ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Seite 278 Bayeritche Subildums-bondes •Hushellung 1906 Hr. 13 Farbe mehr zu sehen war. Durch einzelne QefåBe (Poren) des Holzgewebes dringt nun manchmal die Fårbeflussigkeit tiefer in das Holz ein und man erblickt, nachdem durch wenige HobelstbBe die gefårbte Holz- schichte ziemlich entfernt wurde, eine Anzahl gefårbter Punktchen, die den Eindruck von mit Farbe ausge- fiillten Nadelstichlochern machen. Iin Oktoberheft der Zeitschrift Jnnendekoration'1 wies W. Sonne4) innerhalb einer sehr interessanten Artikelfolge bereits auf die Unrichtigkeit der bisirer bekanntgegebenen Zahlen hin und gab als Ergebnis seiner Messungen, die er mit einer Mikrometerschraube an den mittels eines feinen Hobels oder eines Rasier- messers abgehobenen Farbschichten ausgefuhrt hatte, die Dicke der gefårbten Schichte bei in der Långs- richtung geschnittenem Holz mit 0,02—0,12 mm an. Wir kbnnen die Richtigkeit dieser Zahlen aus den Ergebnissen elgener Versuche ungefåhr beståtigen. Infolgedessen wåre es unnotig, auf diese Ver- suche nåher einzugehen, wenn nicht der Omstand einiges Interesse gewåhren wurde, daB wir nach einem ganz anderen Messungsverfahren doch zu åhnlichen Resultaten gelangt sind. Ing. R. Hermann in Qraz hat in unserem Auf- trage im Juli 1904 an von uns vorbereitetem Materiale mikroskopische Untersuchungen vorgenommen, die neben der Feststellung der Dicke der gefarbten Holz- schichte bei oberflåchlich gefarbten Hblzern vor allem den Zweck hatten, weitere Untersuchungen uber die Dicke der durch das Licht zerstbrten Farbstoffschichten vorzubereiten.6) Die Messungen wurden im Mikroskop mittels eines Mikrometerokulars an Schnitten ausgefuhrt, die stets normal zur gefarbten Oberflåche in der Långs- richtung des Holzes von den Schmalseiten der Brettchen genommen wurden. Es gelingt unschwer, die Schnitte so zu fuhren, daB die Grenze der gefarbten Oberflåche nach auBen im Querschnitt als scharfe Linie, die mit abgehobene Politurschichte als scharf begrenzte durch- scheinende Zone erscheint. Gegen das lunere des Holzes ist die gefårbte Schichte naturlich nur selten scharf begrenzt, sondern meist etwas verwaschen, doch låBt sich der Rand der stårker gefarbten Zone fast immer mit genugender Deutlichkeit erkennen, besonders gut bei halb abgedecktem Licht. Die Messungen wurden gewbhnlich bis zu dem Rand der stark ge- fårbten Zone vorgenommen. Da aber dieser Rand, durch den Zellenbau des Holzes bedingt, nicht gerad- linig, sondern zickzackfbrmig verlåuft, und dadurch die gefårbte Zone eine stets wechselnde Breite erhålt, wurden stets mehrere Messungen an den schmålsten und breitesten Teilen vorgenommen. Man erhålt auf diese Weise sehr genau die Grenzzahlen fur die Tiefen *) W. Sonne, „Moderne Holzfårbung durch lichtechte Teer- farbstoffe", „Innendekoration", Darmstadt, Jahrgang 1905, S. 254. 6) Diese Versuche wurden in der Schrift „Das Fårben des Holzes in alter und neuer Zeit" auf S. 19 angekundigt. der oberflåchlichen Holzfårbungen. Um aber zu richtigen Durchschnittswerten zu gelangen, muBten an jedem Brettchen viele Messungen vorgenommen werden, was hochst umståndlich wåre. Man erhålt Durchschnitts- werte zweifellos am besten und einfachsten durch die von Sonne angewendete Methode. An 36 Probebrettchen fanden sich nur 2 Messungen, die unter 0,010 mm herabgingen, nur 10, die fiber 0,100 mm, und nur 3, die fiber 0,200 mm hinaus- gingen. Die niedrigste Messung war 0,006 mm, die hbchste 0,520 mm. Die Dicke von Auffårbungen auf in der Långs- richtung geschnittenem Holz durch Oberflåchenbehand- lung schwankt also zwischen etwa 0,01 und 0,5 mm, wobei die hbheren Zahlen nur ganz ausnahmsweise erreicht werden. Letzteres beweisen vielleicht am schlagendsten Messungen, die an mit der Fårbeflussig- keit gekochten Brettchen, in die also die Fårbeflussigkeit sicher tiefer eingedrungen sein muBte, gemacht worden waren. Aus diesem Grunde fuhren wir eine Reihe soleher Messungen in der nachfolgenden Tabelle an. Es finden sich viele darunter, die well unter 0,5 mm herabgehen. Wir entkråften dadurch auch den mog- lichen Einwand, daB vielleicht nur unsere Fårbemethode zu so niedrigen Zahlen fuhrt. Um die von uns gefundenen Zahlen mit den Zahlen von Sonne vergleichen zu konnen, haben wir aus ihnen Durchschnittswerte berechnet, die, well sie nur aus wenig Messungen gezogen wurden, naturlich wenig genau sind. Trotzdem nåhern sie sich den Werten Sonnes genugend. Sonne: 0,02—0,12 mm; Wir: 0,01 — 0,25 mm. Nicht uninteressant wåre es, mikroskopische Mes- sungen an einer groBen Anzahl mit verschiedenen Farbstoffen gefårbten Brettchen vorzunehmen, um die Eigentumlichkeiten der Farbstoffe und Holzarten bei dem Eindringen der Fårbeflussigkeit in das Holz zu studieren. Man kårne dabei vielleicht zu Resultaten, die nicht nur die Erfahrungen der Praxis in Zahlen ausdrucken wurden, sondern vielleicht auch Anhalts- punkte geben kbnnten zu einer sicheren Einteilung der Hblzer nach ihrer Hårte. Schon in den wenigen Messungen, die wir bringen, druckt sich die geringere Aufnahmefåhigkeit harter Hblzer fur Fårbeflussigkeiten durch die gefundenen Zahlen deutlich aus. Ferner zeigt es sich, daB Diamin- echtgelb B und Diaminscharlach B pat. nur etwa halb so tief in das Holz eindringen als Methylenblau und Lichtgrun S F gelblich, was mit anderen Erfahrungen fiber diese Farbstoffe fur Holzfårberei auffallend uber- einstimmt. Um zu mbglichst unabhångigen Resultaten zu ge- langen, wurden auch von anderer Seite gefårbte Brett- chen untersucht. Es mag noch bemerkt werden, daB sich am besten politierte Brettchen zu Messungen eignen, da man nach dem Vorhandensein und Aussehen der Politurschichte (Fortsetzung des Textes Seite 232.)