ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Seile 470 Bayerifche Subildums-kandes-Huskellung 1906 Nr. 22 Torskoks, Teer und Teerwasser und der Prospekt Klart uns daruber aus, dah die eine Kohsjorte die Holzkohle und die andere sogar die allerbeste 5teinkohle vollstandig zu ersetzen vermag. Durch ein grohes Vild bekommen wir eine Vorstellung von dem Kussehen des „Gberbayer. Isoliermulle- und Torsstreuwerkes Bocksberg", welches Torfstreu fur Pferde, Jsoliermulle sur KuhIraume und Feinmulle zur Forderung der Wurzelbildung ausgestelit Hat. Die Knwendung der Jsoliermulle zeigt in dem Modell einer mit haspelmoorisolierung versehenen oberirdischen Tishutte das Bayer. Torfstreu- und Mullewerk Haspelmoor (Gbb.) und wir erfahren dabei, dah darin eine mehrjahrige Tiserhaltung moglich ist. Zugleich lernen wir in einem groven Bilde das Werk Kennen. Der Firma danken auch die Kuhlhallen der hauptrestauration und die Munchner Bierhalle ihr Isoliermaterial. Kuherdem tressen wir die Firma in der Forstausstellung an, wo sie Muster von Torfstreu und Jsoliermulle bietet, in einer Kelieskarte noch einmal das Werk vor Kugen suhrt, ferner ge- malte Knsichten des haspelmoores vor und nach dem Torsstich, und zugleich in einer graphischen Darstellung die Lntwicklung des Werkes zeigt. Kuch sonst wird durch die Forstausstellung diese Gruppe erganzi. Da finden wir die holzkohle und sehen, wie der Kohlenrneiler, der zu ihrer Bereitung dient, geschichtet und zur Verkohlung bereit gemacht wird, und auch ein regelrechtes Torsmoor, in dem der Torsstich schon begonnen hat, ist dort angelegt. Lehr- reich ist es im Zusammenhang damit ins fluge zu sassen, was im 5taatsgebaude in der vierzehnten Gruppe der flusstellung des Staatsministeriums des Jnnern von der Kgl. Moorkulturanstalt zur Schau gestellt ist, um uns uber die Lntstehung der Moore, uber deren Untersuchung und Herstellung und die Tatigkeit der Moorkulturstationen aus- zuklaren. - Wie vor zehn Jahren, so tritt auch dieses Mal wieder die Lisenwerksgesellschaft Maximi- lianshutte Nosenberg in der Gberpfalz im- ponierend aus und der Grohe ihrer flusstellung entspricht die Schonheit und Klarheit des Arrangements, zu dem Inspektor Heinrich Hollsriisch am Bayerischen Ge- werbemuseum den Lntwurs geliesert hat. Wir werden ihn noch haufig zu nennen haben, denn ein groher Teil der flusstellungen dankt ihm ihren flusbau und ihre Kunstlerische Gestaltung. Dazu Kommen viele ausgestellte Mobel und Zimmereinrichtungen, die im Lntwurs aus ihn zuruckgehen, und hier wie dort gehort was von ihm stammt mit zu dem Besten, was die flusstellung bietet. Man merkt es seinen Kojen, Kiosken, Pyramiden und Wandarrangements an, dah ein in der flusstellungstechnik Lrfahrener sie geschaffen hat und wohltuend beruhrt hier wie in den Mobeln und Vertase- lungen der zutage tretende gesunde Geschmack, der sest im handwerk wurzelt und zugleich mit lebhafter Phantasie ein und dasselbe Thema Kunstlerisch immer neu zu variieren weih. Mit einer Fulle der interessantesten Dinge macht uns die Maximilianshutte hier bekannt. Lin grohes aus Kanteisen geschmiedetes Tor, an dem die Krastig ausge- schmiedeten Spiralbander aussallen, suhrt in ihren Platz Hinein, in dessen Mitte ein Stollen ausgerichtet