ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Seite 446 Bayerirche 9ubilflums-kandes-Huskellung 1905 Nr. 21 wesen und die Uhrmacherkunst aus der anderen Seite. 3m Gegensatz zu ihnen haben die beiden Lunettenbilder uber den anderen Nebenportalen: die 3agb und den Fisch- sang - in beiden Fallen eine von (Betier umgebene Hockende Frauengestalt - echt malerisches Geprage und dieses hat auch bei aller Urchitektonik des Uufbaues das grohe Mittelbild, das sich um den Torbogen herumzieht und in die Giebelspitze Hineinwachst. Utalerisch sind Hier besonders die beiden lebensvollen unteren Gruppen, die das mit 3ubelrufen dem Konigshanse zujubelnde bayerische Volk der 3ahre 1806 und 1906 symbolisieren. Von aus- erlesener Schonheit ist hier die obere Gruppe, die uns die junggekronte BaDaria vor ihrem von den guten Genien umgebenen Thron zeigt. Von einer Nureole, in der die Konigskrone erscheint, umschwebt, steht sie in jugendlicher Schonheit da, den Blick aus die herrlichkeiten des Landes gerichtet, aus die eine der Genien mit bedeutungsvoller Handbewegung weist. 3hr zu haupten schwebt, von Tngeln umschwirrt, Maria als Gnabenkbnigin. Es ist etwas hoheits- volles und Feierliches in der Darstellung. Der Subilaums- gedanke Konnte nicht feiner zur Unschanung gebracht werden. Die beiden plastischen Nischenfiguren, eine mannliche und weibliche Fluhgotiheit, die aus den Fluhreichtum Bayerns hinweisen und durch ihre Nttribute den Segen andeuten, den dieser dem Lande gebracht hat, sind vor- treffliche Schopsungen des Nurnberger Bildhauers Philipp Kittler, von dem wir noch eine Reihe anderer vorzuglicher Urbeiten in der Unsstellung antresfen werden. Um die Fassaden des hoses, von dem aus man in die Sonderausstellung des Handwerks Kommt, zieht sich, leicht und gesallig eine zur Unsstellung von Unssiellungs- gegenstanden dienende offene Vorhalle hin, deren mittlerer Teil sich zu einem weitgespannten Runbbogenportal offnet. 3m hintergrunde der dadurch gebildeten Vorhalle, die seitlich durch Kunstvoll geschmiedete Gittertore Uegensburger und Uugsburger Ursprungs abgeschlossen ist, erscheint ein reich ausgebildetes steinernes Portal, das nach Lntwurf des Wnrzbnrger Stadtbauamtes von Wnrzbnrger Handwerks- meistern vortresflich ausgesuhrt worden ist und daruber prangt eine Malerei des Munchner Malers Pius Ferb. Messerschmitt, mit der lebendig gezeichneten Darstellung der verschiedenen Hanbwerkszweige. Freundlich wie das Husere des Gebaudes ist auch seine innere Uusstattung, die mit den einfachsten Mitteln durch 3ute und Nesselstofs bewirkt ist. Lrstere uberzieht in schonem, goldgelbem Ton den unteren Teil der Wanbe, wahrend deren oberer Teil und die Decke mit jener be- spannt ist. Nur in der grohen Mittelhalle ist das Dach- sparrenwerk gezeigt. Ts hat weihen Unstrich und ist durch sparsame Blaumalerei belebt, die den konstruktiven 3u= sammenhalt der Teile andeutet. Mit reicheren Mitteln ist der grohe Vorraum ausgestattet. Lichte ornamentale Malereien in Gelb und Blau bilden Hier die Verzierung der Wande und der in drei stumpsen Winkeln gebrochenen, hohen Decke und geben dem Raum etwas Sonniges und Heiteres. 3n die Runbbogen, mit denen er sich nach der grohen Mittelhalle und den beiden Seitengangen offnet, sind, einen Umgang ermbglichenbe Holzgalerien Hinein- gestellt, von dessen sattem Blau sich blitzende Messingbeschlage wirkungsvoll abheben. Wenn wir der im Grundplan des Fnhrers angegebenen Fnhrungslinie folgen wurden, die so angeordnet ist, dah sie von Gruppe zu Gruppe lettet, und den in den Gangen an- gebrachten 3ahlen und den Weg weisenden Pseilen ent= sprechen, so muhten wir gleich beim Betreten der Vorhalle nach rechts abbiegen, um die in dem hier beginnenden ersten Duergang ausgestellte Gruppe der Nahrungsmittel anzusehen, und wir raten auch den Besuchern, denen daran gelegen ist, nacheinander die verschiedenen in diesem Gebaude vertretenen 3ndustrie- und Handwerksgruppen Kennen zu lernen, dieser Fuhrungslinie zu solgen. 3n unserem 3u= sammenhange tun wir aber besser, uns nicht an diese Folge zu hatten, sondern die Gruppen in der Reihen- solge zu betrachten, in der sie im Katalog verzeichnet sind. Wir beschranken uns dabei auch nicht aus das, was aus den einzelnen Gruppen in diesem Gebaude unter- gebracht ist, sondern ziehen in unsere Besprechung auch das Hinein, was aus diesem oder jenem Grunde in einem anderen Gebaude oder im Freien Unsstellung gefunden Hat. Von den 22 Gruppen, in welche die 3ndustrie-, Hand- werks- und Kunstgewerbeausstellung zersallt, Kommen zwei fur uns noch nicht in Betracht: die Maschinen- und die Kunstgewerbeausstellung. Sie haben ihre besonderen Ge- baude und sollen fur sich betrachtet werden. Die ubrigen 20 Gruppen sind: I. Bergbau, Salinen- und Huttenwesen, Forstwirtschast; II. Nahrungs- und Genuhmittel' III. Textil- und Bekleidungsindustrie - IV. Papierindustrie ; V. Leder- und Gummiwaren und bergl.; VI. Stein-, Ton-, Porzellan-, 3ement-, Gips- unb Glaswaren,- VII. Metallinbustrie; VIII. Holz- unb Mbbelinbustrie, Haus- unb 3immereinrich- tungen; IX. Galanterie- unb Kurzwaren; X. Polygraphische Gewerbe- XI. Wissenschastliche 3nstrumente' XII. Musik- instrumenter XIII. Themische 3nbustrie, 'XIV. Bau- unb 3ngenieurwesen (einschliehlich Beleuchtung, Heizung, Lustung unb Wasserversorgung); XV. Verkehrs- unb Fenerlbjch- wesenr XVII. Elektrizitatr XVIII. Schul- unb Unterrichts- wesenr XIX. Gesunbheitspslege unb Wohlsahrtseinrichtungenr XXI. Hanbwerkr XXII. Gartenbau. Tntsprechenb biesen Gruppen zersallt bie Gruppe XXI (Hanbwerk) mit Ein- rechnung bes Maschinenbaues in 18 Untergruppen. Es fehlen Hier bie Gruppen IV (Papierwaren) unb XVII (Elek- trizitat). ($oriie§ung folgt.)