ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 1124 Forrige Næste
Seite 274 Badeniche Subildums • bandes«fluskellung 1906 Ilr. 13 Der Jubilaumsgebanke.** it gutem Grunde hat Niezler, einer der feinsten Kenner der Geschichte des bayerischen Dolkes, in einer geistvollen Abhandlung die vergangenen 100 Jahre das glucklichste Iahrhundert der bayerischen Geschichte ge- nannt. Zwar hat von je tiber dem Bayer- lande ein glucklicher Stern gewaltet, und wird uns schon aus alten Tagen von vielen Grotztaten bayerischer Manner berichtet, und doch hatte es mit dem neunzehnten Iahr- Hundert seine besondere Bewandtnis. Sum Konigtum er- Hoben, um bedeutende Landesteile erweitert, organisiert durch eine den realen Derhaltnissen in jeder Beziehung alle als Glieder eines grotzen und starken Grganismus frei ihre Kråfte entfalten Konnten, die besondere Heimische Art eines jeden hervor. Tin edler Wettstreit begann, in dem die Linzelnen ihre Krafte matzen und die Folge war ein segenbringender Austausch der Gedanken und Lrfahrungen und eine wechselseitige Annahme der Dorjuge. So haben Nord und Sud einander gegenseitig gehoben, und doch haben die aus dem Gberland so wenig von Shrer Eigenart ein- gebutzt als die an der lvasserkante sitzen. Das ist der grotze politische Gewinn des letzten Jahrhunderts. IDas er fur das Ganze bedeutet, zeigt sich in der achtunggebietenden Stellung, die Deutschland heute unter den Dolkern einnimmt, 5. Sfadefmann ^em Durnuerg Der Rothenberg. Festungsruine in der Umgebung Nurnbergs. Zeichnung von Friedrich Drost jr., Nurnberg. Nechnung tragende, Klar durchdachte Verfassung und regiert von hochherzigen und edelgesinnten Konigeit, von denen jeder in seiner Art Stellung genommen hat zu den grotzen Fragen der Kultur, hat Bayern in den letzten Hundert Jahren die starkste Tntfaltung aller in ihni schlummernden Krafte erlebt. Hat sich schon die Wechselroirkung der Stammes- eigentumlichkeiten Altbayerns mit denen der Franken, Pfalzer und Schwaben, aus deren Dereinigung das neue Bayern Hervorgegangen ist, als machtiger Tntwicklungsfaktor erwiesen, so gilt dies in noch gesteigertem Matze von dem gewaltigen Tinigungswerke, das die Schranken niederritz, welche bis dahin die deutfchen Stamme voneinander getrennt Hatten und alle in einem grotzen nationalen Gedanken sich wieder- finden lietz. Klarer und starker als zuvor trat jetzt, wo *) Einleitung des im Drudt erschienenen Uee'scheii Dortrages uber die Zubilaumsausstellung. was die einzelnen von ihm haben, tritt am deutlichsten Hervor, roo, roie in Bayern, die Stellung vorher eine mehr isolierte roar. Ost das Jahr 1906 fur das ganze bayerische Land ein Zubeljahr, so haben ganz besondere Ursache zu jubelnder Freude diejenigen Landesteile, fur die der Anschlutz an Bayern der Anfang einer ganz neuen Lntroicklungsperiode geroesen ist. Das aber Kann mit grotzerem Aechte niemand von sich sagen als Nurnberg. — Don der glanzvollen Hohe, zu der die alte Aeichsstadt in schneller Lntroicklung emporgestiegen roar und von deren Bedeutung noch heute ihre ganze Physiognomie zeugt, roar sie im Laufe des 17. und 18. gahrhunderts roieder tief herabgesunken, um finanziell zerruttet und ohne innere Triebkraft in das neunzehnte Jahrhundert einzutreten. mit Bangen mutzte jeder daran denken, roas aus der Stadt, die damals etroa 25 000 Einroohner zahlte, roerden rourde.