ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Nr. 14 BayerlFche SublMums«kandes »fluskellung 1906 Seite 245 Die Industrie Mittelfrankens am 5chlusse des sahrhunderts 1806 —1906. Don Dr. Otto hegn, Synbikus ber fjanbels= unb Øeroerbekammer fur mitte! franken. it berechtigtem Stolze hann auch die mittel- franhische Industrie aus das soeben vollendete Iahrhundert der Zugehorigkeit ihres Haupt- sitzes Nurnberg zur Krone Bayerns zuruck- blicken. Welch ein Unterschied, roenn roir die Gegenroart mit den 3eiten von 1806 vergleichen! Damals ein Bild traurigen Verfalls, das man am liebsten ganz verhullen mochte, - jetzt die Statte reger Tatigheit und ausstrebendsten Geroerbefleitzes, von deren Ledeutung die Russtellung ein glanzendes 3eugnis geden wird. Es ist erstaunlich, was in Nurnberg und neben Nurn- berg in Furth und den ubrigen umliegenden Stadten an Industrie ins Leben gerufen ist, erstaunlich besonders, roenn man bedenkt, mit roelchen Schroierigkeiten roir hier zu hampfen haben- roenn man berucksichtigt, datz mit roenigen Rusnahmen samtliche Nohstoffe, vor allem Kohle, Lisen und Kupser, von sern her bezogen roerben mussen und dah unsere hauptabsatzgebiete ebenfalls in der Ferne liegen, roahrend es an leistungsfahigen billigen Verhehrsroegen, roie sie grotze Strome und roeite Kanale bieten, mangelt und Wasserhrafte als motorische Llemente nur in ganz geringem Matze zur Verfugung stehen. IDo finden sich solche ungunstigen Verhaltnisse an einem anderen Platze, der als ein Hauptsitz der Industrie gelten dars, roieder? Uberall in Deutschland hat sich die grotze Industrie ange- siedelt entroeder an den Fundorten der Nohstoffe oder an graveren Stromen, oder sie hat sich roenigstens solche Statten Herausgesucht, an denen sie nicht roeit von beiden entfernt war. Nurnberg und Ntittelfranhen kilden eine Nusnahme. Unsere Stadt und unser ganzer Bezirh ist von den Kohlen- lagern und von den Lisenbergroerhen nicht roeniger als 450 hm entfernt und roir Haben den roeitaus grotten Teil unserer lvaren uber 250 hm per Bahn zu verladen, ehe roir aus den billigen Ivassersrachten Nutzen ziehen honnen. Die Konhurrenz mit anderen Platzen, speziell mit der rheinischen, der schlesischen und der sachsischen ist also ge= roaltig erschroert. Und trotzdem sinden roir in Nurnberg und Umgegend ein ganz autzerordentlich reges industrielles Leben. Suchen roir nach den Grunden fur diese Lrscheinung, so roerden in erster Linie die Tradition, das Nndenhen an die ruhmvolle 3eit des Mittelalters, der Nnsporn, der sich teils hieraus, teils aus der Existenz in dem damals ge- schaffenen und treuberoahrten Milieu ergeben mutzte, und der von den Vorfahren uberhommene Unternehmungsgeist zu nennen sein. Dazu ham das freiheitliche Regiment der Stadtverroaltung, roelches den vorhandenen Keimen zu einem lViederaufbluhen von handel und Geroerbe unge- Hemrnte Lntsaltung ermoglichte und im Gegensatz zu der strengen Rbgeschlossenheit anderer Stadte, die bis uber die Mitte des vergangenen Iahrhunderts Hinaus dauerte, auch Hervorragenden Fremden freien 3uzug und ein freies Feld fur die Rnroendung ihrer Krafte geroahrte. Nicht zum mindesten haben daneben in roeitsichtiger Politih die Banhen und vor allem die Privatbanhiers mitgeroirht, roelche durch liberale Kreditgeroahrung das gesunde Vorroartsstreben roirtschaftlicher Talente unterstutzten. So erhIart es sich, datz in Nurnberg sich das geroerbliche Leben nach dem allgemeinen Verfall im 18. und zu Nnfang des 19. Iahr- hunderts fruher regte und fruher zur Blute ham als an anderen ®rten Deutschlands und datz es auch dann noch immer hraftvoll vorroartsdringen und den immer schroieriger roerdenden Wetthampf bestehen honnte, als die Ungunst der geographischen Lage infolge der Umgestaltung des Verhehrs und der Verhehrsmittel, speziell infolge der Rus- breitung des deutschen Lisenbahnnetzes, sich immer starher suhlbar machen mutzte. Betrachten roir das Resultat dieser ganzen Lntroicklung, roie es sich in der Gegenroart uns darbietet, und suchen roir die charahteristischen 3uge der jetzigen Industrie Mittel-