ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Seite 608 Bayerifche 9ubilfluins-Ltandes-flus[tenung 1906 nr. 28 Die Unterridjtsausftellung im Staatsgebåube. (Sortfetjung aus No. 22.) II. er leitende Gedanke dieser, vom Konigl. Staatsministerium des Innern fur Kirchen- und Schulangelegenheiten unternommenen Uusstellung, wie er auch in dem umsangreichen Katalog, in dessen Vorwort, zum Uusdruck Kommt, ist der, einen Uberblick uber das initer der £eitung der staatlichen Unterrichtsverwaltung stehende oder von ihr beaussichtigte und unterstutzte technische, realistische, gewerbliche und Kunstgewerbliche Unterrichts- wesen zu geben) dabei sollen die einzelnen Schulgattungen als geschlossenes Ganze in einem systematischen Teil auf- treten, innerhalb dessen die Urbeit der Schulen, nicht der einzelnen Schuler vorgefuhrt wird. (Es ist einleuchtend, dah zur Sosung dieser, als Haupt- bestandteil der Grundsatze fur die Unterrichtsausstellung gestellten Uufgabe eine ganze Unzahl Ivege fuhren Konnte, wenn man sich vergegenwartigt, dah an eineinhalb Hundert Schulorganismen und ein Raum von rund 2000 qm Flachen- inhalt zur Verfilgung stand ,'es gab ganz gewih viele Losungen, die auch zu einer Unterrichtsausstellung gesuhrt Hatten. Die Staatsregierung ging in ihrer Ubsicht, einen moglichst abschliehenden Uberblick, namentlich auch uber das Kunstgewerbliche Unterrichtswesen zu geben, noch weiter: dem vorgenannten systematischen Teil der Unterrichts- ausstellung wurde noch eine Kollektiv ausstellung an- geschlossen. Diese Kollektivausstellung vereinigt die Fruchte der Tatigkeit einer ganzen Unzahl solcher Schulen, denen Lehr- werkstatten angegliedert sind oder die ihren Betrieb uber- Haupt in die lverkstatt verlegt haben. Wir werden es also im weitern stels 1. mit dem systematischen Teil, 2. der Kollektivausstellung zu tun haben. III. Bei der Gesamtorganisation des grotzen systematischen Teiles stellte die Unterrichtsverwaltung den leitenden Ge- danken, wie sie ihn durchgesuhrt zu sehen wunscht, in den „Uormen fur die Unterrichtsausstellung" fest. Danach hatte die Uusstellung der einzelnen Unstalt zu um- sassen: 1. Den Lehrgang im Zeichnen und in verschiedenen anderen Unterrichtssachern, 2. Urbeiten des praktischen Unterrichtes in Merkstatten und Laboratorien, 3. Druckschriften: Satzungen, Sahresberichte rc. 4. Plane und Unsichten der Gebaude und einzelner Uaume, 5. Urbeiten von Lehrern und tverkmeistern u. a., zum 3wecke des Unterrichtes Hergestellt. Man wird zugeben, eine grotze, umsassende, die ganze handhabung eines Unterrichtsbetriebes und seine Unschauung uber moderne Stilbewegung Klar beleuchtende Uusgabe, aber man muh sosort anerkennen, dah das beteiligte bayerifche Schulwesen sich der Ersullung der gestellten Uus- gabe mit grohtem (Etfer und Fleih hingegeben hat, wie denn uberhaupt diese 3/4 Jahr Vorarbeitszeit sur viele Schulen ganz gewih eine sehr betriebsame und schliehlich befriedigende Tatigkeit gewesen sein muh. Die Darstellung des Lehrganges im Zeichenunterricht Hatte in einer bestimmten Zahl (12) BIdtter im Format 49X66 cm und in der auheren Form der Uufmachung, aus Holzdeckel ausgezogen und mit grauem Tonpapier eingefaht, zu ersolgen. Ahnliche Dorschriften waren bezuglich der weiteren Lehrgange, (im deutschen Uussatz, in sremden Sprachen, in Realien, in Physik und Lhemie rc.) gegeben; hier war Unordnung in Mappen vorgeschrieben. Sehr glucklich Kam sodann eine weitere Frage zur Losung: Wie diejenigen Schulgruppen zur Darstellung zu bringen sind, die durchgehends gleichheitliche Organisation besitzen) es Kamen Hierbei die Uealschulen, die Real- und Humanistischen Gymnasten, die Industrie- und Maschinenbau- schulen, die Baugewerk- und Husbeschlagschulen in Betracht. Lin herausnehmen einer einzelnen Unstalt aus ihrer Gruppe Konnte hier eine, die Schulgattung voll reprasen- tierende Darstellung nicht abgeben; es hatte dies auch ge- wih zu Unzutraglichkeiten gesuhrt - schliehlich Konnte darin eine Bevorzugung einzelner Kreise gesehen werden und das muhte bei dieser Uusstellung, die dem ganzen Land dient und von der Zympathie aller sortschrittlich Denkenden des ganzen Landes getragen wird, vermieden werden. Die Unterrichtsverwaltung sand dafur den Weg, dah einzelne Unstalten dieser gleichartig organisierten Schul- gattungen zur Darstellung des Lehrgang-Types bestimmt wurden, wahrend sich alle anderen Unstalten oder wie bei den Uealschulen die dazu bestimmten, mit besonderen Leistungen an der Gruppe ihrer Schulgattung zu be- teiligen hatten. Wieder bei einer Unzahl Schulgruppen war diese Beteiligung „mit besonderen Leistungen" schon in den „Normen" vorgesehen und sestgelegt; so war fur die Baugewerkschulen (Nurnberg stellt Hier den Typus aus) bestimmt, dah die weiter beteiligten Unstalten namentlich BIdtter aus dem Unterricht des 4. Karses im Hochbau und aus dem Gebiet der bilrgerlichen und landlichen Baukunst zu bringen Hatten. Das Bild der Uusstellung wurde durch diese Verfilgung schon von vornherein bestimmt; es solite moglichst jede Monotonie vermieden werden. Line ahnliche Verfugung wurde schliehlich noch fur das sachgewerbliche und Kausmannische Fortbildungsschul- wesen erlassen- hier waren es die K. Kreisregierungen, welchen die Bestimmung von je 3 Schulen: