Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Ilr. 26 Bayerifche Subildums-kandes-Busftellung 1906 Seife 575 das er als Feueranzunder in Regensburg bundelchenweise verkaust. Rus den Knorrigen Stammchen des Wacholders fertigen die Bastler sonderbar gestaltete Spazierstocke, die stets Liebhaber und Rbnehmer finden. Lin sehr lohnender Lrwerbszweig ivar vor einigen Dezennien, als die Forst- aufsicht noch nicht so stramm gehandhabt wurde, die Rn- fertigung von Dachschindeln und Dachspanen, doch ist jetzt roegen des wachsamen Ruges des Gesetzes diese Produktion fast oollig verschwunden. In hohem schwange stand in fruherer 3eit auch das „Picheln". Rtit scharfen Instrumenten rissen die Pichler die schonen Fichten und Fohren des Forstes an und sammelten dann spater das Herausgequollene Harz, das sie den Zentner zu 12 m. an ihre sicheren Rbnehmer zur Herstellung von Kolophonium, Fatzpech und Wagenschmiere verkauften. Letztere verstand man auch selbst zu beretten und es wurde damit auch ein schwunghafter handel in der Gegend betrieben. Vamals setzte es auch zwischen den „Iagern" und „Pichlern", diesen argen Forstschadigern, rvelche auch nebenbei das „Schmelberstecken", d. i. Fangen des Wildes mitteis Vrahtschlingen betrieben, manchen Harten Kampf ab. Infolge des energischen Forstschutzes ist das Pichlerunwesen schon vor Iahren vollig ausgerottet worden. Rber es leben auch jetzt noch alte Leute, die in ihren jungeren Iahren dies riskante Geschaft ausubten, welches einst aus der Lrlaubnis entstanden sein soli, das Harz von den Baumen zu sammeln, welchen die Hirsche mit ihren Geweihen Wunden zugesugt Hatten. Statt dieser srevelhaften Tatigkeiten finden jetzt die Leute viel erlaubte und gut gelohnte Beschastigung im Walde. Im Winter arbeiten die manner monatelang als holzhacker und im Fruhjahr finden sie nebst ihren Frauen und erwachsenen Kindern Verdienst beim Setzen der jungen Waldpslanzen und bei anderen Kulturarbeiten. Frauen und Kinder sieht man dann auch Haufig beim Linsammeln von maiglockchen und anderen schonen Waldblumen, von Rmeisenpuppen, Lrd-, Heidel-, Him-, Brom-, Preisel- und Wacholderbeeren, von Rrzneipflanzen und enbåren Pilzen, fur die sie in der Kreishauptstadt reitzenden Rbsatz finden. Fur sehr tuchtig galten die Wolfsegger als Sd)iffs= bauer. Rllerdings obliegen jetzt nurmehr roenige diesem Berufe, da hente die Fabriken alle uberflussigen Rr- beitskrafte absorbieren. Rber vor nicht gar langer 3eit suchte und sand ein Drittel der mannlichen Rrbeiter Be- schaftigung auf den Werften zu Pielenhofen, Regensburg und Kelheim als Schiffsbauer fur Holzerne Fischerkahne Mimrlipn Café = Restaurant HOFTHEATER © © inuncnen. , n-----------------Bayerftra66, direkt am Zentralbabnbof. M Ovll7<lVOVUry = mit jedem Komfort, Speisen ?u jeder Cagesjeit. = g " = kafé-restaurant = ff. Kaffe-, smile Pretse. — Besitjer: E. Normann. 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