Seife 460
Bayeritoe Subildums - bondes = HusHellung 1906
Rr. 21
Dor Hurnbergs Hlauern.
nahert man sich dem Kusstellungsplatze von der Vorstadt
Steinbuhl aus, so hommt man unweit des Schlohchens
Lichtenhof vorbei. Lin Bild desselben ist in der Heutigen
Nummer dieser Seitung. Um ein typisches Beispiel der
Art, wie die Nurnberger Patrizier und handelsherren
vom 14. Jahrhundert an in der Umgegend der Stabt
ihre Sitze ausstaiteien, zu sehen, verlohnt es sich dem alters-
grauen Gebaude naherzutreten. Niedere, meist ebenerdige
Ivirtschaftsgebaude, umgrenzen einen Hos^ innerhalb des-
selben zieht sich ein lvassergraben hin, aus der gegenuberlie-
genden Seite mit Verteidigungsmauern und an den 4 Lcken
derselben mit rechteckigen Turmlein bewehrt; er beschirmt
ein hochstrebendes „sestes Hans", zu dem durch 2 Tore eine
Holzerne Briiche fuhrt. Uber einem sehr hohen, nicht zu
lvohnzwecken benutzten Lrdgeschotz erheben sich 2 Stock-
werke hoch die Simmer und Sale, fruher aus den Fenstern
einen weiten Nundblick gewahrend, der trotz der teilweisen
Umbauung noch jetzt ein schoner zu nennen ist. Lin roeiteres
Stockwerk dilden im Dach 4 Lckturmchen, nur roenig gegen
die durch ihre einfache Schlichtheit wirkende Hausmauer
abgesetzt. Zwischen denselben, an den Schragseiten des Daches
Lrker mit weiten Gffnungen, nach Nurnbergischer Sitte be-
stirnmt durch sie Vorrate aus den Dachboden Hinauszuziehen,
der sich am Lichtenhofer Schlohchen durch je ein Kleineres
Fenster, als es die der lvohnraume sind, in den Giebelmauern
Kennzeichnet. Das Ganze macht in Ban und Nnlage den
Lindruck des Festen, fast Wuchtigen, der nur durch das
Nusstrebende des Baues gemildert und beinahe, Hinsichtlich
der Wirkung aus den Beschauer, ins Sierliche gematzigt
wird.
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