ist, in dem ein mit Brauneisenstein beladener Forderwagen steht, wahrend an der Nuckwand ein grohes dreiteiliges Glas- fenster mit den Darstellungen des flbstechens des Hochosens, des Walzens des Lisens und des flusziehens des slussigen Lisens unsere Blicke sesselt. Darunter erscheint in einer grohen flbbildung die Hutte Bosenberg. Der Jnhalt der beiden hier zu Seiten eines stark gebauten Walzen-Trios fur Winkeleisen aufgestellten Vitrinen Klart uns uber die Darstellung des Thomas-Stahl- und Fluheisen-Prozesses und die Schweiheisenfabrikation aus. Davor stehen machtige Guh- stahlblocke und die zu ihrer Formgebung dienenden eisernen Loquillen. Sehr bemerkenswert ist die in zwei Vitrinen ausgestellte grohe Sammlung der in den Gruben gesundenen Lrze und Steine autzer Brauneisenstein, Kupserkies und Kalkspat bemerkenswerte Kalkspatdrusen, Kupserlasur, Ma- lachit, Schwerspat, Mangan aus Kalkspat, Steinmark, Stalaktiten u. a. m. flis bedeutendstes Lrzlager, dessen Menge aus 19 Millionen Kubikmeter Brauneisenstein ge- schatzt wird, wird uns aus einer der Taseln der Mafsei- schacht des Grubenseldes Nitzelbach (Gps.) genannt, dessen Lager bei einer Machtigkeit von 17-22 m eine Lange von 2500 und eine Breite von 400 m hat und als wichtige Kohlenlieserantin des Werkes lernen wir die Zeche Hamm in Westfalen Kennen. Da sehen wir das von einem ein- sachen flrbeiter Hergestellte Modell des zum flbteusen des Schachtes Maximilian dienenden Schachtturms und einen uberaus lehrreichen plastischen Durchschnitt durch diesen in Wirklichkeit 5,40 m breiten Schacht, der jetzt eben bis zu 500 m Tiefe gesuhrt worden ist und noch 300 m tieser gesuhrt werden mutz, um aus das hier verborgene Kohlen- lager zu stotzen. Dieses Modell ist vortresslich geeignet, uns mit den Sicherungen sowie den Fahrstuhl- und Wasser- saulenkunsten eines solchen Schachtes bekannt zu machen. fllle Arten der von dem Werke gelieferten Stahl- und Lisenprodukte sind Hier zur Schau gebracht und manches Stuck hat sich die merkwurdigsten Verkrummungen und Verbiegungen gefallen lassen mussen um die Widerstands- fahigkeit des Materials darzutun. Beachtung verdienen besonders die zu Spiralen umgebogenen dicken Stahlschrauben und die wie Papier gefalteten starken Lisenbleche. fln- sprechend ist der aus flbschnitten von Lisenbahnschienen und Doppel-D-Tragern hergestellte flusbau zweier (Vbelisken, und viel Zreude bereiten den Besuchern die beiden grohen Hochausgeringelten Schlangen, von denen die eine aus einem dicken Kundeisenstab, die andere aus einem Kanteisenstab geschmiedet ist. Durch eine grohe fluswahl von Lisengussen lernen wir die Filiale Zronberg bei Schwandors als vielseitig tatige Lisengieherei kennen. Von vergangenen Seiten erzahlt das rostige Gezahe der Grube „Caroline" bei Sulzbach, wo im 15. und 16. Iahrhundert lebhast der Bergbau betrieben, dann aber die flrbeit eingestellt worden ist. Zum vergleich ist das Heutige Gezahe daruber ausgestellt. Noch sei zum Schluh aus die als Dungemittel dienende rohe und gemahlene Thomasschlacke und das Thomasphosphatmehl Hingewiesen, um zu zeigen, wie sehr es dem Werk daraus ankam, ein vollstandig abgeschlossenes Bild seines Wirkens zu geben. Die flnordnung der vielen Linzelheiten ist Klar