hat
dasselbst unter dem Hamen Gaslicht eine allgemeine Nuf-
merksamkeit erregt.
lim diesen gemeinnutzigen Gegenstand aud)bey uns
Versuche angestellt, aus welchem nachstehende Refultate
Hervorgiengen.
Fur Nurnberg und dessen Umgebungen fand ich, das;
die Tronacher Steinkohlen in okonomischer Hinsicht vor feder
Holzgattung den Vorzug haben.
Tin Lentner bemeldter Steinkohlen giebt circa 300
Lubikfuh Gas, roelche auf 250 Stunden ein gewohnliches
Talglicht 8 per Pf. ersetzen.
Die klosten eines solchen Calglichtes fur 250 Stunden
Ausstellung.
Montage des ersten Dampskessels bei der Maschinenhalle.
Photogr. Aufnahme von g. Schmidt, Klischee von L. Kriegbaum, Nurnberg.
einheimisch zn machen, hade ich Keine der sich entgegen-
stellenden hindernisse gescheut, um selbigen praktisch aus-
zufiihren.
llach anderthalbjahriger Seitaufopferung und bedeu-
tendem llostenaufwand ist es mir nun gelungen, diesen
Gegenstand in der flrt herzustellen, dah selbiger nicht nur
eine Herrliche Beleuchtung gewahrt, sondern auch mit be-
deutendem Vortheil in jedem Privathaus und offentlichen
Gebaude, welches taglich nicht unter 8 Lichter verbraucht,
angewendet roerben Kann.
3u diesem 3wecke habe ich auch die sorgfaltigsten
betragen (ein Pfund dieser Calglichter zu 32 Stunden
Brennzeit, meinen versuchen gematz angerommen) 4 fl. 10 Kr.
der Centner Tronacher Steinkohlen Kostet Hier
am Platze ........................................2 „ 30 „
daran erhalt man aber die Coacks (verkohiten
Steinkohlen) zuruck, an IDert . . . . 1 „ 50 „
bleibt als Nusgabe ......... 1 „ — „
Cs Kommt also die Beleuchtung eines Gaslichtes auf
250 Stunden um dreyviertel wohlfeiler, als das Talglicht,
wobey aber der Npparat von der Tinrichtung feyn muh,
dah die Bereitung des Gases in einem Zimmer-Dfen vorge-