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Bayerifche ^ubildums -bandes-UusstLilung 1006
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Herrschast Rappoltstein angetreten. Dort, zwischen Schlett-
stadt und Kolmar, Kronten ja einst eine ganze Reihe statt-
licher und beruhmter Schlosser und Burgett die Hohen des
Wasgenwaldes und die jetzt wieder aufgebaute Hohkonigs-
burg war eine Rachbarin des Rappoltsteins. Dem lesteren
ward es nicht so gut, niemand hat ihn mit teuerem Gelde
renovieren lassen; mag er sich trosten, das alte traute tiest:
uber solch einer Ruine brutet ein stiller Sauber, gewoben
aus Wirklichkeit und Phantasie, Geschichte und Marchen,
ein Sauber, den Keine Runst zu verleihen imstande ist.
Rlso Max Joseph war „Herr von Rappoltstein". Re-
spekt vor solcher Wurde! Der Rechte viele gewahrte sie
ihrem Inhaber. Lin alter Freund elsatzischen Landes und
elsahischer Geschichte hat sie vor eben einem Halben Iahr-
Hundert in der „Rlsatia" zusammengestellt. Vanach stand
den Rappoltsteinern zu das Recht der Lehenshuldigung
Munthen-Solln ^ IS^
seitens zahlreicher Lrbuntertaniger; Landrechte und Land-
ordnungen setzten sie ein, Hatten eine Herrschaftliche Ranzlei
und das Rrchivrecht, hatten hohe und niedere Gerichtsbar-
Keit, waren selbst dagegen Keinem sremden Gerichte unter-
worsen, Konnten Landsteuern, die gewohnlichen und autzer-
gewohnlichen Frondienste ausschreiben. Durch Raiser
Wenzeslaus, „der trank den vollen Hampen aus," waren
sie 1380 und 1392 mit der Lrhebung der Rhein- und Ilz-
zolle zu Rupprechtsau und zu Limburg belehnt worden,
seit 1291 iibten sie das Munzrecht, so ihnen 1396 aufs
neue bestatigt wurde. Sie bauten Schlosser, besestigten
Stadte, fuhrten aus eigene Faust Rrieg, schlossen mit Fursten
und herren und Stadten Schutz- und Trutzbundnisse, stellten
laut der Matrikel ihr Rontingent zur Reichsarmee.*) Ihnen
*) 1481 2 Mann zu Pferd, 4 zu Sufe; 1489 5 Reiter, 20 Zutz-
ganger; 1557 4 Reiter, 35 zu Fuh.
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